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Rekordjahr für die Lenzing Gruppe — 2‑Milliarden-Euro-Umsatzgrenze erstmals überschritten

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Rekordjahr für die Lenzing Gruppe - 2-Milliarden-Euro-Umsatzgrenze erstmals überschritten | Foto: Markus Renner/lectric ArtsDie Len­zing Grup­pe schloss mit dem Rekord­jahr 2011 an den dyna­mi­schen Wachs­tums­kurs der Vor­jah­re an. Trotz einer deut­li­chen Abschwä­chung des Welt­fa­ser­mark­tes im zwei­ten Halb­jahr 2011 konn­ten neu­er­lich zwei­stel­li­ge Pro­zent-Zuwachs­ra­ten beim Umsatz und Ergeb­nis erreicht und erst­mals die 2‑Mil­li­ar­den-Euro-Umsatz­gren­ze über­trof­fen wer­den. Auch die ope­ra­ti­ven Mar­gen ver­bes­ser­ten sich von dem bereits hohen Niveau 2010 neu­er­lich und erreich­ten abso­lu­te Rekordstände.

Der kon­so­li­dier­te Kon­zern­um­satz des Berichts­jah­res 2011 stieg im Ver­gleich zum Vor­jahr von EUR 1,77 Mrd auf EUR 2,14 Mrd um 21,2%. Die­ser dyna­mi­sche Umsatz­zu­wachs war auf höhe­re Durch­schnitts­er­lö­se im Kern­ge­schäft Fasern, höhe­re Faser­ver­sand­men­gen, die erst­mals zwölf­mo­na­ti­ge Voll­kon­so­li­die­rung des im Mai 2010 erwor­be­nen Zell­stoff­wer­kes Bio­cel Pas­kov sowie auf Stei­ge­run­gen in den übri­gen Geschäfts­be­rei­chen zurückzuführen.

Das Kon­zern-EBIT­DA (Ergeb­nis vor Abschrei­bun­gen, Zin­sen und Steu­ern) lag mit EUR 480,3 Mio (nach EUR 330,6 Mio) um 45,3% über dem Vor­jah­res­wert. Das Betriebs­er­geb­nis (EBIT) stieg um 56,9% auf EUR 364,0 Mio (nach EUR 231,9 Mio). Sowohl EBIT­DA- als auch EBIT-Mar­ge kamen auf einem neu­en, abso­lu­ten Rekord­ni­veau zu lie­gen. Die EBIT­DA-Mar­ge stieg auf 22,4% (nach 18,7% im Jahr zuvor), die EBIT-Mar­ge auf 17,0% (nach 13,1% im Jahr zuvor).

Unser dyna­mi­scher Wachs­tums­kurs und unse­re Spe­zia­li­tä­ten­stra­te­gie mit den Fasern Len­zing Modal® und TEN­CEL® hat sich 2011 erneut bezahlt gemacht. Wäh­rend unse­re Umsät­ze mit Stan­dard-Vis­co­se­fa­sern gegen­über dem Vor­jahr um knapp 20% zuleg­ten, konn­ten wir 2011 sogar um rund 30% mehr TEN­CEL® Fasern und um bei­na­he 40% mehr Modal­fa­sern abset­zen“, erläu­tert Len­zing Vor­stands­vor­sit­zen­der Peter Unter­sper­ger. Durch die gro­ßen Markt­er­fol­ge die­ser bei­den Spe­zi­al­fa­sern sei es Len­zing gelun­gen, sich von dem vola­ti­len Markt­trend 2011 teil­wei­se abzu­kop­peln, so Unter­sper­ger weiter.

Das lau­fen­de Kapa­zi­täts­er­wei­te­rungs­pro­gramm wur­de 2011 kon­se­quent wei­ter­ge­führt. Die Jah­res­nenn­ka­pa­zi­tät der Len­zing Grup­pe stieg dadurch um rund 8% von 710.000 Ton­nen zu Jah­res­be­ginn auf 770.000 Ton­nen Man-made Cel­lu­lo­se­fa­sern zu Jah­res­wech­sel 2011/12. Die Capex lag im Geschäfts­jahr 2011 mit EUR 196,3 Mio auf­grund eini­ger stich­tags­be­zo­ge­ner Ver­schie­bun­gen bei Pro­jek­ten etwas unter dem Vor­jahrs­wert von EUR 230,0 Mio, der auch die Akqui­si­ti­ons­kos­ten für das Zell­stoff­werk Bio­cel Pas­kov enthielt.

Trotz der lau­fen­den Inves­ti­ti­ons­aus­ga­ben wur­de die Net­to­fi­nanz­ver­schul­dung (Net Finan­cial Debt) der Len­zing Grup­pe zum Jah­res­en­de 2011 auf EUR 159,1 Mio (nach EUR 307,2 Mio) fast hal­biert. Selbst nach Inves­ti­tio­nen lag der Cash­flow noch bei EUR 113,4 Mio. Len­zing Finanz­vor­stand Tho­mas G. Wink­ler: „Mit einer berei­nig­ten Eigen­ka­pi­tal­quo­te von knapp 45% und einer Ver­schul­dung von einem Drit­tel des jähr­li­chen EBIT­DA sind wir finan­zi­ell sehr stark auf­ge­stellt. Len­zing ist für die Wachs­tums­schrit­te der kom­men­den Jah­re weit­ge­hend unabhängig.“

Voll­aus­las­tung im Seg­ment Fibers
Ers­ten Schät­zun­gen zufol­ge stieg die welt­wei­te Faser­pro­duk­ti­on 2011 um 4,1% auf einen neu­en Rekord­pro­duk­ti­ons­wert von 79,1 Mio Ton­nen. Auch Man-made Cel­lu­lo­se­fa­sern erreich­ten mit 4,6 Mio Ton­nen einen neu­en Rekord­wert (+4,2% gegen­über 2010). Die Geschäfts­ent­wick­lung im Seg­ment Fibers der Len­zing Grup­pe war 2011 von einer star­ken Nach­fra­ge geprägt, die von den Baum­woll-Rekord­prei­sen in der ers­ten Jah­res­hälf­te noch wei­ter ange­heizt wurde.

Im zwei­ten Halb­jahr erfolg­te am Markt für tex­ti­le Stan­dard-Vis­co­se­fa­sern eine deut­li­che Abküh­lung der Nach­fra­ge, die zwar nicht die Absatz­men­ge, aber die Prei­se beein­fluss­ten. Die Spe­zi­al­fa­sern Len­zing Modal® und TEN­CEL® sowie der Non­wo­vens-Sek­tor waren von die­ser Ent­wick­lung kaum betrof­fen. Über das gesam­te Jahr 2011 hin­weg betrach­tet konn­te Len­zing die Durch­schnitts­prei­se daher für alle Len­zing Fasern gegen­über dem Vor­jahr um knapp 17% auf EUR 2,22 je Kilo­gramm erhöhen.

Alle unse­re Faser­pro­duk­ti­ons­ka­pa­zi­tä­ten waren über das Gesamt­jahr 2011 hin­weg voll aus­ge­las­tet. Auch die im Jah­res­ver­lauf neu hin­zu­ge­kom­me­nen Men­gen durch die zwei­te Aus­bau­stu­fe des Wer­kes Nan­jing (Chi­na), den Aus­bau der Modal­ka­pa­zi­tä­ten am Stand­ort Len­zing sowie im TEN­CEL® Werk Hei­li­gen­kreuz (Bur­gen­land) konn­ten sehr gut am Markt plat­ziert wer­den“, berich­tet der für das gesam­te ope­ra­ti­ve Geschäft ver­ant­wort­li­che Len­zing Vor­stand Fried­rich Wenin­ger.

Das 2010 im Rah­men der wei­te­ren Rück­wärts­in­te­gra­ti­on der Len­zing Grup­pe erwor­be­ne Zell­stoff­werk Bio­cel Pas­kov (Tsche­chi­sche Repu­blik) wur­de im Berichts­jahr zügig wei­ter aus­ge­baut, sodass sowohl Papier- als auch Faser­zell­stoff erzeugt wer­den kann. Im Jahr 2011 wur­den in Pas­kov rund 60.000 Ton­nen Vis­co­se­zell­stoff pro­du­ziert und mehr­heit­lich im Kon­zern zur Faser­pro­duk­ti­on eingesetzt.

Seg­men­te Plastics Pro­ducts und Engi­nee­ring mit guter Entwicklung
Das Seg­ment Plastics Pro­ducts ent­wi­ckel­te sich 2011 mit einer EBIT­DA-Mar­ge von 9,5% zufrie­den­stel­lend. Bei sehr guter Men­gen­nach­fra­ge wur­de im Berichts­zeit­raum ein neu­er Ver­sand­re­kord auf­ge­stellt. Auch das Seg­ment Engi­nee­ring konn­te die posi­ti­ve Stim­mung am Inves­ti­ti­ons­gü­ter­markt im Berichts­jahr opti­mal nut­zen und erreich­te eine EBIT­DA-Mar­ge von 8,4%. Len­zing Tech­nik pro­fi­tier­te sowohl von der hohen Inves­ti­ti­ons­tä­tig­keit der Len­zing Grup­pe als auch von der anzie­hen­den Nach­fra­ge exter­ner Kunden.

Aus­blick Len­zing Gruppe
Die Len­zing Grup­pe erwar­tet 2012 ein wie­der­um gutes Jahr, das sich von den Quar­ta­len spie­gel­ver­kehrt gegen­über 2011 ent­wi­ckeln soll­te. Das ange­lau­fe­ne Geschäfts­jahr wird jedoch aus heu­ti­ger Sicht mar­gen­mä­ßig nicht ganz an das Aus­nah­me-Rekord­jahr 2011 anschlie­ßen können.
Die Prei­se für Len­zing Stan­dard-Vis­co­se­fa­sern dürf­ten sich vor­erst auf nied­ri­gem Niveau einpendeln.

Im Jah­res­ver­lauf 2012 rech­net Len­zing bei Anzie­hen der Nach­fra­ge auch mit einem höhe­ren Preis­ni­veau als im ers­ten Quar­tal, sowohl bei tex­ti­len als auch bei Non­wo­vens-Anwen­dun­gen. Bei Len­zing Modal® ist eine gute Men­gen­nach­fra­ge zu erwar­ten, wel­che auch wei­ter­hin eine fai­re Preis­prä­mie gegen­über Stan­dard-Vis­co­se­fa­sern und gegen­über Baum­wol­le sicherstellt.

Das erheb­lich gestei­ger­te Men­gen­an­ge­bot bei Modal führt jedoch zu tem­po­rä­ren Preis­an­pas­sun­gen im Ver­gleich zu 2011. Bei TEN­CEL® sieht Len­zing 2012 eine kon­ti­nu­ier­lich star­ke Nach­fra­ge bei tex­ti­len und Non­wo­vens-Anwen­dun­gen und eine weit­ge­hend sta­bi­le Preis­prä­mie gegen­über Standard-Viscosefasern.

Als Fol­ge deut­lich stei­gen­der Faser­ver­sand­men­gen soll­te auch bei einem ins­ge­samt gegen­über 2011 nied­ri­ge­rem Durch­schnitts­preis­ni­veau ein Umsatz­wachs­tum auf rund EUR 2,2 Mrd bis EUR 2,3 Mrd erzielt wer­den. Je nach Ent­wick­lung der Faser- und Roh­stoff­prei­se sowie der glo­ba­len Wirt­schafts­ent­wick­lung wird mit einem EBIT­DA zwi­schen EUR 400 Mio und EUR 480 Mio und einem EBIT zwi­schen EUR 285 Mio und EUR 365 Mio gerechnet.

Das dyna­mi­sche Expan­si­ons­pro­gramm wird plan­ge­mäß wei­ter vor­an­ge­trie­ben und 2012 Inves­ti­tio­nen von vor­aus­sicht­lich ca. EUR 350 Mio aus­lö­sen. Die gute Ertrags­si­tua­ti­on und die unge­bro­chen hohe Liqui­di­tät erlau­ben es, der Haupt­ver­samm­lung eine Divi­den­den­aus­schüt­tung für das Geschäfts­jahr 2011 von EUR 2,50 pro Aktie, das ent­spricht ca. 25% des kon­so­li­dier­ten Net­to­ge­win­nes, vorzuschlagen.

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