Am Mittwoch, den 28.3.2018, fiel im Rahmen der Leiter- und Leiterinnensitzung der Startschuss für das diesjährige Bezirksprojekt “Singerlbörse – zurück zur Selbstversorgung” der Bezirkslandjugend Vöcklabruck.
Nicht ganz ohne Grund wurde dieses Projekt gestartet. Die Landjugend will damit das Verantwortungsbewusstsein für lebende Tiere in unseren Ortsgruppen sowie in der Bevölkerung stärken und die Regionalität, Nachhaltigkeit sowie die Selbstversorgung wieder in den Vordergrund rücken. Ein weiterer Beweggrund ist die Stärkung der Teamfähigkeit der Landjugendgruppen intern. Diese wurde schon in den letzten Wochen unter Beweis gestellt, denn es wurde ein Zuhause für den Nachwuchs gebaut, das bis zum Startschuss fertig sein musste. Dabei achteten die Landjugendlichen auf sämtliche tierrechtliche Vorgaben und verliehen den Hühnerställen mit viel Kreativität und Geschick auch noch einen individuellen Touch.
Mit dem Projekt wollen sie außerdem ein Zeichen gegen die Massenproduktion setzen. Das Ei soll von den Menschen wieder als wertvolles Erzeugnis und nicht als billiges Konsumgut betrachtet werden. Auch das Huhn soll als Lebewesen und nicht als Produkt betrachtet werden.
Außerdem will man mit dem Projekt ein Stück Geschichte der Landjugend wieder aufleben lassen. Im Jahr 1951 wurden 3.000 amerikanische Küken nach Österreich eingeflogen. Mitglieder der Landjugend, darunter auch Vöcklabrucker, nahmen die Tiere entgegen und verteilten sie auf die Höfe der Landjugendlichen. Aufgabe der Landjugendlichen war es, die Küken aufzuziehen und zu pflegen, sodass im Jahr darauf doppelt so viele Küken an weitere Höfe abgegeben werden konnten. Die Burschen bauten die Hühnerställe, die Mädchen waren für die Aufzucht verantwortlich.
Im Anschluss an die Leiter- und Leiterinnensitzung gab es für jede Landjugendgruppe drei Singerl, ein Startpaket an Futter sowie eine Broschüre zum Nachlesen der Haltungsanforderungen. Damit alle Gruppen untereinander wissen, was sich bei den anderen tut, muss wöchentlich ein Facebook-Eintrag gepostet werden. Abgeschlossen wird das Projekt mit einer Präsentation sowie einem Erlebnisbuch der kleinen Haustiere im Herbst.
Besonders erfreulich ist, dass alle Ortsgruppen des Bezirks Vöcklabruck mitmachen. Der Bezirksvorstand Vöcklabruck wünscht den Ortsgruppen alles Gute mit dem kleinen Singerl und freut sich über einen spannenden Abschluss.
Fotos: privat