Nach dem verheerenden Hochwasserereignis 2016 wurde unverzüglich mit den Planungen von Hochwasserschutzmaßnahmen für Laakirchen begonnen. Nach der Fertigstellung der Hochwasserschutzanlage Fraunberg Süd im Juni 2018 konnte nun auch die Hochwasserschutzlange in Lindach am 2. Juli 2021 offiziell eröffnet werden.
Zwei Dämme im Bereich Pechleiten und Bachstraße mit dazugehörigen Durchlass- und Auslaufbauwerken sowie ein Ableitungskanal sollen die Ortschaft Lindach zukünftig vor 100jährigen Hochwasserereignissen schützen. „Bei den Hochwasserschutzlagen in Lindach handelte es sich um sehr komplexe Bauvorhaben, welche aus mehreren Anlageteilen bestehen“, berichtet der für die Planung der Anlage zuständige Ziviltechniker Dipl. Ing. Josef Sperrer.
Baumaßnahmen in Pechleiten und Bachstraße
Den Hochwasserrückhalt übernehmen zukünftig zwei Dämme, die im Ernstfall 130.000 m³ Wasser in der Bachstraße und 17.000 m³ Wasser in Pechleiten zurückhalten können. Um die Wassermengen ordnungsgemäß ableiten zu können, wurde im Bereich Pechleiten ein knapp 600 m langer Ableitungskanal errichtet. Im Bereich Bachstraße ersetzt eine neue Brücke eine alte Verrohrung. Im Ort Lindach wurden leistungsfähige Einlaufbauwerke errichtet und in der Folge die Straßenführung optimiert.
Zusammenspiel von Planern, Behörden, Firmen und Bewohnern verlief optimal
Insgesamt 24.000 m³ Material wurden aufbereitet und hochwertig verdichtet in den Damm eingebaut. Das erforderliche Erdmaterial konnte vor Ort gewonnen werden. Durch die Beimischung von insgesamt 36 Tonnen Cinerit, das von der Firma EEVG, einer heimischen Tochterfirma der beiden Papierfabriken Laakirchen und Steyrermühl aus Altpapier gewonnen wird und zur Bodenstabilisierung dient, konnten die hohen Anforderungen an das Dammmaterial erreicht werden.
„Das optimale Zusammenspiel der Planungsbeauftragten, der ausführenden Firmen, der zuständigen Behörden und auch der Bewohner und Bewohnerinnen Lindachs erleichterte den Bau der Hochwasserschutzanlage enorm. Ich möchte mich bei allen für ihren Einsatz, das Engagement und das entgegengebrachte Vertrauen bedanken“, so Bürgermeister Ing. Fritz Feichtinger.
Erfreulich ist auch, dass die Kostenschätzung halten wird. Insgesamt wurden 3,2 Millionen Euro in den Hochwasserschutz investiert. 48,9 Prozent kommen vom Bund, das Land übernahm 40 Prozent und die Stadtgemeinde investierte die restlichen 11,1 Prozent.
Lage: Ortschaft Lindach — Pechleiten, Bachstraße
Zeitablauf: Juli 2016 – Hochwasserereignis
2016 – Entwicklung Hochwasserschutzmaßnahmen
Jänner 2018 – Erteilung der wasserrechtlichen Bewilligung
2018 – Bereitstellung der finanziellen Mittel
Oktober 2019 – Beginn der Baumaßnahmen
Spätherbst 2019 – Funktionsfähigkeit Hochwasserschutzanlage
Bauträger: Stadtgemeinde Laakirchen
Planung: Dipl.-Ing. Josef Sperrer Spieldorferstraße 2, 4653 Eberstalzell
Ausführende Firma: Lahnerbau GmbH, 4662 Laakirchen
Baufirmen: Firma Asamer Kies- und Betonwerke GmbH, 4694 Ohlsdorf
Kosten: 3,2 Mio. Euro 48,9 % — Bund, 40 % — Land, 11,1 % Stadtgemeinde Laakirchen
Foto: privat