Zweite Förderaktion zur Speicherung von Solarstrom ab 1. November 2014 — Wegen des Ansturms auf die erste Fördertranche und den wichtigen Beitrag der Eigenstromspeicherung zur Energiewende wird die Förderaktion mit 600 €/kWh ab 1. November 2014 fortgeführt.
(LK) Oberösterreich hat die Nase bei der Umsetzung der Energiewende vorn – der Anteil der erneuerbaren Energie am gesamten Endenergieverbrauch ist zwischen 2005 und 2012 von 32 % auf knapp 40 % gestiegen – bei Strom bereits auf mittlerweile 84 %, die Entkopplung von Wirtschaftswachstum und Gesamtenergieverbrauch ist gelungen. Diese Entwicklung wird auch vom Sonnenstrom beflügelt – die Leistung der neu installierten Photovoltaikanlagen ist mit 49 MWpeak im Jahr 2013 (5.000 neue Anlagen) der höchste jährliche Zuwachs an PV in der Sonnenstromgeschichte Oberösterreichs – und führt zu einer Anzahl von nun rund 15.500 PV-Anlagen in Oberösterreich. Bereits auf einer Fläche von 1,12 Mio. m² wird PV-Strom produziert, das entspricht einer Fläche von rund 150 Fußballfeldern.
In Oberösterreich ist Sonnenenergie auf der Überholspur: Bereits Ende 2013 konnten die Ziele des PV-Ausbaus, wie in der „Energiezukunft 2030“ festgehalten, erreicht werden: 10.000 Photovoltaikdächer und 100 MWp Leistung aus Sonnenstrom. Derzeit sind rund 15.500 PV-Anlagen mit in Summe 140 MWp Leistung installiert (das entspricht von der Fläche her etwa 150 Fußballfeldern). Dies entspricht ca. 0,8 % des Oö. Stromverbrauchs.
Trotzdem braucht es noch weitere wesentliche Schritte – weltweit –, um die Erneuerbaren alltagstauglich und die Konsument/innen unabhängig von Energie aus konventionellen Kraftwerken zu machen: u. a. die Speicherung von erneuerbarem Strom. Anschober: „Oberösterreich zeigt hier weiterhin seine Vorreiterrolle: Das Umweltressort fördert Ankauf und Installation stationärer Solarspeicher. Denn der Direktverbrauch des am Dach erzeugten Sonnenstroms ist die volkswirtschaftlich und betriebswirtschaftlich effizienteste Nutzungsform von Sonnenstrom.“
Das oberösterreichische Förderprogramm unterstützt die Nutzung von stationären Batteriespeichersystemen in Verbindung mit einer Photovoltaikanlage und soll die Markt- und Technologieentwicklung von Batteriespeichersystemen anregen.
Speichertechnologien für Strom aus Photovoltaikanlagen ermöglichen es, die Eigenverbrauchsquote von selbst erzeugtem Solarstrom deutlich zu steigern, da es damit möglich wird, den tagsüber selbst erzeugten (und nicht genutzten) Strom am Abend und in der Nacht selbst zu verbrauchen. Der nicht genutzte Photovoltaikstrom muss nicht zum sehr gering vergüteten Marktpreis ins Netz eingespeist werden, sondern damit wird der Tagesspeicher geladen und der Strom steht somit für den Verbrauch zu einem späteren Zeitpunkt zur Verfügung.
Eckdaten der neuen Förderung ab 1. November 2014
Wer wird gefördert?
Gefördert werden Privatpersonen mit Hauptwohnsitz in Oberösterreich, die einen stationären Solarstromspeicher in Oberösterreich für die Nutzung im Haushalt installieren.
Förderungsgegenstand — Was wird gefördert?
Der Ankauf und die Errichtung von stationären Solarspeichern auf Lithium-Technologie-Basis für die Eigenverbrauchsoptimierung von Photovoltaikanlagen bis max. 50 kWpeak am selben Standort werden gefördert. Die stationären Solarstromspeicher müssen notstromfähig sein. Die Förderung der Photovoltaikanlage selbst ist nicht Gegenstand dieser Förderaktion. Es können auch Nachrüstungen bestehender Photovoltaikanlagen gefördert werden.
Förderhöhe – Wie hoch wird gefördert?
Das Ausmaß der Förderung beträgt bis zu 600,– Euro je kWh Nennkapazität oder maximal 50 % der Brutto-Anschaffungskosten. Gefördert werden stationäre Speichersysteme mit einer maximal geförderten Nennkapazität von 6 kWh, sprich 3.600 € maximal je Förderwerber/in.
Wie viele Anlagen können gefördert werden?
Das Umwelt- und Energieressort des Landes Oberösterreich stellt für diese Impulsförderung 750.000 € zur Verfügung – damit können rund 200 stationäre Solarspeicher gefördert werden.
Nicht förderfähig sind:
- andere Speicher-Technologien als auf Lithium-Basis, wie z. B. Blei-Säure-Basis oder Blei-Gel-Technologie
- Eigenbauten
- gebrauchte Speicher
- Prototypen
- USV-Systeme
- Volleinspeiseanlagen
- Anlagen ohne Netzanschluss