salzi.at - Aktuelles aus dem Salzkammergut

Gemeinden und Tourismusverbände sagen dem Schwerverkehr den Kampf an

2

Salz­kam­mer­gut und Salz­bur­ger Lam­mer­tal: Eine gemein­sa­me Koope­ra­ti­on zur Schwer­ver­kehrs-Beru­hi­gung auf der Nord-Süd-Rou­te des Salz­kam­mer­guts und des Lam­mer­tals for­dert den LKW-Tran­sit­ver­kehr auf die vor­han­de­nen Auto­bah­nen zurück zu ver­la­gern. Pro­jekt­be­trei­ber sind zwölf Gemein­den und zehn Tou­ris­mus­ver­bän­de des ober­ös­ter­rei­chi­schen Salz­kam­mer­guts und des Salz­bur­ger Lam­mer­tals und der Ver­ein Lebens­raum Salzkammergut. 

Mit der Ein­füh­rung der LKW-Maut auf den öster­rei­chi­schen Auto­bah­nen hat man auch ein neu­es Pro­blem geschaf­fen. Seit das Befah­ren die­ser Stra­ßen für den Güter­ver­kehr Geld kos­tet, hat der Schwer­ver­kehr auf den Neben­stra­ßen zuge­nom­men. So ver­hält es sich auch im Salz­kam­mer­gut und im angren­zen­den Lam­mer­tal. Eine ers­te LKW-Durch­fahr­be­schrän­kung im Salz­kam­mer­gut zwi­schen Salzburg/Oberösterreich und der Stei­er­mark, von West nach Ost über den Pötschen­pass, gibt es bereits seit dem Jahr 2011. Der LKW-Ver­kehr auf die­ser Stre­cke hat folg­lich abgenommen.

Hin­ge­gen nimmt der Schwer­ver­kehr zwi­schen Ober­ös­ter­reich und Kärn­ten, auf der Nord-Süd-Rou­te durch Salz­kam­mer­gut und Lam­mer­tal über den Pass Gschütt, stän­dig zu. Laut den Ver­kehrs­zah­len des Lan­des um plus 50 Pro­zent in den ver­gan­ge­nen 5 Jah­ren. Das ent­spricht einer Stei­ge­rung von 10 Pro­zent jähr­lich, was weit über dem öster­reich­wei­ten Durch­schnitt liegt.

Weg- und Geld­erspar­nis für Mautflüchtlinge
Laut Ver­ein wäh­len LKW die­se Stre­cke durch das Salz­kam­mer­gut und das Lam­mer­tal, weil die Fahr­zeit die glei­che ist wie auf der Auto­bahn, die Fahrt­stre­cke jedoch bis 30 Kilo­me­ter kür­zer ist und weil die Mau­ter­spar­nis für LKW pro Durch­fahrt bis 52 Euro beträgt.

Das Salz­kam­mer­gut und das Lam­mer­tal sind Wohn- und Lebens­raum für 140.000 Men­schen, Erho­lungs-und Frei­zeit­re­gio­nen und hoch­ka­rä­ti­ge Ganz­jah­res-Tou­ris­mus­de­sti­na­tio­nen. Wofür die bei­den Regio­nen aber kei­nes­falls län­ger zur Ver­fü­gung ste­hen wol­len, sind Aus­weich­rou­ten für über­re­gio­na­le Tran­sit-LKW, wel­che sich auf Kos­ten der Bevöl­ke­rung, der Erho­lungs­su­chen­den, des Gas­tes und auf Kos­ten der Land­schaf­ten die Auto­bahn­maut spa­ren wollen.

West-Ost-Rou­te für Tran­sit bereits 2011 geschlossen
Die West-Ost-Rou­te wur­de als Trans­port­weg für den über­re­gio­na­len Güter­ver­kehr durch das Land Ober­ös­ter­reich bereits im Jahr 2011 geschlos­sen. Nun gel­te es, die für den über­re­gio­na­len Tran­sit­ver­kehr noch offe­ne Nord- Süd-Stre­cke dicht zu machen. Zu die­sem Zweck hat sich eine Part­ner­schaft, bestehend aus Gemein­den, Tou­ris­mus­wirt­schaft und dem NGO Ver­ein Lebens­raum Salz­kam­mer­gut gebil­det. Aus­ge­nom­men von all dem ist der Quell- und Ziel­ver­kehr, also der regio­na­le Wirtschaftsverkehr.

Peter Ell­mer, Bür­ger­meis­ter von Bad Goi­sern: „Es gibt kei­nen ver­nünf­ti­gen Grund für Tran­sit­ver­kehr in Regio­nen wie den unse­ren. Und es gibt kei­nen zwin­gen­den Grund, das über­re­gio­na­ler Güter­ver­kehr bei uns durch­fährt, denn wir sind an drei Sei­ten von Auto­bah­nen umge­ben. Daher ver­la­gern wir auch nicht in ande­re sen­si­ble Regio­nen, son­dern auf die Auto­bah­nen. Die sind unter ande­rem für über­re­gio­na­len Schwer­ver­kehr gebaut worden.“

Sil­ves­ter Leit­ner, Ver­ein Lebens­raum Salz­kam­mer­gut: „Die Belas­tungs­gren­ze ist überschritten.“

Fahr­ver­bot soll Reduk­ti­on von 10.000 — 13.000 LKW-Fahr­ten pro Jahr bringen
Laut den intern ange­stell­ten Erhe­bun­gen des Ver­eins soll die Schlie­ßung der noch offe­nen Nord-Süd-Durch­zugs­rou­te für das Lam­mer­tal eine Reduk­ti­on von 10.000 — 13.000 LKW-Fahr­ten pro Jahr brin­gen. Für das Salz­kam­mer­gut wür­de es einer­seits die sel­be zusätz­li­che Ver­rin­ge­rung an Schwer­fahr­zeu­gen bewir­ken und zusätz­lich in Ver­bin­dung mit der bereits für Tran­sit-LKW dicht gemach­ten West-Ost-Rou­te wür­de sich der Güter­ver­kehr dann in Sum­me um 44.000 — 47.000 LKW-Fahr­ten pro Jahr reduzieren.

Regio­nen­über­grei­fen­de Kooperation
Die regio­nen­über­grei­fen­den Koope­ra­ti­ons­part­ner brin­gen in den kom­men­den Tagen an die Land­ta­ge von Ober­ös­ter­reich und Salz­burg Peti­tio­nen ein. Peti­tio­nen mit dem Ziel, dass die Land­ta­ge die bereits bestehen­de Ver­ord­nung für die West-Ost-Stre­cke dahin­ge­hend erwei­tern, dass die­se zusätz­lich auch auf die Nord-Süd-Stre­cke Anwen­dung fin­det und somit der Lücken­schluss in der Schwer­ver­kehrs­be­ru­hi­gung für die Regio­nen Salz­kam­mer­gut und Lam­mer­tal voll­zo­gen wird.

Edwin Gru­ber, Obmann des Tou­ris­mus­ver­ban­des Bad Ischl gibt an, dass man in der Zusam­men­ar­beit mit benach­bar­ten Regio­nen der Dring­lich­keit der The­ma­tik Aus­druck ver­lei­hen möch­te. Die Orga­ne und Inter­es­sens­ver­tre­ter der jewei­li­gen Regio­nen sind sich einig, denn die Peti­tio­nen basie­ren auf jeweils ein­stim­mig beschlos­se­nen Gemein­de­ver­tre­tungs­be­schlüs­sen und ein­stim­mig gefäll­ten Vor­stands­be­schlüs­sen der Tou­ris­mus­ver­bän­de. Die Zusam­men­ar­beit wird als wesent­lich für die Wohn- und Lebens­qua­li­tät und für den Erhalt der Erholungs‑, Frei­zeit- und Tou­ris­mus­de­sti­na­tio­nen bei­der Regio­nen gesehen.

Foto: pri­vat

Teilen.

2 Kommentare

  1. derBesserwisser am

    Man stellt sich hier die Fra­ge, wann die Behör­de den immer­wäh­ren­den Maut-Asseln mal den Geld­hahn zum Spa­ren abdreht? Die sch… Spe­di­tio­nen spa­ren Geld wenn sie Maut­stre­cken mei­den, das gehört unter­bun­den! Die Stra­ßen durchs Salz­kam­mer­gut lei­den dar­un­ter und der Steu­er­zah­ler kommt dafür auf!

  2. … und genau die­se Leu­te woll­ten bil­lig ein­kau­fen und auf salz­nas­sen Fahr­bah­nen unter­wegs sein. Der Arbeits­platz soll natür­lich auf ganz in der Nähe sein. Nur die Fir­men soll­ten nicht ange­fah­ren werden.

    Wer redet von Umwelt­schutz, wenn die LKW kilo­me­ter­lan­ge Umwe­ge wegen ein paar weh­lei­di­gen Anrai­nern fah­ren müssen?
    Es wird Zeit, dass das Flo­ria­ni — Prin­zip end­lich mal aufhört!