
Von Kaiser Franz Joseph ist bekannt, dass er vor allen anderen Festen gerade Fronleichnam am meisten liebte. Darüber äußerte sich sein letzter Kammerdiener, Eugen Ketterl, in seinen Memoiren: „Der Kaiser liebte dieses Fest, wie er ja überhaupt allen jenen Veranstaltungen sympathisch gegenüberstand, bei denen er sich dem Volke zeigen konnte.“
Als letztes vor dem achtspännigen Galawagen seiner Majestät fuhren die Erzherzöge Karl und Ferdinand Karl. Seitwärts rechts begleitete stets der jeweilige General-Adjutant Seiner Majestät den Galawagen, den außerdem sechs Edelknaben, zwei Arcièren-Leibgarden und zwei ungarische Leibgarden zu Pferde säumten, gefolgt von einer Abteilung Kavallerie.

Vor der Stephanskirche hielten die Wagen und alle stiegen aus, um nach dem Gottesdienst den Weg durch die Straßen Wiens zu Fuß zurückzulegen. Dabei Seine Majestät mit entblößtem Haupt, eine brennende Kerze in der Hand. Aus: „Habsburg Intim“ von Chris Stadtlaender. Eine solche Prozessionskerze, allerdings nicht für Fronleichnam, sehen Sie in der derzeit laufenden Ausstellung im Museum der Stadt Bad Ischl.
Fotos: privat