Mit den Vorschlägen des Green Deals der EU soll Europa bis 2050 klimaneutral werden. Österreich will das Ziel der Klimaneutralität bereits 2040 erreichen.
„Eine große Herausforderung für alle, verbunden aber auch mit beträchtlichen Chancen für die Wirtschaft“, erklärte Martin Ettinger, Bezirksstellenobmann der WKO Gmunden in seinem Eingangsstatement zu der Veranstaltung „Wie Klimawandel und Energiekrise die Wirtschaft treffen“ im Waldcampus Traunkirchen. Der Leiter der ORF-Wissenschaftsredaktion, Günther Mayr, konnte dafür als Keynote Speaker gewonnen werden.
Mayr begann seinen Vortrag mit einem Bild der Erde, fotografiert aus der ISS, der internationalen Raumstation, die in rund 400 km Höhe die Erde umkreist. Dies entspricht lediglich der Entfernung Wien — Innsbruck. „Noch jede Person, die auf der ISS war, kam als Umweltaktivist auf die Erde zurück“, so Mayr. „Sieht man die Erde aus dem All, wird allen bewusst, wie fragil unser Ökosystem ist“, setzt der studierte Kommunikationswissenschaftler fort. Die empirischen Daten sprechen eine deutliche Sprache. Das Schmelzen der Polkappen lässt den Meeresspiegel ansteigen und bedroht Küstenstädte, Landstriche und Inseln.

Für Österreich bedeutet der Treibhauseffekt, dass es in 30 Jahren keine Gletscher mehr geben wird. „Alle Studien zeigen die Gefahren und die Dringlichkeit zum Handeln auf. Die Menschheit verfügt über die technologischen Mittel, den Klimawandel zu stoppen, aber wir müssen sie auch umsetzen!“, appelliert Mayr, der regionalen Umweltschutzinitiativen viel abgewinnen kann und die Vorreiterrolle oberösterreichischer Umwelttechnikfirmen lobt. Die Tatsache, dass China zwei Drittel seiner produzierten Photovoltaikanlagen im eigenen Land behält, zeigt, dass das Umweltthema wohl auch im Reich der Mitte angekommen sei, vermutet Mayr.
Der Gmundner Umweltpionier und Energy-Globe-Gründer Wolfgang Neumann verwies auf das von ihm entwickelte Energie-Check-Tool (www.checkpoint.eco), mit dessen Hilfe der Energieverbrauch leicht zu ermitteln und zu vergleichen ist. Zurzeit ist Neumann dabei, die rund 30.000 eingereichten Projekte für den Energy Globe Award in eine Datenbank einzupflegen, um sie der Öffentlichkeit zur Verfügung zu stellen.

Foto: © Ralph Fischbacher
„Wir unterstützen die Unternehmen bei der ökologischen Transformation. So z. B. mit einem Förderprogramm für Nachhaltigkeit, genannt Öko-Plus oder einem E‑Mobility-Online-Ratgeber“, erklärt Obmann Martin Ettinger, der sich bei der Raiffeisenlandesbank OÖ für die Kooperation bei dieser Veranstaltung bedankte.