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Herzschwäche

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Sym­pto­me und Gefah­ren oft nicht bekannt
VÖCKLABRUCK/BAD ISCHL. Atem­not beim Trep­pen­stei­gen, schnel­le Erschöp­fung bei Akti­vi­tä­ten, ver­stärk­ter nächt­li­cher Harn­drang: Eine Herz­schwä­che ver­ur­sacht zu Beginn nur schlei­chen­de Sym­pto­me, doch über die Jah­re wird der Motor des Kör­pers immer schwä­cher. Das Land und die ober­ös­ter­rei­chi­schen Spi­tä­ler möch­ten gemein­sam dazu moti­vie­ren, Warn­zei­chen trotz Coro­na-Pan­de­mie früh­zei­tig ärzt­lich abklä­ren zu las­sen und somit das Risi­ko für ernst­haf­te kar­dio­lo­gi­sche Fol­gen zu verringern.

Mit dem Alter sinkt die Leis­tungs­fä­hig­keit des Her­zens und das Gewe­be kann nicht mehr aus­rei­chend mit Blut und somit Sauer­stoff ver­sorgt wer­den. Zu den Sym­pto­men einer Herz­in­suf­fi­zi­enz zäh­len Atem­not, ein­ge­schränk­te kör­per­li­che Leis­tungs­fä­hig­keit, Müdig­keit und Appe­tit­lo­sig­keit. In einem fort­ge­schrit­te­nen Sta­di­um der chro­nisch ver­lau­fen­den Erkran­kung tre­ten zudem Was­ser­ein­la­ge­run­gen in den Bei­nen (Öde­me) oder sogar im Bauch sowie nächt­li­cher Hus­ten in Ver­bin­dung mit Atem­not auf.

Eine Herz­schwä­che ist kei­nes­wegs eine typi­sche Alters­er­schei­nung, meist tritt sie als Fol­ge einer ande­ren Erkran­kung auf. Unbe­han­delt hat eine Herz­schwä­che eine redu­zier­te Lebens­er­war­tung zur Fol­ge. Des­halb soll­ten ers­te Warn­zei­chen zei­tig abge­klärt wer­den, damit die Leis­tungs­fä­hig­keit des Herz­mus­kels mög­lichst erhal­ten wer­den kann“, weiß Prim. Priv.-Doz. Dr. Alfons Gegen­hu­ber, Lei­ter der Abtei­lung für Inne­re Medi­zin am Salz­kam­mer­gut Kli­ni­kum Bad Ischl. Dar­über hin­aus kann Atem­not auch ein Leit­sym­ptom für eine Lun­gen­er­kran­kung oder sogar eine lebens­be­droh­li­che Lun­gen­em­bo­lie sein und eine adäqua­te The­ra­pie erfordern.

Not­fall aku­te Herzinsuffizienz
Bei der aku­ten Form der Herz­in­suf­fi­zi­enz kommt es inner­halb weni­ger Minu­ten bis Stun­den zu einer mas­siv ein­ge­schränk­ten Herz­leis­tung bis hin zum kar­dio­ge­nen Schock.

Eine aku­te Herz­in­suf­fi­zi­enz äußert sich durch plätz­li­che Luft­not, die sich im Lie­gen ver­stärkt, und erheb­li­chen Abfall der Belast­bar­keit. Häu­fi­ge Begleit­erschei­nung ist Herz­ra­sen, nicht sel­ten aus­ge­löst durch neu auf­ge­tre­te­nes Vor­hof­flim­mern mit raschem, unre­gel­mä­ßi­gem Puls. Hin­zu kom­men blas­se, kal­te, schweiß­be­deck­te Haut, abfal­len­der Blut­druck und Schwin­del oder Bewusst­seinstrü­bung bis hin zur Bewusst­lo­sig­keit. In die­sem Fall sofort Not­ärz­tin bezie­hungs­wei­se Not­arzt unter der Num­mer 144 rufen oder die nächs­te Not­auf­nah­me auf­su­chen“, infor­miert OA Dr. Bern­hard Har­tentha­ler von der Abtei­lung für Inne­re Medi­zin am Salz­kam­mer­gut Kli­ni­kum Vöcklabruck.

Umfang­rei­che Corona-Schutzmaßnahmen
Bei Ver­dacht auf eine Herz­in­suf­fi­zi­enz soll­te ein Spi­tals­be­such aus Angst vor einer Coro­na-Infek­ti­on kei­nes­falls auf­ge­scho­ben wer­den. „Für Per­so­nen mit Herz-Kreis­lauf-Erkran­kun­gen stellt eine Coro­na-Infek­ti­on ein beson­de­res Risi­ko dar. Aber alle Kli­ni­ken haben umfas­sen­de Sicher­heits- und Hygie­nekon­zep­te, um das Rest­ri­si­ko für eine Anste­ckung mög­lichst zu mini­mie­ren. Auch ver­ord­ne­te The­ra­pien soll­ten unter kei­nen Umstän­den ver­nach­läs­sigt wer­den“, betont Prim. Dr. Alfons Gegenhuber.

Und auch Dr. Bern­hard Har­tentha­ler warnt vor einer ver­schlepp­ten aku­ten Herz­in­suf­fi­zi­enz: „Gera­de in der ers­ten Wel­le der Coro­na-Pan­de­mie haben vie­le Men­schen ver­sucht, die­se Alarm­zei­chen zu igno­rie­ren und sind dann als aku­ter Not­fall ins Kran­ken­haus ein­ge­lie­fert wor­den. Dabei hät­te man bei recht­zei­ti­ger Behand­lung die­se Ver­schlech­te­rung sowie mög­li­che Fol­gen weit­ge­hend abwen­den können.“

Hil­fe bei gesund­heit­li­chen Beschwer­den Bei leich­te­ren Pro­ble­men im Bereich des Herz-Kreis­lauf-Sys­tems sind zunächst die Hausärztin/der Haus­arzt sowie die nie­der­ge­las­se­nen Fach­ärz­tin­nen und ‑ärz­te für Kar­dio­lo­gie die rich­ti­gen Ansprech­per­so­nen. Außer­halb der Öff­nungs­zei­ten ist der Haus­ärzt­li­che Not­dienst unter der Tele­fon­num­mer 141 erreich­bar. Auch die geschul­ten Fach­kräf­te der tele­fo­ni­schen Gesund­heits­be­ra­tung 1450 hel­fen rund um die Uhr. Über die jeweils rich­ti­ge Anlauf­stel­le im Gesund­heits­sys­tem infor­miert zudem die Web­site www.wobinichrichtig.at.

Foto: OÖG

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