Seit ungefähr 400 Jahren besteht jenes Haus im Ischler Stadtteil Greis, das der Generation der (älteren) Lehrer als „Der Bart Sepp“ in Erinnerung ist und das ältere Schüler noch als das Szenelokal „Lug und Trug“ gekannt haben. Auf der Fassade steht heute noch „Café Casino“ und der Name erinnert an die schillernden Zeiten, die dieses Haus wohl erlebt hat.
Bernhard Schmalnauer, Sohn des einstigen Wirtes, hatte vor gut einem Jahr die Idee, doch den sagen umwobenen Keller seines Hauses der Öffentlichkeit zugänglich zu machen – und so begaben sich die Schülerinnen und Schüler des 1. AL a auf Entdeckungsreise in Ischls Unterwelt.
Schmalnauer schilderte zunächst die geologischen Gegebenheiten – nach der letzten Eiszeit hatte die Traun, die hier in Ischl eine markante Schleife zieht, für die Aufschüttung riesiger Schottermassen gesorgt, die im Lauf der Jahrzehntausende zu Kalksandstein komprimiert wurden. Wie unterschiedlich die Körnung und Stärke der Schichten ist kann man an mehreren Stellen des Gewölbes sehen, das von den Arbeitern (aus dem Salzbergbau) mühsam herausgeschlagen wurde. Wichtig ist, dass diese Schichten immer befeuchtet bleiben — an manchen Stellen tropft es herab – denn diese permanente Feuchtigkeit braucht auch ein idealer Lagerkeller.
Der Casino-Keller, so sieht man auf einer Skizze und beim Rundgang, ist als Viereck angelegt und so breit, dass seinerzeit Pferdegespanne hereinfahren konnten. Hier wurde das Bier vom „Alt Ischler Bräu“ (das Gasthaus gibt es heute noch an der Esplanade) gelagert, „in rund 800 Fässern waren dies rund 20.000 Liter oder 40.000 Halbe Bier“, so der Hausherr stolz. Weiters wurden auch Eisblöcke hier gelagert, die einst im Winter aus dem Nussensee geschnitten wurden, einige Zeit war es auch ein Weinlager.
Eine spannende Führung durch Ischls Untergrund und die Tourismusgeschichte unserer Stadt. Ein Dankeschön dafür an Bernhard Schmalnauer!
Bericht: Mag. Alfred Reimair
Fotos: privat