ALTMÜNSTER, GMUNDEN Es ist eines der berühmtesten Werke Johann Sebastian Bachs, sein 1734 komponiertes Weihnachtsoratorium, das Musikbegeisterte am 6. Dezember in der Pfarrkirche Altmünster erleben können. Das Gmundner Ensemble Musica Gratia führt heuer die ersten drei der insgsamt sechs Kantaten auf, im Advent 2026 die anderen drei.
Der berühmte Thomaskantor betrieb eigentlich Wiederverwertung, als ihn sein Arbeitgeber, die Stadt Leipzig, beauftragte, für die Weihnachtsfeiertage sechs Kantaten zu komponieren, die dann jeweils bei einer Messe in der Nikolai-Kirche aufgeführt wurden. Bach griff Teile aus seinen älteren weltlichen Kompositionen heraus, beispielsweise Glückwunschkantaten für gekrönte Häupter, und verband sie mit neuen Texte genial und unnachahmlich zu einem geschlossenen Ganzen.
Zu verdanken ist das Konzert abermals den Gründern und Mäzenen des Ensembles Musica Gratia, Herlinde und Günter Schaller. Das selber mitspielende Gmundner Ehepaar hatte nach der Matthäus-Passion und Saison Nr. 8 eigentlich mit seinen Konzertprojekten Schluss machen wollen, aber schon 14 Tage nach dem hinreißenden Konzert im Frühling und vielen begeisterten Reaktionen darauf seinen Entschluss widerrufen. Die Beiden stellten abermals ein 25-köpfiges Instrumentalensemble mit MusikerInnen aus Oberösterreich, Salzburg, Wien und Köln zusammen und gewannen einmal mehr den Attergauer Chor „Singfoniker in f“ dafür. Die SolistInnen eingerechnet, werden im Altarraum an die 65 Mitwirkende Aufstellung nehmen.
Trompeten für den König aller Könige
Den speziellen, authentischen Klang machen die barocken Instrumente aus. Es sind vereinzelt 400 Jahre alte Kostbarkeiten und Kopien alter Modelle. Die Trompeten sind besonders zu erwähnen. Bis kurz vor Bachs Zeit war die Trompete als königliches Instrument noch völlig aus dem bürgerlichen Leben verbannt. Dass Bach sie im Weihnachtsoratorium außerordentlich mächtig erschallen lässt, soll darauf hinweisen, dass der „König aller Könige“ die Erde betreten hat. Auch andere Instrumente repräsentieren bestimmte Personen der Weihnachtsgeschichte; Flöten die Hirten und der Chor die Christengemeinde.
Die SolistInnen sind diesmal Sarah Handsteiner (Sopran), Johanna Krokovay (Alt), Jan Petryka (Tenor) als Evangelist sowie Matthias Helm (Bass). „Singfoniker“-Dirigent Karl Lohninger hat die Gesamtleitung inne.
Die Größe des Ensembles und die vielen Konzertbesucher bei der Matthäus-Passion im Frühjahr haben die Veranstalter dazu bewogen, abermals die prächtige Pfarrkirche Altmünster auszuwählen.
Termin: Samstag, 6. 12. 2025, 19 Uhr, Pfarrkirche Altmünster, Eintritt frei













