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Ein Engel auf vier Pfoten im Salzkammergut-Klinikum Vöcklabruck

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Wenn die Schul­me­di­zin schwer­kran­ken und ster­ben­den Men­schen nicht mehr hel­fen kann, dann sorgt im Salz­kam­mer­gut-Kli­ni­kum Vöck­la­bruck ein Engel auf vier Pfo­ten für klei­ne Wun­der. Seit knapp zwei Jah­ren besucht Chris­ti­na Stras­ser mit ihrem Mini-Mal­te­ser Maya die Pati­en­tin­nen und Pati­en­ten auf der Palliativstation. 

 „Das Ziel der Pal­lia­tiv­me­di­zin ist es, unheil­bar Kran­ken mög­lichst lan­ge eine gute Lebens­qua­li­tät zu erhal­ten. Die klei­ne Maya unter­stützt uns dabei oft auf wun­der­sa­me Wei­se“, freut sich OA Dr. Franz Rei­ner, der Lei­ter der Abtei­lung für Pal­lia­tiv­me­di­zin, über die regel­mä­ßi­gen Visi­ten der treu­her­zig bli­cken­den Hundedame.

Ein­mal wöchent­lich kommt Chris­ti­na Stras­ser mit ihrem aus­ge­bil­de­ten The­ra­pie­hund auf die Sta­ti­on und kann über vie­le schö­ne und bewe­gen­de Momen­te berich­ten: „Ich mer­ke wie sich die Pati­en­t/-innen freu­en, wenn wir für kur­ze Zeit ins Zim­mer kom­men. Man­che ver­su­chen sich trotz Schmer­zen auf­zu­set­zen oder begin­nen plötz­lich mit Maya zu spre­chen, was sie sonst in ihrer Zurück­ge­zo­gen­heit kaum tun. Sie erzäh­len Maya dann ihre per­sön­li­che Geschich­te und fin­den in dem klei­nen Kuschel­tier eine ruhi­ge Zuhörerin.“

Maya fühlt dabei auch instink­tiv, was den Pati­en­t/-innen gut tut. Sie spürt wo sie Schmer­zen haben und legt sich behut­sam auf die­se Stel­len. Vie­le sagen, dass der Hund eine beson­de­re Wär­me aus­strahlt und sie durch den Kon­takt eine Bes­se­rung spü­ren. Auch Krämp­fe in den Armen oder Bei­nen lösen sich manch­mal auf, wenn sich der drei­ein­halb Kilo leich­te Hund ankuschelt.

Chris­ti­ne Stras­ser, die einen Grund­kurs für Lebens‑, Ster­be- und Trau­er­be­ra­tung absol­viert hat, macht ihre Besu­che ehren­amt­lich, manch­mal nur für den Lohn eines stum­men Lächelns: „Auch wenn es eini­gen Pati­en­t/-innen auf­grund der Schwe­re ihrer Erkran­kung nicht mehr mög­lich ist zu kom­mu­ni­zie­ren, wenn Maya in ihren Armen liegt, muss man ihnen nur ins Gesicht sehen.

Ihre Mund­win­kel bewe­gen sich nach oben und ihre Augen begin­nen zu fun­keln. Das ist für mich der schöns­te Moment, wenn wir die­sen Men­schen nur durch unse­re blo­ße Anwe­sen­heit eine Freu­de machen können“. 

Maya trös­tet aber nicht nur die Pati­en­t/-innen: Sie ist in die­ser schwie­ri­gen Situa­ti­on auch den Ange­hö­ri­gen eine Stüt­ze und lässt sie gemein­sam mit ihren Lie­ben einen kur­zen gemein­sa­men Augen­blick der Freu­de genießen.

Chris­ti­ne Stras­ser merkt dabei immer wie­der, wie fein­füh­lig ihr klei­ner Beglei­ter ist. „Wir haben erst vor kur­zem eine Dame auf der Pal­lia­tiv­sta­ti­on besucht. Es war wie immer, aber als es Zeit zum Gehen war, hat sich Maya an die Pati­en­tin geku­schelt und woll­te das Zim­mer nicht mehr ver­las­sen. Maya hat gespürt, dass die Pati­en­tin nicht mehr lan­ge zu leben hat­te, kur­ze Zeit spä­ter ist sie ver­stor­ben“, erin­nert sie sich an die­sen bewe­gen­den Moment.

Um den im Kran­ken­haus gel­ten­den stren­gen hygie­ni­schen Anfor­de­run­gen gerecht zu wer­den, wird der Hund selbst­ver­ständ­lich regel­mä­ßig tier­ärzt­lich kontrolliert.

Bild­quel­le: gespag

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