LAAKIRCHEN. Countertenor Alois Mühlbacher war schon in Häusern wie der Mailänder Scala zu hören. Weil ihn die besondere Atmosphäre der Pfarrkirche Laakirchen bereits bei seinem ersten Besuch vor zwei Jahren bezauberte, kam er nun zu einem weiteren Konzert – diesmal mit musikalischen Raritäten aus der Feder Antonio Vivaldis. Gemeinsam mit dem Barockensemble Pallidor, das er zusammen mit Franz Farnberger gegründet hat, schuf er einen eindrucksvollen Abend voll barocker Klangpracht.
Im Zentrum des Konzertes in der stimmungsvoll beleuchteten Pfarrkirche stand Vivaldis neunteiliges „Nisi Dominus“ – ein Feuerwerk aus starken, kontrastierenden Gefühlswelten. Die unverwechselbare Stimme von Alois Mühlbacher sorgte dabei mehr als einmal für Gänsehautmomente, berührend war vor allem das intime Zwiegespräch seiner Singstimme mit der Viola d´amore, gespielt von Nina Pohn. Ergänzt wurde das Programm mit ausgewählten Opernarien, in denen Countertenor Alois Mühlbacher Emotionen von purer Verzweiflung über Melancholie und Hoffnung bis hin zu Sehnsucht und Liebe erlebbar machte. Franz Farnberger, Leiter des Ensembles Pallidor, führte durch den Abend und brachte dem Publikum auf unterhaltsame Weise das Wesen und die Besonderheiten der barocken Klangwelt näher.
Eine Besonderheit des Abends, den das Kulturreferat der Stadtgemeinde Laakirchen in Zusammenarbeit mit den Festwochen Gmunden veranstaltete, war die Präsentation der ersten Pallidor-CD. Unter dem Titel „Broken Eyes“ versammelt sie einige der schönsten Bachkantaten. Viele Gäste nutzten die Gelegenheit, mit einer CD und einem Autogramm Alois Mühlbachers eine dauerhafte Erinnerung an den eindrucksvollen Konzertabend mit nach Hause zu nehmen.