Hochromantische ABC-Lesung: Ludwig Uhland trifft Nikolaus Lenau
Hoch romantisch und das in jederlei Hinsicht verspricht die nächste ABC-Lesung zu werden. In dieser Reihe stellt der Gmundner Schauspieler und Lyriker Erich Josef Langwiesner jedes Jahr eine Dichterin oder einen Dichter von Rang vor.
Er folgt bei der Auswahl dem ABC und stellt das jeweilige Werk immer dem von Nikolaus Lenau (1802 — 1850) gegenüber. Dieser, ein Spätromantiker, kam bekanntlich oft zum Ausspannen und Schreiben nach Gmunden, wo ein idyllisches Plätzchen auf der Traunufer-Promenade an ihn erinnert: Lenaus Morgensitz, der Schauplatz aller ABC-Lesungen.
Heuer erreicht die Literatur-Reihe das U, weshalb die Wahl auf den deutschen Romantiker und Lenau-Zeitgenossen Ludwig Uhland (1787 — 1862) fällt. Dieser war bis ins 20. Jahrhundert sehr beliebt, ein Volksdichter, wie man sagt. Das Lied vom guten Kameraden, bis heute Bestandteil aller militärischen Beisetzungen, ist eine der populärsten Vertonungen eines Uhland-Gedichtes. Doch der Dichter, aufs Mittelalter spezialisierte Literaturwissenschafter, Jurist und dem Adel und der Monarchie gegenüber kritisch eingestellte Parlamentsabgeordnete aus Tübingen hat wesentlich mehr zu bieten. Er galt als Aushängeschild der Schwäbischen Dichterschule, einige der größten Komponisten vertonten ihn: Brahms, Bruch, Liszt, Mendelssohn, Löwe, Schubert, Schumann, Richard Strauss.
Rund 200 Jahre später ermöglicht diese Lesung eine kleine Neuentdeckung. Sie wird an der vorbeifließenden Traun wie immer mit Lenaus schwermütigem Gmunden-Klassiker „Blick in den Strom“ enden.
Es rezitieren Erich Josef Langwiesner und sein Freund und Kollege Hans-Jürgen Bertram.
Sonntag, 13. 8., 17 Uhr, Lenaus Morgensitz auf der Gmundner Traunpromenade, freier Eintritt
Bei Regen in der nahen Gmundner Stadtbücherei, Traungasse 5
Fotos: WikiMedia