Mit Bedauern mussten die Initiatoren des Musik- und Literaturfestivals HallstattClassics am Dienstag, den 15. Juli die für den heurigen Sommer geplante Veranstaltungsreihe absagen. Aufgrund der Finanznot, nicht zuletzt auch verursacht durch die Hype Alpe Adria-Krise, sieht sich der Bund gezwungen, die Förderungen zu kürzen, wodurch sich für das Festival ein zu großes Budgetloch auftut.
Gerade eben hat der österreichische Philosoph Konrad Paul Liessmann bei der Eröffnung der Gmundner Festwochen die Frage gestellt, wie sich der öffentliche Wert von Kunst erklären lasse, und ist letztendlich zum Schluss gekommen, dass Kunst einen Wert habe, weil sie eben keinen — materiellen — Wert habe, sich also ökonomischem Zweckdenken entziehe. Dennoch braucht Kunst Geld, um zu überleben: Um ein Orchesterkonzert auf die Beine zu stellen, benötigt man an die 40 Musiker und Musikerinnen, die ca. € 220,- erhalten — 3 Probentage und private Anreise bereits inbegriffen. Rechnet man dann noch Solisten und den organisatorischen Aufwand dazu, ist man bei ca. € 10.000,-.
Mit Eintrittsgeldern allein kann man diese Ausgaben nicht stemmen. Verfolgt man die Medienberichterstattung, weiß man, dass auch die ganz großen Festivals über Finanznot jammern; wenn nun die kleinen wegsterben, ist das höchstens eine Randnotiz in der Lokalpresse. Ganz so pessimistisch sieht das Peter Wesenauer, künstlerischer Leiter von HallstattClassics, nicht. Er hofft, dass er für nächstes Jahr mehr private Sponsoren auftreiben und das Festival wiederbeleben kann, und bedankt sich bei allen Musik- und Literaturliebhabern, die seine Veranstaltungen bisher so gerne und zahlreich besucht haben, sowie den öffentlichen und privaten Unterstützern, die wissen, dass Kunst das Salz in unserer (Lebens-)Suppe ist.