„Der Bezirk Gmunden wies per Jahresende 2012 exakt 2411 Mitglieder in der Sparte Handel aus. Die größte Gruppe war dabei das Gremium des Mode- und Freizeitartikelhandels mit 346 Mitgliedern, gefolgt vom Handelsgremium des Baustoff‑, Eisen‑, Hartwaren- und Holzhandels mit 338 Mitgliedern. Danach folgen die Handelsagenten (238), der Kfz-Handel (209), der Direktvertrieb (204) sowie der Elektrohandel (201). Einen auffallenden Zuwachs wies das Gremium des Versand‑, Internet- und allgemeinen Handels auf.
So stieg die Anzahl der Mitglieder in den letzten zwei Jahren um 17 Prozent (179). Das spiegelt auch den allgemeinen Trend zum verstärkten Online-Shopping wieder. Der Buch- und Elektrohandel machte dabei in den letzten Jahren den Anfang des digitalen Einkaufs. Es ist damit zu rechnen, dass auch andere Branchen wie etwa der Möbel- oder der Modehandel durch den Einkauf über das Internet zusehends unter Druck geraten werden“, sagt Gottfried Schrabacher, Obmann der WKO Gmunden.
Den größten Rückgang im Zeitraum von zwei Jahren gab es im Landesgremium des Juwelen‑, Uhren‑, Kunst‑, Antiquitäten– und Briefmarkenhandels (-13 Prozent). So gehören nun 40 Mitglieder aus dem Bezirk Gmunden diesem Gremium an.
Mitglieder der WKO Gmunden nach Sparten per 31. 12. 2012:
Handel: 2411
Gewerbe und Handwerk: 2989
Tourismus und Freizeitwirtschaft: 1154
Information und Consulting: 1143
Transport und Verkehr: 416
Industrie: 154
Bank und Versicherung: 30
„Der ausgesprochene hohe Filialisierungs- und Konzentrationsgrad macht auch vor dem Bezirk Gmunden nicht halt. Um den großen Handelskonzernen entgegentreten zu können, haben sich zahlreiche Klein- und Mittelbetriebe in den letzten Jahren mit Unterstützung der WKO zu Werbevereinen zusammengeschlossen – Gmundner Wirtschaftsinitiative, Wirtschaftsforum in Bad Ischl oder Werbering Vorchdorf.
Diese Initiativen sind auch wichtige Instrumentarien um die Orts- und Stadtzentren weiterhin attraktiv zu erhalten, da sich die Filialisten oftmals am Stadtrand, auf der ‚grünen Wiese‘, ansiedeln und so Kaufk-raft aus der Innenstadt abziehen. Ein geplantes Einkaufszentrum in der Innenstadt von Bad Ischl verunsicherte beispielsweise im letzten Jahr die ansässigen Gewerbetreibenden.
Die für viele zu groß dimensionierte Shopping Mall hätte den funktionierenden Branchen-Mix in der Innenstadt nachhaltig verändert. Leere Geschäfte in besten Lagen wurden befürchtet. Durch eine von WKO und Tourismusverband Bad Ischl in Auftrag gegebene Kaufkraftstudie soll für zukünftige Vorhaben aussagekräftiges Zahlenmaterial zur Verfügung stehen“, kündigt Schrabacher an.
Neue Betriebe für Gmunden
„Das Stadtmarketing von Gmunden hat sich zum Ziel gesetzt, jedes Jahr drei neue Geschäfte in der Innenstadt anzusiedeln. Grundlage dafür ist ein eigens erstellter Geschäftsflächenkataster, der Übersicht über angebotene Geschäftsflächen im Stadtgebiet gibt. 2012 wurde das Ziel erreicht und es kam zu einer weiteren Attraktivierung des Stadtzentrums.
Die Bemühungen des Stadtmarketings in Kooperation mit der Wirtschaftsinitiative sollen durch eine groß angelegte Imagekampagne für Gmunden die Besonderheiten von Gmunden nicht nur im Bereich der Handels- und Dienstleistungsangebote, sondern auch im touristischen Sinn in den Mittelpunkt stellen. Dadurch wird eine Frequenzerhöhung erwartet. Auch die Belebung des Stadtplatzes durch viele Veranstaltungen, wie Konzerte und auch die zuletzt gebotene Attraktion Sailing in the City, bringen das Stadtzentrum in den Mittelpunkt des Geschehens. Stadtmarketing, Wirtschaftsinitiative und Wirtschaftskammer wollen diesen gemeinsamen erfolgreichen Weg weiter beschreiten“, so Schrabacher.
OÖ Landesgartenschau 2015
In Bad Ischl gehen zurzeit noch die letzten Grabungsarbeiten in der Innenstadt vor sich, da die zum Teil 120 Jahre alten Kanalleitungen ersetzt werden müssen. Mit einer eigenen Homepage (www.wko-bi.at) informiert die WKO über die Verkehrs-umleitungen und den aktuellen Baufortschritt. Trotz dieser Einschränkungen überwiegt bei den Ischler Händlern die Freude über die in der Kaiserstadt stattfindende OÖ Landesgartenschau im Jahr 2015. Die Planungen sind bereits voll im Gange und auch die Gewerbetreibenden bringen sich in einem Arbeitskreis in die Vorbereitungen auf dieses Großereignis ein. Ab 1. Oktober 2013 wird dann der Kaiserparktunnel saniert und der gesamte Verkehr durch die Stadt gelotst.
„Dies stellt die nächste große Herausforderung für den lokalen Handel dar. Aber die Aussicht auf ein ‚erblühendes‘ Bad Ischl wird auch diese Zeit schnell vorbeigehen lassen“, ist Schrabacher überzeugt.