Am 16.05.2013 fand die Jahreshauptversammlung der OS Laakirchen statt. Der Ortsstellenleiter Prüwasser Peter, legte aus beruflichen Gründen sein Amt zurück, somit waren Neuwahlen erforderlich und es wurde der langjährige Materialwart Martin Höllwerth als Nachfolger gewählt. Als 1. Ortsstellenleiter Stellvertreter wurde Berger Andreas (in Doppelfunktion nun auch als Schriftführer tätig) gewählt. Der restliche schon bewährte Vorstand erfuhr keine wesentlichen Änderungen – wurde aber dennoch bei dieser Gelegenheit in seinem Amt bestätigt.
Großartige Zahlen waren da zu hören, welche alle ehrenamtlich und unentgeltlich für die Bevölkerung und die Sicherheit im Einsatzgebiet geleistet wurden. Im abgelaufenen Kalenderjahr hieß es des öfteren ‚ALARM!‘ für die Einsatzmannschaft der Ortsstelle Laakirchen der Österreichischen Wasserrettung, Landesverband Oberösterreich, ganz besonders beim Hochwasser in unserem schönen Land war sie gefordert, den Menschen dringend benötigt Hilfe zu leisten.
Aber bevor wir uns den Einsätzen, die das Jahr 2013 brachte, widmen, beginnen wir doch von vorne.
In der letzten Saison wurden insgesamt 152 Einsätze mit insgesamt 3150 Einsatzstunden von den Mitgliedern der Ortsstelle Laakirchen bewältigt, darunter waren eine Lebensrettung, 125 Personenrettungen und 25 Erste Hilfe Leistungen zu verzeichnen. Desweiteren beinhalten diese Einsätze drei Veranstaltungsüberwachungen und zwei Alarmeinsätze, die Überwachung der Freibäder Laakirchen und Lambach sowie Wildwasser‑, Tauch- und andere technische Einsätze. Die weiteren Trainings- und Ausbildungsstunden, sowie die Weiterbildungsstunden im Bereich Erste Hilfe und Rettungstechniken belaufen sich auf weitere 1133 Stunden — nicht zu sprechen vom administrativen Aufwand. Mit dem Einsatzboot Laakirchen wurden desweiteren 45 Motorstunden gefahren.
Volkswirtschaftlich gerechnet müsste dieser „Aufwand“ mit einer Summe von rund 110.000 Euro beglichen werden – unser ehrenamtlicher, freiwilliger und unentgeltlicher Beitrag für die Öffentlichkeit!
Bei den Schwimmkursen, die im Sommer und Winter 2013 abgehalten wurden, konnten in der Ortstelle insgesamt 79 Kinder ausgebildet werden: 45 Anfänger, 17 Frühschwimmer, acht Freischwimmer, acht Fahrtenschwimmer und ein Allroundschwimmer. Als besondere Premiere wurden fünf Junior Retter, vier Helfer- und fünf Retterscheine ausgestellt.
Die Höhepunkte des Jahres 2013:
Gleich Ende Februar startete die Ortsstelle Laakirchen mit dem ersten Echteinsatz des Jahres. Mit voller Ausrüstung ging es für unsere Fließ- und Wildwassermannschaft an die Ager, um im Bereich Vöcklabruck bis Redlham nach einer vermissten Person zu suchen. Die Ausrüstung gereinigt, verstaut und wieder einsatzbereit gemacht, ging es im April weiter zur KHD Übung nach Hallstatt. Von dort zurückgekehrt hielten sie die Jahreshauptversammlung ab und starteten Ende April mit einer Weiterbildung der Wildwasserretter weiter durch.
Anfang Juni musste sich das Einsatzboot, welches sich in zahllosen Übungen schon bewährt hatte, nun auch dem Echteinsatz stellen. Sie rückten aus, um im Rahmen des Katastrophenhilfsdienstes in Schärding ihren Beitrag bei der Bewältigung des Hochwassers 2013 zu leisten. Das Einsatz-Schlauchboot mit geringem Tiefgang (21cm) und einem 25 PS Viertakt Benzinmotor wurde extra für den Einsatzbereich an der Traun oder anderen Flüssen und eben für den Katastrophenhilfsdienstfall angekauft. Es eignet sich hervorragend zur Ergänzung unserer Fließ- und Wildwasserretter, weil es im extrem seichten Gewässer genauso bewegt werden kann wie — sollte es nötig sein – an einem See. Das Einsatzboot wurde allen Erwartungen mehr als gerecht und bewährte sich im Zuge dieses Einsatzes voll und ganz. So konnte von der Mannschaft eine Person in Lebensgefahr mitsamt des Notarztteams sicher abtransportiert sowie das komplette Kurhaus praktisch im Alleingang evakuiert werden. Um ein Abdriften der in diesem Bereich von der Feuerwehr eingesetzten zwei Zillen zu verhindern, wurde von der Mannschaft eine Leinensicherung installiert.
Vom KHD Einsatz erfolgreich zurückgekehrt, konnte dann der Laakirchner Öffentlichkeit Mitte Juni im Rahmen des dortigen Stadtfestes die Einsatzbereitschaft und Ausrüstung anhand von Schautafeln und persönlichen Gesprächen nähergebracht werden. Ende Juni wurde der alljährlichen Anfängerschwimmkurs abgehalten und auch hier konnten wieder tolle Erfolge bei den Kindern verbucht werden.
Bei wunderschönem Wetter beteiligte sich die Ortstelle Laakirchen Mitte August mit einem „Action Day“ an der Ferienpass Aktion mit Kindern aus Laakirchen, wo den Kindern Rettungsgeräte und das Einsatzboot spielerisch nähergebracht werden konnte.
Ende August hielten sie ausserdem einen Rettungsschwimmkurs im Freibad Laakirchen ab. Der Wettergott wollte leider nicht recht mitspielen und daher mussten die Teilnehmer aufgrund der schlechten Witterung teils den Neopren Anzug auspacken. Ein Rettungsschwimmer kann sich das Wetter allerdings nicht aussuchen und so hieß es: „Augen zu und durch!“. Am 31. August wurden sie noch vom Abschnitt Attersee angefordert, um diesen mit ihrem Einsatzboot bei der Überwachung der Attersee Überquerung zu unterstützen.
Verschiedene weitere Schulungs- und Ausbildungsfahrten mit dem Einsatzboot fanden das ganze Jahr über mit den alten und neuen Kameradinnen und Kameraden auf der Traun und auch auf dem Traunsee statt. Diese sind notwendig, weil Fluss & See „leben“ und sie ständig deren Entwicklung mit verfolgen, um für sämtliche Gegebenheiten vor Ort im Einsatzfall vorbereitet zu sein.
Am 7. September fuhren die Mitglieder zu ihren Kameraden nach Tschechien, um den Tag der Einsatzkräfte am Moldaustausee abzuhalten. Sie demonstrierten mit den dortigen Kameraden die Zusammenarbeit und Professionalität, in der sie mittlerweile nach neun Jahren gemeinsamer Trainingstätigkeit agieren. Am 12. Oktober unterstützten sie die tschechischen Kollegen abermals dabei, den Internationalen Krumau River Marathon zu überwachen. Fliess- und Wildwasserretter der Ortsstelle beteiligten sich an der Überwachung und Rettung Verunglückter entlang der Moldau. Die Strecke führt dabei nahe der Grenze bei Vyssi Brod (Hohenfurth) bis nach Krumau.
Das restliche Jahr wurde mit regulärer Überwachungstätigkeit und Instandhaltungsarbeiten verbracht. Wie sich aber auch heuer ganz klar herausstellte, wird mittelfristig ein Einsatzfahrzeug für die ÖWR Laakirchen immer dringlicher und notwendiger.
Den Abschluss der Saison bildete im November der Kinderschwimmkurs für den Elternverein Gschwandt, der an je zwei Tagen an zwei Wochenenden abgehalten wurde und bei dem zahlreiche Schwimmscheine ausgestellt werden konnten. Eine Premiere beim Kinderschwimmkurs gab es auch — oberösterreichweit konnte zum ersten Mal der neue Junior–Retterschein an fünf Mädchen und Burschen zwischen 9 und 10 Jahren ausgegeben werden, dieser zählt schon zu den Rettungsschwimmscheinen und verlangt bereits einiges an Leistung ab.
Mit der kleinen aber schlagkräftigen Mannschaft konnte ein nicht unwesentlicher Beitrag zu mehr Sicherheit im Einsatzgebiet geleistet werden – freiwillig, ehrenamtlich und unentgeltlich, nicht nur regional, sondern national und international.
„Die Welt lebt von Menschen, die mehr tun als ihre Pflicht.“
Ewald Balser
Weiter Informationen und Kontakt im Internet unter: http://www.ooe.owr.at/laakirchen
NOTRUF: 0800 / 230 144 oder 130 (LWZ)