Obertraun, Krippenstein /Hallstatt: Das Traumwetter am Samstag lockte zahlreiche Bergfreunde in das Dachsteingebiet. Immerhin ist es auf den Bergen noch vergleichsweise mild, wenn im Tal drückende Hitze herrscht. Zweimal musste dennoch die Bergrettung zu Hilfe eilen: Eine 6- köpfige deutsche Pfadfindergruppe verirrte sich beim Abstieg vom Krippenstein über den Heilbronnerweg in die Schönbergalm. Als sie ihren Fehler bemerkten, alarmierte die bereits erschöpfte Gruppe die Bergrettung!
Die Gruppe zwischen 14 und 26 Jahren, fuhr bei bestem Wanderwetter gegen 12 Uhr mit der Seilbahn auf dem Krippenstein auf. Sie wollten den Heilbronner- Rundwanderweg bestreiten und anschließend zur Schönbergalm absteigen. Sie bogen bei der Kreuzung, welche vom Rundwanderweg über den Däumelkogel zur Schönbergalm führt falsch ab und wanderten so wieder südostwärts zum Heilbronnerkreuz zurück. Als sie dort ankamen bemerkten sie den Fehler. Die Gruppe war bereits völlig erschöpft und dehydriert, da sie wohl nichts zu trinken bei sich hatten. Auf einem Wegweiser sahen sie den Bergrettungsnotruf 140, wo sie daraufhin um Hilfe riefen. Bergretter der Ortsstelle Obertraun fuhren mit Quads zu den Verletzten und brachten sie so zurück zur Krippensteinseilbahn, von der sie dann weiter ins Tal abfuhren.
Bergung aus Seewand- Klettersteig
Im Einsatz befanden sich ein Beamter der Alpinen Einsatzgruppe Gmunden sowie sieben Mann vom Bergrettungsdienst Obertraun und drei Mitarbeiter der Krippenstein Seilbahn. Aus dem als sehr schwierig eingestuften Seewand- Klettersteig mussten eine 40-jährige tschechische Bergsteigerin und ihr Begleiter geborgen werden. Die Bergsteigerin unterschätzte wohl die Länge und Schwierigkeit des Klettersteiges und war vollkommen erschöpft, als die Retter bei ihr eintrafen.
Eine vierköpfige tschechische Bergsteigergruppe stieg um 10 Uhr vom Parkplatz bei den Kesselgründen zum Klettersteig oberhalb der Hirschaualm auf. Gegen 11.30 Uhr stiegen sie in den Klettersteig, als bereits die erste Alpinistin auf Grund der Schwierigkeiten vor der ca. 750m hohen Wand umkehrte und später mit der Seilbahn über den Krippenstein auf den Berg auffuhr. Als gegen 19.30 Uhr eine der Gruppe die Gjaidalm auf 1750m Seehöhe erreichte, informierte sie die dort anwesenden Gäste, dass ihre 40-jährige Schwester Adele H. im Bereich des 100m-Pfeilers — ca. 100m unterhalb des Ausstieges aus der Wand — derart erschöpft sei, dass sie nicht mehr weiter komme.
Der 33-jährige Adam S. sei bei ihr geblieben. Daraufhin erfolgte die Alarmierung der Einsatzkräfte. Dem Team des Rettungshubschraubers C14 gelang es daraufhin, die beiden Personen aus dem senkrechten Gelände mit einer Seilbergung zu bergen und wieder ins Tal zu fliegen. Dort erfolgte eine kurze ärztliche Behandlung der 40-jährigen, ihr Begleiter war unverletzt.
Im Einsatz befanden sie die Bergrettungsortsstellen Obertraun und Hallstatt, die Crew des Rettungshubschraubers C14 und ein Beamter der AEG Gmunden.