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Bezirksgericht Bad Ischl vor dem Aus? Heide kämpft für Fortbestand!

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Bezirksgericht Bad Ischl vor dem Aus? Heide kämpft für Fortbestand! | Foto: GemeindeBür­ger­meis­ter Han­nes Hei­de ver­weist auf Bedeu­tung für das Salz­kam­mer­gut!
Ent­schie­den gegen eine Schlie­ßung des Bezirks­ge­rich­tes in Bad Ischl wen­det sich Bür­ger­meis­ter Han­nes Hei­de. In einem Schrei­ben an Jus­tiz­mi­nis­te­rin Bea­trix Karl hat der Bür­ger­meis­ter auf die Bedeu­tung die­ses Stand­or­tes nicht nur für die Stadt Bad Ischl son­dern die gesam­te Regi­on ent­schie­den hin­ge­wie­sen. „Wäre tat­säch­lich in Zukunft Gmun­den der Stand­ort des zustän­di­gen Bezirks­ge­rich­tes, dann müss­ten Gosau­er Bür­ger an die 70 km Weg­stre­cke zurück­le­gen“, argu­men­tiert Bür­ger­meis­ter Hei­de.

Für die Bevöl­ke­rung ist es auch nicht nach­voll­zieh­bar, daß Stro­bler nach Thal­gau fah­ren müs­sen, weil hier auf­grund der Lan­des­gren­ze, wie wohl es sich um Bun­des­zu­stän­dig­keit han­delt, nicht Bad Ischl für sie zustän­dig sein kann. „Eine Ent­schei­dung gegen den Stand­ort Bad Ischl mag zwar von Wien aus mit einem ober­fläch­li­chen Blick auf die Land­kar­te nach­voll­zieh­bar sein, lässt aller­dings die tat­säch­li­chen regio­na­len Vor­aus­set­zun­gen außer Acht“, so der Bür­ger­meis­ter

Bezirks­ge­richt Bad Ischl für 35.593 Bür­ger zustän­dig
Bezirksgericht Bad Ischl vor dem Aus? Heide kämpft für Fortbestand! | Foto: GemeindeDie Argu­men­te für den Gerichts­stand­ort Bad Ischl jeden­falls sind viel­fäl­tig: So umfasst die Gesamt­flä­che des Gerichts­be­zir­kes Bad Ischl immer­hin rund 787 Km². Der Gerichts­be­zirk (Stand 2010) ist für 35.593 Bür­ger zustän­dig. Die wei­tes­te Ent­fer­nung von Gosau-Hin­ter­tal zum Bezirks­ge­richt Gmun­den beträgt 66 Km. Der­zeit sind am Bezirks­ge­richt Bad Ischl zwei Rich­te­rin­nen, drei Diplom­rechts­pfle­ge­rIn­nen, ein Gerichts­voll­zie­her sowie zehn Kanz­lei­kräf­te beschäftigt. 

Ins­ge­samt fie­len 2011 am Bezirks­ge­richt Bad Ischl rund 10.000 Akten an, die sich wie folgt glie­dern: 100 Straf­sa­chen, 1.400 Zivil­rechts­sa­chen, 1.437 Außer­streit­sa­chen, 3.259 Grund­buchs­sa­chen, 3.164 Exe­ku­ti­ons- sowie 32 Insolvenzsachen.

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5 Kommentare

  1. Und bit­te nicht ver­ges­sen lie­be sal­zi freun­de 2013…(x)KPÖ wäh­len Danke

  2. Aber wie ich sehe traut sich in der Salzi.at e kei­ner was nega­ti­ves über Ischl schrei­ben. Tol­les Zeitung

  3. Ach so da regen sich eini­ge weni­ge auf wen eine Behör­de geschlos­sen wird, aber wen zukünf­ti­ge Arbeits­plät­ze von Haus aus abge­lehnt wer­den weil eini­ge von der GM: Bad ‑Ischl das für rich­tig hal­ten ohne die Mei­nung der Bevöl­ke­rung ein­zu­ho­len, und beschlie­ßen etwas nicht zu Geneh­mi­gen, da regt sich kei­ner auf. Dan­ke das wir nicht gefragt wur­den R.W.

  4. Bittner Ingrid am

    Die Schlies­sung von Bezirks­ge­rich­ten ist ein Uralt­the­ma. Bis­her war es immer so, dass zwi­schen Wah­len geschlos­sen wur­de und je näher Wah­len kamen, umso wei­ter weg waren die­se Plä­ne wie­der. Jeder Lan­des­haupt­mann, der ja letz­ten­dig­lich sei­nen Segen dazu­ge­ben muss, hat doch eher ein Ohr für sei­ne Bür­ger­meis­ter und damit die Bezirks­ge­rich­te als für die “Schreib­tisch­tä­ter” in der Bun­de­haupt­stadt — ganz egal wel­chen Coleurs. Aus­ser­dem wird immer nur von den Ein­spa­run­gen gespro­chen, die es zukünf­tig geben wird. Aber kei­ner spricht davon, was es kos­tet, die Bezirks­ge­rich­te auf­zu­lö­sen und einem ande­ren Gericht anzu­schlies­sen. Es muss ja auch Raum für das rich­ter­li­che und nicht­rich­ter­li­che Per­so­nal geschaf­fen wer­den und Um- und Zubau­ten gibt es ja bekannt­lich auch nicht umsonst. Und da vom Per­so­nal ja nie­mand hin­aus­ge­schmis­sen wird — wie denn auch, die Geschäfts­fäl­le wer­den ja nich weni­ger, sie wer­den nur woan­ders behan­delt, trifft es ja wie­der nur die “Klei­nen”. Die Gerichts­be­diens­te­ten haben meist am Ort des Bezirks­ge­rich­tes ihren Wohn­sitz, also wenn sie den Job nicht wech­seln wol­len, müs­sen sie in Zukunft pen­deln, was es ja auch nicht umsonst gibt. Und das zu schlies­sen­de Bezirks­ge­richt muss ja in irgend­ei­ner Form erhal­ten blei­ben, es soll ja wei­ter­hin Amts­ta­ge für die rat­su­chen­de Bevöl­ke­rung geben. Und im Inter­es­se der Gemein­den ist naür­lich zu beden­ken, dass ein Bezirks­ge­richt auch ein Fre­quenz­brin­ger ist. Und nach dem Mot­to “jede Laus beisst”, ist auch die­ser Aspekt nicht zu vernachlässigen.
    Anwäl­te, Sach­ver­stän­di­ge, Klä­ger, Beklag­te, Zeu­gen rei­sen an und wenn sie am Ort des Bezirks­ge­rich­tes nur einen Kaf­fee im nächs­ten Kaf­fee­haus trin­ken, ist es eine Kon­su­ma­ti­on. Abge­se­hen davon, dass jedes öffent­li­che Amt, das einem Ort ent­zo­gen wird, wie­der ein wei­te­rer Schritt in
    die BEdeu­tungs­lo­sig­keit ist. Die Spe­zia­li­sie­rungs­mög­lich­keit der Rich­ter an einem grö­ße­ren Gericht ist ja sicher ohne Zwei­fel rich­tig, aber wer sagt denn, dass ein Rich­ter ewig an einem Ort blei­ben muss?? Und ist es nicht so, dass das Grund­wis­sen als “Wat­schen­ka­di” so quer durch den Gemü­se­gar­ten kei­nem scha­det? Sich zu spe­zia­li­sie­ren steht jedem frei — aber eine brei­te Qua­li­fi­ka­ti­on in allen Berei­chen scha­det auch nicht. Nur der Poli­tik darf man nicht trau­en, wenn es so nicht funk­tio­niert, dann wird im Bud­get­aus­schuss ein Antrag auf Ände­rung der Bezirks­ge­richts­spren­gel­gren­zen ein­ge­bracht und wumms, ist durch die Hin­ter­tür pas­siert, was durch die Vor­der­tür nicht funk­tio­niert hat. Also ist es ange­sagt, gut auf­zu­pas­sen. Sol­che Anträ­ge im Bud­get­aus­schuss hat es schon gegeben!