Die berühmte Vöcklabrucker Harfenistin und Volksmusikantin Berta Höller ist wenige Tage nach Überreichung des Ehrenringes der Stadt Vöcklabruck verstorben. Bgm. Mag. Herbert Brunsteiner konnte die Künstlerin noch besuchen und ihr den vom Gemeinderat verliehenen Ehrenring überbringen. Die am 13. Oktober 1923 in Salzburg geborene Berta Höller studierte am Mozarteum Klavier und Konzertharfe. Ihr Lehrprofessor Cesar Bresgen brachte ihr das Instrument der Volksharfe näher und Berta Höller entwickelte gemeinsam mit Harfenbauern in Westösterreich eine einheitliche Volksharfe. Auch verfasste sie eine einheitliche Harfenschule, die bis dahin nicht existierte. Im Jahre 1963 konnte die erste Volksharfenschule erscheinen. Ihre Darstellungen, Funktionsweisen und Zeichnungen brachten ein Vorbild für alle Volksharfen, die ab dieser Zeit gebaut wurden.
Berta Höller startete 1947 Volksharfenkurse, gab Unterricht in Musikschulen für Volksharfe und Chorgesang und unterrichtete Schüler aus ganz Österreich und dem benachbarten Bayern, der Schweiz und Südtirol. Sie schrieb zahlreiche Harfenstücke und weitere Studien. Berta Höller wirkte beim Salzburger Adventsingen von Tobi Reiser mit und führte eine neue Form des Harfenspiels in die Adventmusik ein. 1996 erhielt sie das Ehrenzeichen des Vereins „Freunde des Salzburger Adventsingens“ im Salzburger Festspielhaus.
10 Jahre wirkte sie auch im Brucknerhaus beim bekannten „Zipfer Advent“ mit und bekam 1982 von der Oö. Landesregierung den Titel „Konsulent für Volksbildung und Heimatpflege“. 1987 hielt sie beim Weltharfenkongress in Wien ein Referat und verstärkte ihre Kontakte mit Harfinisten im Ausland. Der Präsident des Öst. Volksliedwerkes Prof. Walter Deutsch und seine Schülerin Mag. Christine Keiper verfassten 1985 eine Diplomarbeit über das Wirken von Berta Höller. In den 90er Jahren wurde sie in Musikkreisen zur „Harfenmutter Österreichs“.
Berta Höller hatte unzählige Auftritte mit dem Stadtorchester im Raum Vöcklabruck, den „Vöcklabrucker Spielleut“ und verschiedensten Vereinen. Sie verfasste Tonträger, Notenhefte und wirkte in ORF Sendungen mit. 2003 erhielt sie die Kulturmedaille des Landes Oö. und das Ehrenzeichen der Stadt Vöcklabruck in Gold. Berta Höller gehörte zu den herausragenden Kulturpersönlichkeiten der Stadt und hat in ihrem Wirken für die Musik Spuren im gesamten deutschsprachigen Raum hinterlassen.