Letzte Woche feierte das BFZ die Eröffnung der neuen Räumlichkeiten. Die Beruflichen Fortbildungszentren gGmbH bfz stellten ihre neuen Räumlichkeiten in Gmunden der Öffentlichkeit vor. Hier werden im Auftrag des AMS Seminare für arbeitsmarktferne Menschen mit körperlichen Beeinträchtigungen oder Suchterkrankung durchgeführt. „Unsere neuen Räumlichkeiten sollen ein Klima der Wertschätzung schaffen“, meint bfz-Leiter Mag. Andreas Rothmann.
Das bfz ist seit vier Jahren in Gmunden aktiv. Das Projekt „SINE“ für suchtkranke und suchtgefährdete Personen hat bereits mehr als 160 Menschen auf ihrem Weg zurück in die Arbeitswelt trainiert, begleitet und gecoacht. Seit Februar 2013 steht das Projekt „Chance“ Menschen mit körperlichen Beeinträchtigungen zur Seite. Von den etwa 60 Absolventinnen kehrt etwa ein Drittel noch während des Kurses oder unmittelbar im Anschluss zurück in den Arbeitsmarkt.

Jacqueline Beyer, Geschäftsstellenleiterin des AMS Gmunden betont, das bfz sei seit mehr als vier Jahren ein sehr wichtiger und äußerst kompetenter Partner des AMS Gmunden. Suchtkranke Kundinnen und Kunden des AMS bekommen die nötige Unterstützung, um wieder am 1. Arbeitsmarkt Fuß zu fassen. „Die Seminare werden sehr positiv von den betroffenen Personen angenommen. Die Zahlen geben der Partnerschaft zwischen AMS und bfz Recht — nahezu jeder und jede zweite Teilnehmende konnte nach Absolvierung der Kurse wieder in den Arbeitsmarkt eintreten.“
Das Fachkräftepotential der Kundinnen werde von der Wirtschaft sehr gerne aufgenommen, so Beyer. Sie berichtet auch, dass sich ehemalige Teilnehmende beim AMS für diese Form der Unterstützung bedanken und es als “neues Leben mit einer WIRKLICHEN Qualität” beschreiben. Unternehmen beschreiben die Unterstützung des BFZ als sehr wertvoll und konnten so tolle Mitarbeitende gewinnen. „Die Menschen, die zu uns in einen Kurs kommen, leben in einer Spirale aus Krankheit, Arbeitslosigkeit und gesellschaftlicher Abwertung“, meinte Mag. Andreas Rothmann in seiner Eröffnungsansprache. „Unsere Trainerinnen bieten ihnen eine Vielzahl von Möglichkeiten zur Persönlichkeitsbildung und Kompetenzerweiterung. Dabei steht ein Aspekt immer im Mittelpunkt: Die Stärkung des Selbstbewusstseins durch gelebte Wertschätzung.“
„Unsere Teilnehmenden verbringen hier viel Zeit und sollen gerne kommen“, erläutert Standortleiter Maximilian Ulrich. „Nur wer sich wohlfühlt, ist auch bereit sich zu öffnen und Angebote anzunehmen.“ Die Gestaltung der neuen Räumlichkeiten unter Einbeziehung der Teilnehmenden solle dafür ein geeignetes Klima schaffen, sind sich Rothmann und Ulrich einig.
Arbeitsmarktzahlen Juli 2014
Im Juli waren im Bezirk Gmunden 1.891 Personen arbeitslos gemeldet (883 Frauen und 1.008 Männer). Um 99 Personen mehr als im Juli 2013. Die Arbeitslosenquote liegt mit 4,4 % deutlich unter der Oberösterreichquote 5 % und der Österreichquote mit 7,3 %. Der höchste Anstieg der Arbeitslosigkeit ist bei den älteren Personen und bei den Personen mit gesundheitlichen Einschränkungen zu verzeichnen. Umso wichtiger ist es, dass das AMS Gmunden in seiner Beratungskompetenz, rasch mit den richtigen Seminarangeboten unterstützen kann.
Foto: BFZ