Ein Dokumentarfilm über die Malerin, Fotografin, Filmerin Inge Dick in ihrer Auseinandersetzung mit dem Phänomen Licht
Der Film LICHTBLICKE – Das Licht der Inge Dick stellt kein Biopic dar – sondern zeigt einen Querschnitt aus vier Jahreszeiten im Leben der Künstlerin Inge Dick und ihrer Auseinandersetzung mit dem Phänomen Licht.
Die in Loibichl am Mondsee lebende Künstlerin Inge Dick versteht ihr Leben als Kunstwerk und die Kunst als wichtigste Quelle der eigenen Autonomie. Kunst und Kultur als das tägliche Brot. Eine Philosophie, die nicht nur für Künstler gültig ist, sondern für Jeden gelten kann. Eine Lebensform, die sich erst am Lebensende erschöpft. Doch bis dahin ist die heute 76jährige Fotografi n, Malerin und Filmerin noch voller Schaffensdrang und ständig aktiv. Das Alter – nur eine äußere Erscheinungsform.
Die Kamera zeigt Inge Dick dabei in verschiedenen künstlerischen Abschnitten. Sei es während ihres Kunst am Bau Projektes in Bad Ischl, sei es in London in der Tate Gallery of Modern Art – in der Inge Dick als einzige österreichische Künstlerin im Rahmen der Ausstellung „Shape of Light“ — 100 years of fotografi e“ vertreten ist. Oder einfach bei der Arbeit in ihrem Atelier auf der malerischen Halbinsel Loibichl am Mondsee. Doch wer mit Inge Dick in Resonanz geht, bleibt dabei nicht mehr der- oder dieselbe. Sowohl der Mensch Inge Dick als auch ihre Kunst berühren und beruhigen zugleich.
Der positive Resonanzraum, der dabei entsteht, ist in der Begegnung mit ihr und ihrer Kunst wahrnehmbar. Der Film stellt dabei einen Versuch dar, diese wahrgenommene Resonanz dem Publikum spürbar zu vermitteln.
ÜBER INGE DICK
Inge Dicks Lebenselixier ist die Kunst und das seit Kindheitstagen an. Dabei geht es der Künstlerin immer um Farbe, Licht und Zeit in ihren künstlerischen Werken.
Nicht mehr die Malerei, sondern das Licht malt, so Inge Dick. Ihre Arbeit untersucht das Licht mit minimalistischen und ganz direkten Verfahren, die
Eingriffe der Künstlerin sind dabei auf ein technisches Minimum beschränkt. Trotzdem entstehen daraus faszinierend farbintensive Filme und Bildfl ächen, die die tatsächliche Zusammensetzung des weißen Lichts auf sehr sinnliche Weise erfahrbar machen. Ihre Einflüsse reichen in die puristische Ästhetik der Künstlergruppe ZERO zurück und verorteten sich auch durch das Studium des ZEN-Buddhismus und japanischer Tuschzeichnungen.
Inge Dicks Arbeit wird immer wieder im Zusammenhang der Minimal Art und der Konkreten Kunst genannt. Sie gilt als Lichtmalerin, die dem Phänomen Licht auf die Spur kommen will. Licht in seiner Dimension als Allumfassendes, Universales und Grenzenloses. Letztlich will sie mit ihrer Kunst Kontemplation und Konzentration vermitteln. Inge Dick zählt zu den international renommiertesten Künstlerinnen der Gegenwartskunst.
Ihre Werke werden präsentiert in zahlreichen Museen und Galerien im In- und Ausland wie z.B.: Museum für Moderne Kunst Palais Liechtenstein, Museum der Moderne Salzburg, Lenbachhaus München, Museum Ludwig Köln, Guggenheim Museum New York, Tate Gallery of Modern Art London. Zahlreiche Preise, Symposien, Ausstellungen.
REGIESTATEMENT:
„Wenn Beschleunigung das Problem ist, dann ist Resonanz vielleicht die Lösung“ sagt der Sozialphilosoph Hartmut Rosa, für den Resonanz ein wichtiges Kriterium für ein gutes Leben darstellt. Resonanz mit der Welt und in Beziehung. Eine Aussage, die mich persönlich berührt.
Rosa spricht dabei auch von ästhetischen Erfahrungen – so ist Kunst seit dem 18. Jahrhundert ein großes Resonanzfeld geworden. Höre ich gute Musik oder sehe einen guten Film und gehe ganz darin auf, habe ich dabei meist Glücksgefühle. Oder ich erlebe mich beim Spaziergang völlig im Einklang mit der Natur. Die Resonanzerfahrung ist für mich aber auch durch die Idee eines Gebets oder Mantras erfahrbar. Was ist also
spürbar? Wo schwinge ich mit? Uns fehlt heutzutage leider nur oft die Zeit, sich tiefer berühren zu lassen, von Menschen, der Natur, der Religion oder der Kunst. Deswegen ist der Film LICHTBLICKE – Das Licht der Inge Dick ein weiterer Versuch, mit dem Publikum in Resonanz zu gehen
und Berührung erfahrbar zu machen.
Wenn sich der Zuseher also einlässt, Resonanz spürt und mitschwingt im Sinne eines wechselseitigen Erreichens und einer Verbundenheit, dann hat der Film genau das erreicht, worum es geht.
WEITERE PROTAGONISTEN
Steckbrief: Dr. Gerda Ridler, Kunsthistorikerin
Kunsthistorikerin und Kulturmanagerin seit 1992. Kuratorin im Lentos, Linz, Leiterin Bildende Kunst im steirischen Herbst. Weitere Stationen: Galerie Belvedere Wien, Kunstmuseum Stuttgart D., Gründungsdirektorin und wissenschaftliche Direktorin im Museum Ritter. Von 2013 bis 2017 wissenschaftliche Direktorin der Landesgalerie Linz. Verheiratet. Lebt und arbeitet in Salzburg Stadt als freie Autorin, Kuratorin und Konsulentin von
Privatsammlungen.
Steckbrief: Bodo Hell, Autor
geboren 1943 in Salzburg. Lebt und arbeitet in Wien, Salzburg und am Dachstein. Performer und Mitglied der Grazer Autorenversammlung, Bielefelder Colloquium Neue Poesie, Hörspiele, CDs, Radiokunst, Musiktheater, Essays zur bildenden Kunst. Langjährig mit Inge Dick befreundet. Gemeinsame Kunstprojekte.