Lungenkrebs ist nach wie vor die tödlichste Krebsart bei Männern. Durch das veränderte Rauchverhalten holen Frauen in diesem Bereich jedoch deutlich auf – mittlerweile sterben mehr Frauen an Lungen- als an Brustkrebs. Ist die Diagnose einmal gestellt, stehen den Betroffenen mittlerweile deutlich bessere Behandlungsmöglichkeiten bereit, als dies noch vor 7 oder 8 Jahren der Fall war.

„Im Bereich der Lungenkrebsforschung hat sich in den letzten Jahren extrem viel getan. So kann zum Beispiel der nicht-kleinzellige Lungenkrebs bei einem Teil unserer Patient/innen dank der sogenannten „Targeted Therapy“ (gezielte Therapie) mittlerweile sehr gut und unkompliziert behandelt werden und auch die Erfahrungen mit der Immuntherapie sprechen für sich“, erklärt Prim. Dr. Bernhard Baumgartner, Leiter der Abteilung für Lungenheilkunde am Salzkammergut-Klinikum Vöcklabruck. „Auch wenn Lungenkrebs nach wie vor eine Krebsform ist, die sehr oft tödlich verläuft, kann mit den neuen Therapieformen die Lebensqualität der Betroffenen deutlich gesteigert werden.“
Risikofaktor Nummer 1, um an Lungenkrebs zu erkranken, ist nach wie vor das Rauchen. „Laut Statistik erkrankt jeder 10. Raucher im Laufe seines Lebens an Krebs, jeder 4. bis 5. an der schweren Lungenkrankheit COPD“, weiß der Experte. Dieses Risiko wird nicht nur dadurch beeinflusst, wie viele Zigaretten pro Tag geraucht werden, sondern auch wie lange man insgesamt raucht. „Wir wissen, dass gerade bei Nikotin das Suchtpotential sehr hoch ist. Es ist daher für passionierte Raucher schwierig, damit aufzuhören. Aus diesem Grund bieten wir in unserer Lungenambulanz eine Raucherberatung an, um jenen unter die Arme zu greifen, die wirklich aufhören wollen“, erklärt Prim. Baumgartner.
Lungenkrebs hat auch deshalb so schlechte Überlebensraten, weil er oft erst in einem späten Stadium diagnostiziert wird. Aus diesem Grund sollten vor allem Raucher aber auch ehemalige Raucher sensibel auf erste Warnsignale reagieren und ab dem 40. Lebensjahr regelmäßig zu Vorsorgeuntersuchungen gehen.
„Warnsignale können verstärkte Atemnot, Veränderungen in der Hustenart, Heiserkeit, Abhusten von Blut sowie Schmerzen im Brustkorb sein“, sagt Prim. Baumgartner. „Oft sind es aber auch Zufallsbefunde, die im Zusammenhang mit der Abklärung von anderen Erkrankungen bzw. im Rahmen von Gesundenuntersuchungen erstellt werden.“ Ist die Diagnose einmal gestellt, erfolgt eine individuell abgestimmte Therapie, die sowohl Chemo- als auch Strahlentherapie oder einen chirurgischen Eingriff umfassen kann.
„Dank der hervorragenden Zusammenarbeit mit den Instituten für Radiologie und Nuklearmedizin ist es uns im Salzkammergut-Klinikum Vöcklabruck möglich, einen Verdacht auf Lungenkrebs innerhalb von wenigen Tagen abzuklären. So bleibt unseren Patient/innen eine längere Unsicherheit erspart und wir können zeitnah mit der passenden Therapie starten. Besonders bei schnell wachsenden Krebsarten ist das ein enormer Vorteil.“
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