Die Stadt Gmunden wird heuer eine Klimastrategie erarbeiten, einen Fahrplan mit konkreten Zielen und Maßnahmen für die kommenden acht Jahre und darüber hinaus, kompetent begleitet von Klimabündnis Oberösterreich.
Gmunden ist sich seiner Verantwortung in Sachen Klimaschutz bewusst und entwickelt als eine der ersten Gemeinden in OÖ eine strukturierte und umsetzungsorientierte Klimastrategie, um nationale und oberösterreichische Klimaziele zu erreichen.
- bis 2030 ein Umstellen der Stromgewinnung auf erneuerbare Quellen umgestellt (nationales Ziel)
- bis 2040 das Erreichen einer Klimaneutralität (nationales Ziel)
- bis 2030 eine Verzehnfachen der PV-Flächen (Photovoltaik-Strategie des Landes OÖ)
Weil die Umsetzung immer vor Ort, in der Gemeinde stattfindet, braucht es gerade hier einen Fahrplan mit konkreten Zielen, Zuständigkeiten und Zeitspannen, der definiert, wie Kommune und BürgerInnen von Gmunden
- Treibhausgas-Emissionen drastisch reduzieren können,
- von fossilen Energiequellen unabhängig werden können,
- sich an die Klimaveränderungen anpassen können.

Querschnitts-Themen, deshalb Ressorts verbinden!
Schlüssel zum Erfolg ist das Verzahnen verschiedener Fachbereiche in Politik und Verwaltung. Wenn die Stadt klimafreundlich werden soll, sind im Rathaus zusätzlich zum Klima-Ressort auch Energie, Mobilität, Bau, Umwelt, Finanzen, Stadtentwicklung, Katastrophenschutz und BürgerInnenbeteiligung gefordert.
Entscheidungen, Beschlüsse, Projekte, Baumaßnahmen und Veranstaltungen der Stadt sind strategisch am Klimaschutz auszurichten, da sich gerade eine Gemeinde ihrer Vorbildwirkung bewusst sein muss.
Langanhaltend
Klimaschutz ist mittel- und langfristige Daseins-Vorsorge und damit die zentrale Herausforderung der Kommunalpolitik — in dieser Legislaturperiode (und den folgenden). Klimawandelanpassungen zielen darauf ab, angesichts der Klimaveränderungen mittel- und langfristig die Lebensqualität in Gmunden zu sichern.
Einbindung aller
Gmunden bindet ExpertInnen ein: Klimabündnis, Klima- und Energie-Modellregion (KEM) Traunstein, Bodenbündnis, Regionalmanagement, LEADER Region Traunstein. Gmunden bindet die organisierte Zivilgesellschaft / NGOs ein: Fridays For Future, Parents For Future. Gmunden bindet die Gmundner Bevölkerung ein:
- Klimarat
- Klima-Ideen für Gmunden
Klimarat
Bottom up, unter Einbeziehung der BürgerInnen, deren Lebensrealität unbedingt zu berücksichtigen ist — nur so können nachhaltig wirksame Maßnahmen erarbeitet, beschlossen und umgesetzt werden. Diese Überlegung liegt dem Gmundner Klimarat zugrunde, einer einmaligen Ideen-Werkstatt am 29. + 30. April 2022 mit BürgerInnen jeden Alters, die per Zufall ausgewählt werden.
- 12 — 16 zufällig ausgewählte BürgerInnen aller Altersstufen, Mindestalter 16 Jahre.
250 Einladungen sind gerade verschickt worden. Im Österreich-Durchschnitt beteiligen sich 5 – bis 10 Prozent. In Gmunden war die Bereitschaft zum Mitreden zuletzt knapp über 10 Prozent. Für den Bürgerbeteiligungsausschuss meldeten sich 26 von 250 per Zufall eingeladenen SchöffInnen. - 1,5 Tage moderierter Prozess, fachlicher Input vom Klimabündnis OÖ
- Gemeinsam erarbeitete Ergebnisse werden bei einem BürgerInnen-Café am 5. Mai öffentlich präsentiert
- Ergebnisse fließen in die Entwicklung der Klimastrategie Gmunden 2030 ein, die Ende September vom Gemeinderat beschlossen werden soll.
Klima-Ideen für Gmunden
Auch wenn jemand keine Einladung zum Klimarat bekommt, sind seine/ihre Klima-Ideen gefragt. Jede/r ist eingeladen: Formulieren Sie prägnant Ihre Vorschläge und beschreiben Sie, welchen Nutzen Sie sich davon für die Bürgerinnen und Bürger unserer Stadt erwarten!
Das Formular „Idee für Gmunden“ erhalten Sie auf der BürgerInnen-Servicestelle und als Download auf mitgestalten.gmunden.at Alle Klima-Ideen für Gmunden, die bis 25. April 2022 eingelangt sind, können bei der Entwicklung der Klimastrategie berücksichtigt werden.
Statement Bürgermeister Mag. Stefan Krapf
„Die Gmundner Stadtpolitik ist sich über alle Parteigrenzen hinweg dessen bewusst, dass nachhaltiger Klimaschutz eines der essenziellsten Themen der Zukunft ist und es auch auf kommunaler Ebene einer konkreten Strategie bedarf. Was mich persönlich als Bürgermeister an der Klimastrategie Gmunden 2030 besonders anspricht, ist die enge Kooperation der Politik mit ExpertInnen sowie interessierten und engagierten Bürgerinnen und Bürgern. Daher ist der ins Leben gerufene Klimarat ein sehr wertvolles Gremium, in welchem Ideen, Anregungen und Lösungsansätze auf konstruktive Art und Weise aufgegriffen, diskutiert und weiterverfolgt werden können.
Alle an diesem Prozess beteiligten Personen eint ein gemeinsames, äußerst ambitioniertes Ziel: die Lebensqualität unserer einzigartigen Stadt auch für die kommenden Generationen zu erhalten, aber Gmunden auch weiterhin als attraktiven Tourismus- und Wirtschaftsstandort zu positionieren. Hier den Spagat erfolgreich zu schaffen, zählt zu den großen Herausforderungen.“

Statement Vizebürgermeisterin DI Dr.in Ulrike Feichtinger
„Ein Fahrplan wie die Klimastrategie Gmunden 2030 hat den Vorteil, dass wir unsere Klima-Fortschritte messen können und rechtzeitig erkennen, falls wir hinterherhinken sollten. Wir sehen auch bei uns beklemmende Klimaveränderungen, und wir glauben dem Weltklimarat, dass die Zeit für wirksame Veränderungen knapp ist, dass wir rasch und konsequent handeln und Geld in die Hand nehmen müssen – für die Lebensqualität unserer Kinder und dafür, dass Gmunden als Wirtschaftsstandort und Tourismus-Destination attraktiv bleibt.
Niemand braucht sich als Expertin oder Experte fühlen, um am Klimarat teilzunehmen oder eine Klima-Idee zu abzugeben. Vielmehr geht es darum, möglichst viele Menschen mit ihrem Hausverstand und ihren alltäglichen, lebenspraktischen Erfahrungen einzubinden. Dieses Wissen ist ungemein wertvoll und sichert die Lebensqualität aller, die hier leben, arbeiten und Erholung suchen.“
Quelle: Stadtgemeinde Gmunden