Ein schweres Unwetter ging am Dienstag Abend im Salzkammergut nieder. Innerhalb kurzer Zeit wurden alleine in Bad Ischl über 100 Notrufe abgesetzt.
Am Dienstagabend, 12.07.2016 wurde die Feuerwehr Scharnstein um 19.36 Uhr von der Landeswarnzentrale zu einer Überflutung im Bereich B120, Rathberg 1 alarmiert. Ein Wasserdurchlass durch die Bundesstraße konnte die ankommende Wassermenge nicht mehr aufnehmen bzw. bildeten sich Verklausungen. Die Feuerwehr konnte in diesem Bereich die Gefahr rasch bannen und musste in Folge des Unwetters noch in der Nähe bei einem Trachten und Jagdbekleidungshändler bei Reinigungsarbeiten im Keller helfen. Hier schaffte eine installierte Abwasserrinne die Ableitung der ankommenden Wassermenge nicht mehr und trat in den Keller ein. Mit Gummischieber und Aufbau eines kleinen Dammes konnte auch hier rasch Abhilfe geschafft werden.
Ein heftiges Gewitter zog heute über das Ischler Tal. Heftige Windböen rissen Bäume um. Der genauso so heftige Regenfall lies Straßen und kleine Bäche zu reißende Flüsse werden.
Um 18:36 Uhr erfolgte die erste Einsatzmeldung. Binnen kurzer Zeit waren rund 50 Meldungen eingetroffen. In der Einsatzzentrale „Florian Bad Ischl“ wurden die Einsätze von der OÖ Landeswarnzentrale entgegengenommen, nach Priorität gereiht und entsprechend die Mannschaften zu den Einsätzen beordert.
Fotos: FF Bad Ischl
Die Anfahrt für die Kameraden der alarmierten Wehren war besonders gefährlich. Sie mussten sich durch die Straßen regelrecht durchkämpfen. Für einige war ein Anrücken in der Erstphase des Unwetters gar nicht möglich, da die Straßen versperrt waren oder ihre eigenen Nachbarn oder gar sie selbst vom Unwetter betroffen waren. Teilweise war die Zufahrt zu den Zeugstätten nicht möglich, es mussten daher die Fahrzeuge weit weg von der Zeugstätten abgestellt werden.
Im Traunreiterweg wurden zwei Wohnhäuser evakuiert. In einem Hang wurden durch den heftigen Wind Bäume entwurzelt. Die Einsatzkräfte der freiwilligen Feuerwehr stellten hier auf Grund der vorherrschenden Bodenbeschaffenheit erhebliches Gefahrenpotential für die Objekte fest. Die Wildbach und Lawinenverbauung wurde daraufhin zum Einsatzort beordert. Die Bergrettung Bad Ischl sicherte die Feuerwehrkameraden, welche auf den abgedeckten Dächern im Einsatz stehen.
Die Kameraden der Feuerwache Perneck mussten, bevor sie ausrücken konnten, ihr eigenes Depot von den Wassermassen, welche entlang der Perneckerstraße flossen, schützen. Erst dann konnten sie selbst in Not geratene Personen helfen.
Die Erstphase des Katastropheneinsatzes konzentrierte man sich darauf, dass die Hauptverkehrswege freigemacht wurden, damit die Einsatzadressen überhaupt erreicht werden konnten. Immer wieder trafen auch Meldungen von Familienangehörigen der im einsatzstehenden Feuerwehrkameraden ein, dass ihre eigenen Objekte betroffen sind.
Viele Ortschaften sind nach wie vor ohne Strom, da Stromleitungen von Bäumen abgerissen wurden. Dramatisch hier auch ein Zwischenfall in der Ortschaft Mitterweißenbach, durch den Stromausfall funktionierte das Beatmungsgerät einer Person nicht mehr, die Feuerwehr kam hier zu Hilfe.
Die freiwillige Feuerwehr Bad Goisern wurde ebenfalls alarmiert, um mit ihrem Hubsteiger die Aufräumungsarbeiten zu unterstützen. Ebenfalls steht die Stadtgemeinde Bad Ischl im Einsatz und unterstützt die Aufräumungsarbeiten.
Gegen Mitternacht wurden die Einsätze, in Summe 115, abgearbeitet. Die Aufräumungsarbeiten werden wohl noch einige Tage dauern. Insgesamt wurden 115 Einsätze abgearbeitet.
Auch Altmünster & Ohlsdorf betroffen
“Nur am Rande” tangiert vom Unwetter war das nördliche Salzkammergut — trotzdem kam es zum Beispiel in Laakirchen zu duzenden Feuerwehreinsätzen durch überflutete Keller und Straßen. In Ohlsdorf ging zum wiederholten Male eine Schottermure auf einen Gehsteig und die Landesstraße nieder. In Reindlmühl und Neukirchen (Gem. Altmünster) mussten die Feuerwehren auch zu mehreren Einsätzen ausrücken.
Fotos: Wolfgang Spitzbart
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vielleicht sollte man an der Stelle der immer wiederkommenden Schottermure gleich eine Schotterfabrik aufmachen — eine Betriebsgenehmigung sollte da wohl leicht möglich sein, weil im allgemeinden Interesse der fließenden Verkehrs zweckmäßig.
Übrigens etwas Schotter könnte man aber aufheben, nämlich dann wenn es im Winter bei der Kurve vor der Brücke wieder eisig ist, könnte man damit sandeln.
Witzbold