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Syrischer Bürgermeister spielt Stefan Krapf als Schulwegpolizist frei

15. Oktober 2016
in Gmunden, Nachrichten
12
Syrischer Bürgermeister spielt Stefan Krapf als Schulwegpolizist frei
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Asylwerber als Schulwegpolizisten in Aktion

Bürgermeister Stefan Krapf ist bekanntlich seit mehr als einem Jahr als Schulwegpolizist tätig. Jeden Freitag Morgen sichert er den Zebrastreifen vor den Stadtschulen. Leider bringt es sein Amt mit sich, dass er wegen kurzfristig anberaumter Termine immer wieder ausfällt. Damit die Sicherheit der Schüler durchgehend gewährleistet ist, ist dem Schulwegpolizei-Koordinator Reinhard Held eine ganz besondere, man möchte sagen „standesgemäße“ Lösung eingefallen.

krapf_alsabra
Übergabe der Schulpolizisten-Kelle unter Bürgermeister-Kollegen vor dem Schulzentrum in der Habertstraße: Bürgermeister Stefan Krapf mit Ahmad Alsabra. (Foto: Stadtgemeinde Gmunden)

Ahmad Alsabra übernimmt für Bürgermeister Krapf

Für den Gmundner Bürgermeister übernimmt ein anderer Bürgermeister den Dienst: Ahmad Alsabra, 45, Asylwerber aus Syrien, Jurist und ehemals Bürgermeister seiner Heimatstadt Qunaitra. Ihm sei Alsabra sofort aufgefallen, als er die Gmundner Kandidaten ausgesucht und eingeschult habe, erzählt Reinhard Held – als besonders intelligent, kooperativ und um Integration bemüht. Stefan Krapf fungiert ab sofort nur noch als „Springer“ unter Gmundner Schulwegpolizisten.

Bürgermeister Krapf ist von der Arbeit der insgesamt sieben Asylwerber unter Gmundens Schulwegpolizisten begeistert: „Für die Sicherheit der Kinder, unserem obersten Ziel, ist das ein wirklich gutes, vernünftiges Programm. Es gibt Flüchtlingen, die sich engagieren und integrieren wollen, die Gelegenheit dazu.“

Noch weiteren fünf asylsuchenden Männern aus Syrien und dem Irak ist es ein Anliegen, sich mit dieser Form des Sicherheitsdienstes für Schulkinder zu revanchieren. „Dafür, dass sie uns aufnehmen,  wollen wir den Österreichern etwas zurückgeben“, sagen sie. Vier werden beim Schutzweg an der Einfahrt in die Lindenstraße für die Brahmsschule tätig sein, ein weiterer vor der Volksschule Ort.

Außer Reinhard Held, einem pensionierten Gmundner Gendarmeriebeamten, dessen wunderbare Idee schon in mehreren Orten der Region, aber auch schon in anderen Bundesländern in die Tat umgesetzt wurde, haben sich in Gmunden mehrere fremdenfreundliche Menschen dafür stark gemacht, dass Asylwerber als Schulwegpolizisten ausgebildet werden und tätig sind. Die fleißigste Netzwerkerin und „Menschenfischerin“ war  Gemeinderätin Christine Kopp. Volle Unterstützung kam von Erich Auer, dem Obmann des Integrationsausschusses, von Bürgermeister Stefan Krapf, den Schulleitern und der Exekutive. (Fotos: privat)

Qunaitra

Quneitra ist die Hauptstadt eines besonders heftig umkämpften gleichnamigen Grenzbezirkes auf den Golanhöhen im Südwesten Syriens. In den letzten Jahren und Jahrzehnten war sie von Israel, der syrischen Staatsmacht und Rebellen abwechselnd  immer wieder erobert und weiter verwüstet worden, sodass Stadt und Provinz heute weitgehend zerstört sind. Viele  aus der Stadt und aus der Provinz Vertriebene haben  im Süden von Damaskus  Zuflucht gesucht. Ahmad Alsabra stand zuletzt im Rang des  Head of Quneitra Provisional Council.
Wikipedia schätzt die Einwohnerzahl der Stadt auf 69.000, die der Provinz auf 90.000.
Die Kämpfe zwischen Syrischer Armee und syrischen Rebellentruppen um Quneitra waren so heftig und die Gefahrenlage so groß gewesen, dass das mit dafür den Ausschlag gab, dass Österreich 2013 seine Blauhelme vom Golan abzog.

schulwegpolizei-asylwerber-brahmsschule
In herzlicher Atmosphäre stellten sich die frischgebackenen Schulwegpolizisten aus Syrien und dem Irak am Mittwoch den Kindern der Volksschule Brahmsschule vor. Gast beim Projektstart waren auch Schuldirektorin Elke Peganz, Integrationsreferent Erich Auer (Mitte) und (ganz hinten) Initiator und Ausbildner Reinhard Held. (Foto: Stadtgemeinde Gmunden)

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Comments 12

  1. Einer, der rumkommt says:
    9 Jahren ago

    Seit ueber 30 Jahren gibt es, nur einige Kilometer entfernt von der zerstoerten Stadt Quneitra [wo noch immer ein paar Familien bis zum Ausbruch der Kampfhandlungen gelebt haben] die damals neugegruendete Stadt/ Siedlung „New Quneitra“, welche durch finanzielle Unterstuetzung der Regierung aufgebaut wurde aber nicht wirklich starken Bevoelkerungszuwachs erlebt hat, vor allem wegen der Bauweise der bereitgestellten Haeuser und dem Siedlungslayout welches nicht dem laendlichen Idyll entsprach und Ackerbau und Viehzucht schwer. Aber ueber die Jahre hat sich das geaendert und ja, einen Buergermeister hat es auch gegeben.

  2. Yoshua says:
    9 Jahren ago

    Ehrlich gesagt, möchte ich die Schulwegsicherung nicht unbedingt zum Teil Leuten übergeben, deren Vita unüberprüfbar und deren Motivation zumindest fraglich erscheint!
    Zu wichtig ist diese Aufgabe für unsere Gesellschaft, aber der Superpopulist und Mainstreamer Bgm. Krapf wollte wohl seiner unverdienten Popularität noch eines draufsetzen und meinte, auf die abgelutschte Flüchtlingskarte setzen zu müssen! Er sollte sich wohl eher auf sein ureigenstes Klientel besinnen und Politik für die einheimische Bevölkerung machen und nicht weltfremden, realitätsfernen und gesellschaftlich gefährlichen Utopien nachhängen und dienen!

  3. Franz says:
    9 Jahren ago

    ERNST: Schulwegpolizei-Koordinator Reinhard Held war selbst Polizist (Gendarmeriebeamter), dem wäre sicher sofort aufgefallen wenn etwas nicht stimmen würde.

    • Yoshua says:
      9 Jahren ago

      Ach ja, warum wurde Herr Held frühpensioniert? Waren es nicht psychische Probleme, bedingt durch einen Sportunfall?

    • Peter Peters says:
      9 Jahren ago

      Dieser Kommentar entspricht nicht der Netiquette und wurde seitens der Redaktion gelöscht.

      • Yoshua says:
        9 Jahren ago

        Mit Ihrer kranken Wortmeldung disqualifizieren Sie sich als v……….. … ……… T…… und P………..!

      • Peter says:
        9 Jahren ago

        Kann @Yoshua nur zustimmen – selten dämlicher Kommentar

  4. Ernst says:
    9 Jahren ago

    Bevor sich die israelischen Truppen 1974 zurückzogen, um sie UN-Friedenstruppen zu übergeben, mussten die 37.000 Einwohner die Stadt verlassen und Quneitra soll nach Angaben der syrischen Seite von der israelischen Armee daraufhin zerstört worden sein. Die UN bestätigte diese Angaben. Nach israelischer Darstellung ist Quneitra jedoch bereits im Jom-Kippur-Krieg 1973 von syrischer Artillerie zugerichtet worden.

    Derzeit leben im Ort nur noch vier christliche Familien sowie die Soldaten des dort stationierten UN-Sicherheitskontingents. Quneitra ist heute eine verminte Geisterstadt, die nur in Begleitung von syrischem Sicherheitspersonal oder von UN-Truppen besucht werden darf. Sie wird in der syrischen Öffentlichkeit als Beispiel für das kaltschnäuzige Vorgehen der israelischen Armee dargestellt. In Damaskus befindet sich ein Museum, das „Oktober-Krieg-Panorama“, in dem sich ein Modell von Quneitra befindet und ein Film die syrische Sicht des Konflikts über die Stadt dokumentiert.

    Also irgendwas stimmt hier nicht…..schlecht recherchiert?

    • admin says:
      9 Jahren ago

      Klarstellung von Josef Aigner (Stadtgemeinde Gmunden):

      „Die Medienaussendung der Stadt Gmunden stützt sich noch auf andere Quellen als Wikipedia, wo die Überprüfung eingetragener Fakten anderen Usern überlassen und damit fehlerhaft bleibt.
      Unsere Quellen waren und sind Ahmed Alsabras Auskünfte, die Website der „National Coalition of Syrian Revolution and Opposition Forces“ und das Internationale Rote Kreuz.
      Herr Alsabra amtierte als gewählter Provinzvorsteher der in der Provinz Qunaitra gebliebenen und der geflüchteten Oppositionellen von Damaskus aus vom 20. 3. 2014 bis 1. 5. 2015. Als österreichischen Bürgermeister mit Büro im Rathaus darf man sich ihn nicht vorstellen.
      Dass die Provinz Quneitra entvölkert sei, stimmt laut Rotem Kreuz nicht. Eine IRC-Meldung vom 17. 10. 2014 besagt, dass soeben mehr als 100.000 Menschen aus Quneitra und Dara’a ins südliche Damaskus geflohen waren und im Süden, also in Quneitra, noch immer als 90.000 Menschen lebten und Notstandshilfe bekommen hatten. Ahmed Alsabra, schätzt, dass derzeit noch ungefähr 150.000 Menschen in der Provinz leben.“

      Internationales Rotes Kreuz:
      https://www.icrc.org/en/document/syria-quneitra-daraa-fighting

      National Coalition
      http://en.etilaf.org/search.html?searchword=ahmad+sabra&categories=&format=html&t=1476773064710&tpl=search

    • Josef Aigner says:
      9 Jahren ago

      Ich kenne den Wikipedia-Eintrag und die Story von den vier christlichen Familien.
      Das bezieht sich laut Ahamad Sabra, mit dem ich heute noch einmal gesprochen habe, auf einen kleinen von Assads Regierungsmacht kontrollierten Fleck. Es sei, so sagt er, Regime-Propaganda den Landstrich als entvölkert und total zerstört dazustellen. Die Diktatur wolle die Existenz der dort lebenden Oppositionellen leugnen.
      Josef Aigner

  5. Peter Peters says:
    9 Jahren ago

    Waann kommt bitte der Syrische Postenkomandant bei der Stadtpolizei ?

    • Peter says:
      9 Jahren ago

      Wohl am 11.11 ;-)


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