Neue technische Produkte und Lösungen für die heimische Wirtschaft
WELS. Der FH-Förderverein Wels prämierte im festlichen Ambiente des Minoritenklosters Wels vor 300 Gästen dreizehn Absolvent*innen der FH OÖ Fakultät Wels mit dem „INNOVATIONaward FH Wels 2020“. Mit diesem Preis werden praxisnahe und innovative Diplom- und Masterarbeiten und Forschungsassistent*innen ausgezeichnet. Verliehen wurden die Preise von Wirtschafts- und Forschungs-Landesrat Markus Achleitner, Bundesministerin a.D. SC Iris Rauskala, dem Welser Bürgermeister Andreas Rabl, dem FH-Fördervereins-Obmann Günter Rübig und der Sparkasse OÖ – Vorstandsvorsitzenden Stefanie Huber.
Die Vorchdorferin Sandra Oberleitner ist Absolventin des Studiengangs Bio- und Umwelttechnik und hat mit ihrer Masterarbeit den hervorragenden 3. Platz in der Kategorie Umwelt & Naturwissenschaften belegt. Sie beschäftigte sich in ihrer Masterarbeit mit der Produktion von Biowertstoffen in genetisch veränderten Mikroalgen.
11.500 Euro Preisgeld ausgeschüttet
Mit dem INNOVATIONaward FH Wels holt der FH-Förderverein Wels bereits zum 17. Mal die innovativsten Masterarbeiten sowie Forschungsassistent*innen des FH OÖ Campus Wels vor den Vorhang und zeigt so der Öffentlichkeit, wie spannend ein technisch-naturwissenschaftliches Studium sein kann.
Die hochdotierten Zuwendungen für die 12 prämierten Masterarbeiten wurden vom FH-Förderverein Wels gesponsert. Der/die jeweilige Kategorie-Gewinner*in kann sich über einen Scheck in der Höhe von 1.500 Euro freuen, der/die Zweite und der/die Dritte erhalten je 500 Euro. Auch der Forschungsassistent des Jahres erhielt einen Siegerscheck in der Höhe von 1.500 Euro.
Weitere Infos zum INNOVATIONaward FH Wels inkl. weiterer Statements finden Sie hier:
https://www.fh-ooe.at/campus-wels/die-fakultaet/aktuelles/news/news/abschlussarbeiten-mit-dem-innovationaward-fh-wels-2020-ausgezeichnet/
„Jahr für Jahr zeigen die Prämierungen der besten Masterarbeiten beim INNOVATIONaward FH Wels, über welch enormes Potenzial die jungen FH-Absolvent*innen verfügen. Innovation ist die Treibkraft der Wirtschaft. Die erfolgreichen Technik-Absolvent*innen sind mit ihrem Know-how die Innovationsmotoren für unsere Zukunft in Oberösterreich“, gratuliert Wirtschafts-Landesrat Markus Achleitner.
Innovationskultur als Schlüssel zum Erfolg
„Forschung und Entwicklung ist der Schlüssel, um im globalen Innovationswettbewerb mithalten zu können“, sagt FH-Fördervereins-Obmann Günter Rübig. „Gesellschaftlicher Wohlstand, Umweltschutz, Sicherheit und Mobilität – vieles hängt vom wirtschaftlichen Erfolg der heimischen Unternehmen ab. Diese können in Konkurrenz mit Billiglohnländern nur durch nachhaltige Innovationen bestehen. Dazu benötigen wir kreative Köpfe, die Ideen haben und diese auch umsetzen können. Wir müssen eine offene Innovationskultur fördern“, sagt Rübig weiter.
„Für unsere Zukunft braucht es technische Fachkräfte, Hochschulabsolvent*innen und Forschungsmitarbeiter*innen im Bereich Technik. Bei dieser wichtigen Ausbildung der klugen Köpfe leistet die FH OÖ in Wels mit mehr als 2.000 Studierenden und 175 Forschungsmitarbeiter*innen einen äußerst wertvollen Beitrag.“
3. Platz Kategorie Umwelt & Naturwissenschaften
Sandra Oberleitner BSc MSc / Studiengang: Bio- und Umwelttechnik
Wohnhaft: 4655 Vorchdorf / Alter: 24 Jahre
Auftraggeber: FH OÖ Forschungs und Entwicklungs GmbH

Produktion von Biowertstoffen in genetisch veränderten Cyanobakterien
Mit dem gestiegenen Bewusstsein für den Klimawandel werden immer mehr wissenschaftliche Anstrengungen zur ressourcenschonenden und klimaneutralen Produktion von Wertstoffen – wie zB Bioplastik, Fettsäuren oder Sonnenschutz — unternommen. Cyanobakterien sind Mikroalgen. Sie bieten dafür einen zukunftsträchtigen, vielversprechenden Weg, da sie das Treibhausgas Kohlenstoffdioxid aufnehmen und dieses zur Produktion von industriell nutzbaren Stoffen verwenden.
„In meiner Masterarbeit habe ich ein Lego-ähnliches System für das Cyanobakterium Synechocystis entwickelt. Damit können einzelne DNA-Abschnitte viel schneller mit anderen ausgetauscht und zur Produktion von industriell relevanten Wertstoffen verwendet werden. Außerdem habe ich universelle Nachweismethoden entwickelt, die für jedes beliebige Produkt aus diesen Zellfabriken angewendet werden können“, erklärt Oberleitner.
Mit dem Know-how aus ihrer Masterarbeit ist der Einsatz von Cyanobakterien als klimaneutrales Produktionssystem vereinfacht worden. „Durch dieses System ist es möglich die Ausbeute von zelleigenen Produkten zu erhöhen oder auch industriell relevante Stoffe überhaupt zu erzeugen. In meiner Masterarbeit konnte ich mit diesem System die Ausbeute des zellinternen Speicherstoff Glykogen erhöhen“, sagt Sandra Oberleitner.
Sandra Oberleitner arbeitet nun als wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Forschungsgruppe Biosciences an der Fachhochschule in Wels und beschäftige mich derzeit mit der Optimierung dieser Cyanobakterien.
Foto: Land OÖ/Stinglmayr