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Startschuss für saubere Wärmeversorgung in Gmunden

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Gemein­sam mit dem Zement­werk Hat­schek setzt die Ener­gie AG ein nach­hal­ti­ges Fern­wär­me­pro­jekt in Gmun­den um: Durch die Nut­zung der beim Pro­duk­ti­ons­pro­zess ent­ste­hen­den indus­tri­el­len Abwär­me kann in Gmun­den eine neue Mög­lich­keit zur Wär­me­ver­sor­gung genutzt wer­den. Die­se zeich­net sich vor allem durch Umwelt­freund­lich­keit und Effi­zi­enz aus. Bau­be­ginn des ers­ten Abschnitts war heu­te mit dem offi­zi­el­len Spatenstich.

Freu­en sich über den offi­zi­el­len Bau­be­ginn (v.l.): Anton Bar­tin­ger, Geschäfts­füh­rer des Zement­werks Hat­schek, Tech­nik-Vor­stand Ste­fan Stal­lin­ger, LAbg. Alfred Frau­scher, Ener­gie AG-Gene­ral­di­rek­tor Wer­ner Stein­ecker, Finanz-Vor­stand Andre­as Kolar, Bür­ger­meis­ter Ste­fan Krapf.
Foto­rech­te: © Ener­gie AG

 
„Es freut uns beson­ders, dass wir in Gmun­den, der Hei­mat der Ener­gie AG, nun auch ein nach­hal­ti­ges Wär­me­ver­sor­gungs­pro­jekt umset­zen kön­nen“, sagt Gene­ral­di­rek­tor Wer­ner Stein­ecker. Die Ener­gie AG Ober­ös­ter­reich Wär­me GmbH über­nimmt die bei den Pro­zes­sen im Zement­werk ent­ste­hen­de Abwär­me und nutzt sie zur umwelt­freund­li­chen und nach­hal­ti­gen Wär­me­ver­sor­gung der Fern­wär­me­kun­den in Gmunden. 
 
Die Wär­me­leis­tung beträgt ca. 8 MW, das ent­spricht dem Jah­res­wär­me­be­darf von rund 1.000 Haus­hal­ten. Die Wär­me wird am Hat­schek-Stand­ort in einer moder­nen Heiz­zen­tra­le aus dem Pro­duk­ti­ons­pro­zess ent­nom­men und für Heiz­zwe­cke wei­ter­ver­wen­det. Die siche­re und aus­fall­freie Ver­sor­gung, zum Bei­spiel bei Pro­duk­ti­ons­still­stand des Zement­werks, wird mit einem Reser­ve­kes­sel sicher­ge­stellt. Das Inves­ti­ti­ons­vo­lu­men des Pro­jekts beträgt rund 5 Mil­lio­nen Euro.
 
Weg mit alten Ölhei­zun­gen: Sau­be­re und effi­zi­en­te Fernwärme
 
Der Bau des Fern­wär­me­net­zes wird in drei Abschnit­ten erfol­gen. Der Aus­bau hat mit dem heu­ti­gen Spa­ten­stich offi­zi­ell begon­nen, der letz­te Bau­ab­schnitt wird 2020 fina­li­siert. Das Ver­sor­gungs­ge­biet erstreckt sich begin­nend vom Zement­werk Rich­tung Bahn­hof­stra­ße über die Mil­ler-von-Aich­holz Stra­ße bis zur Salz­kam­mer­gut Bundesstraße.
 
Zu den künf­ti­gen Kun­den der umwelt­freund­li­chen Wär­me zählt neben dem Ener­gie AG-Stand­ort in der Bahn­hof­stra­ße auch das Salz­kam­mer­gut Kli­ni­kum Gmun­den der ges­pag. Dar­über hin­aus wer­den mit vie­len poten­ti­el­len Kun­den bereits Gesprä­che geführt.
 
Das neue Fern­wär­me­netz steht neben gewerb­li­chen Abneh­mern ent­lang der Tras­se auch allen Pri­vat­haus­hal­ten als Alter­na­ti­ve für die Wär­me­ver­sor­gung in den eige­nen vier Wän­de zur Ver­fü­gung. Vor allem jene Haus­hal­te, in denen noch alte, fos­si­le Hei­zun­gen genutzt wer­den, steht jetzt eine öko­lo­gisch nach­hal­ti­ge und wirt­schaft­lich inter­es­san­te Mög­lich­keit zur Ver­fü­gung, Wär­me zu erzeu­gen bzw. zu bezie­hen. Vor allem alte Ölhei­zun­gen las­sen sich durch Nut­zung von Fern­wär­me sogar mit einem Zuge­winn an Lebens­qua­li­tät und Kom­fort ersetzen. 
 
Damit unter­stützt das Gmund­ner Fern­wär­me­pro­jekt ziel­ge­rich­tet auch den Teil­be­reich der Ener­gie- und Kli­ma­stra­te­gie des Bun­des. In der Stra­te­gie soll der Raum­wär­me­be­reich mit einem CO2-Ein­spa­rungs­po­ten­zi­al von rd. 2 Mil­lio­nen Ton­nen eine ent­schei­den­de Rol­le bei der Errei­chung der Kli­ma­zie­le zukommen.
 
Vor­zei­ge­pro­jekt, das auch von der EU geför­dert wird
 
„Die Öko­lo­gi­sie­rung der Wär­me­ver­sor­gung durch die Zusam­men­ar­beit von Hat­schek und der Ener­gie AG in Gmun­den ist ein wei­te­rer Mei­len­stein in der Stär­kung der Ener­gie-Vor­zei­ge­re­gi­on Gmun­den“ hebt das res­sort­zu­stän­di­ge Vor­stands­mit­glied Andre­as Kolar stolz die Bedeu­tung des Pro­jek­tes her­vor. Das Pro­jekt wird vom Euro­päi­schen Fonds für regio­na­le Ent­wick­lung (EFRE) geför­dert und beweist auch somit, dass das Fern­wär­me­pro­jekt einen wert­vol­len Bei­trag zur Stär­kung der Regi­on leistet.
 
Das Abwär­me­pro­jekt steht in engem Zusam­men­hang mit dem Groß­pro­jekt des Gmund­ner Zement­werks Hat­schek. 50 Mil­lio­nen Euro wer­den für Energie‑, Roh­stoff­ef­fi­zi­enz und Luft­rein­hal­tung inves­tiert. „Durch die gesetz­ten Maß­nah­men in Ver­bin­dung mit dem inno­va­ti­ven Nut­zungs­kon­zept der Abwär­me sind wir für die nächs­ten Jahr­zehn­te wett­be­werbs­fä­hig auf­ge­stellt – ein kla­res Bekennt­nis zum Stand­ort Gmun­den“, erklärt Anton Bar­tin­ger, Geschäfts­füh­rer des Zement­werks Hatschek. 
 
For­schungs­pro­jekt: Sau­be­re Fern­wär­me für die Industrie
 
Das Fern­wär­me­pro­jekt ist zugleich auch ein wei­te­rer Schritt zur Stär­kung der hei­mi­schen Ener­gie­tech­no­lo­gien: „Aktu­ell erfolgt die Bear­bei­tung des For­schungs­pro­jekts ‚Gmun­den High Tem­pe­ra­tu­re Heat Link‘ im Rah­men der Ener­gie-Vor­zei­ge­re­gi­on NEFI (New Ener­gy For Indus­try). Die Eck­pfei­ler von NEFI sind der Umstieg auf erneu­er­ba­re Res­sour­cen in der indus­tri­el­len Pro­duk­ti­on sowie die Schaf­fung eines Inno­va­ti­ons­ver­bun­des durch die Zusam­men­ar­beit von Wis­sen­schaft, Tech­no­lo­gie­an­bie­tern und Unter­neh­men“, stellt Wirt­schafts- und Ener­gie­re­fe­rent LH-Stv. Micha­el Strugl fest.
 
Kern des For­schungs­pro­jekts in Gmun­den ist die Hoch­tem­pe­ra­tur­ver­sor­gung ande­rer Indus­trie­be­trie­be. Hier wird die indus­tri­el­le Abwär­me aus dem Zement­werk Hat­schek in Ver­bin­dung mit einem opti­mier­ten Wär­me­spei­cher­kon­zept für die ver­schie­de­nen Betriebs­pro­zes­se ein­ge­setzt. Über eine rund 1,5 km lan­ge Ver­bin­dungs­lei­tung kann die Wär­me mit einer Tem­pe­ra­tur zwi­schen 240 und 350 Grad von der Mol­ke­rei genutzt werden.
 
Die Pro­jekt­part­ner des For­schungs­pro­jekts sind unter ande­rem das Zement­werk Hat­schek, die Ener­gie AG, die TU Wien, das Aus­tri­an Insti­tu­te of Tech­no­lo­gy (AIT) sowie das Ener­gie­in­sti­tut der Johannes-Kepler-Universität.
 
Fern­wär­me von der Ener­gie AG: ver­läss­lich, sau­ber, nachhaltig
 
Das Fern­wär­me-Ver­sor­gungs­ge­biet der Ener­gie AG umfasst in Ober­ös­ter­reich der­zeit die Regio­nen Vöck­la­bruck und Timel­kam, Regau und Len­zing, Rie­ders­bach und Oster­miething, Kirch­dorf und Michel­dorf, Aschach a. d. Donau und Hart­kir­chen, Steyr sowie Frei­stadt, Weich­stet­ten und Pre­gar­ten. In Brau­nau und Sim­bach (Deutsch­land) sowie in Ried wer­den die Kun­den mit nach­hal­ti­ger Wär­me aus Geo­ther­mie ver­sorgt. In Wels wird ein gro­ßer Teil der Abwär­me aus der ther­mi­schen Müll­ver­wer­tungs­an­la­ge in das Fern­wär­me­netz der Stadt ein­ge­speist. Auch in Tsche­chi­en lie­fert die Ener­gie AG umwelt­freund­li­che Fern­wär­me an ihre Kunden.
 
Foto­credit: EnergieAG
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