Einen Rettungsaufruf startete Kurt Kammerleitner vom Urkornhof kürzlich via Facebook. Der Urkornhof benötige demnach dringend Kapital in der Höhe von € 1,5 Millionen innerhalb von 2 Wochen, da aufgrund der Insolvenz von 5.5.2017 bis zum jetzigen Tag Sanierungsbemühungen gescheitert sind. Ansonsten soll der Urkornhof an eine deutsche Firma verkauft werden.
Der jetzige Eigentümer befürchtet, dass somit die Urkornhof-Philosophie in sich zusammenbrechen wird und nur mehr Großhandelsinteressen mit nur wenigen Produkten verfolgt werden. Außerdem erwartet man, dass Mitarbeiter ihren Arbeitsplatz verlieren werden und die bäuerliche Erhaltungszüchtung von Urgetreide nicht mehr möglich sein wird. Das Unternehmen betreibt den biologischen Anbau von Urkornprodukten, insbesondere der Braunhirse. Die Produkte werden im eigenen Hofladen und im ausgewählten Fachhandel vertrieben.
27 Arbeitnehmer und rund 100 Gläubiger betroffen
Im Mai 2017 stellte sich heraus, dass das Landesgericht Wels über das Vermögen der Urkornhof Kammerleithner GmbH in Vorchdorf ein Konkursverfahren eröffnet hat. 27 Arbeitnehmer und rund 100 Gläubiger sollen betroffen sein.
Finanzieller Mehraufwand und Umsatzeinbruch als Auslöser
Als Hauptursache der Zahlungsunfähigkeit gibt das Unternehmen in seinem Insolvenzantrag die zu große Dimension des neu errichteten Geschäftsgebäudes an, was einen Mehraufwand von rd. EUR 2,5 Mio. ausmache. Auch hätte eine Schadstoffbelastung im Ende 2014 bei der Braunhirse zu einem massiven Umsatzeinbruch und erhöhten Kosten für das dann benötigte Reinigungsverfahren geführt. Weiters seien die hohen Material- und Lohnkosten für die Verbindlichkeiten von rd. EUR 6 Mio. verantwortlich.
Wie kann man so hohe Schulden anhäufen?
Bis auf die Sache auf dem Umsatzeinbruch bei der Braunhirse war alles plan- und berechenbar.