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Erfinder der Pille — Prof. Dr. Carl Djerassi — in Gmunden

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Mit einer Abschluss­dis­kus­si­on, an der auch Lan­des­haupt­mann Dr. Josef Püh­rin­ger teil­ge­nom­men hat, ging heu­te, Sonn­tag, das 2. Sur­pri­se Fac­tors Sym­po­si­um von ACA­DE­MIA SUPE­RI­OR — Gesell­schaft für Zukunfts­for­schung in der Vil­la Tos­ca­na in Gmun­den zu Ende. Ges­tern Abend erleb­ten bei der gro­ßen Publi­kums­ver­an­stal­tung im Tos­ca­na-Con­gress­zen­trum in Gmun­den 500 Besu­cher unter ande­rem eine span­nen­de Dis­kus­si­on zwi­schen dem “Pille”-Erfinder und Schrift­stel­ler Prof. Dr. Carl Dje­r­as­si und dem Gene­ti­ker und Best­sel­ler­au­tor Univ.-Prof. Dr. Mar­kus Hengst­schlä­ger zum The­ma “Das Neue Alt”. 

ACA­DE­MIA-SUPE­RI­OR-Obmann LAbg. Mag. Micha­el Strugl kün­dig­te an, dass die Ergeb­nis­se des Sym­po­si­ums wie­der eine Basis für die Arbeit von ACA­DE­MIA SUPE­RI­OR in die­sem Jahr bil­den wer­de, die auch heu­er wie­der in kon­kre­te Hand­lungs­an­lei­tun­gen für die Poli­tik in Ober­ös­ter­reich mün­den werde.

500 Besu­cher erleb­ten span­nen­den Diskussionsabend
ACA­DE­MIA SUPE­RI­OR dis­ku­tier­te in Gmun­den über “Das Neue Alt” — 500 Besu­cher bei Publi­kums­ver­an­stal­tung mit Mar­kus Hengst­schlä­ger und “Pille”-Erfinder Carl Dje­r­as­si. 500 Besu­cher erleb­ten ges­tern Abend im Tos­ca­na-Con­gress­zen­trum in Gmun­den eine span­nen­de Dis­kus­si­on zwi­schen dem Erfin­der der “Pil­le” und nun­mehr auch Schrift­stel­ler, Prof. Dr. Carl Dje­r­as­si und dem Gene­ti­ker und Best­sel­ler­au­tor (“Die Durch­schnitts­fal­le”), Univ.-Prof. Dr. Mar­kus Hengst­schlä­ger, über die Her­aus­for­de­run­gen für unse­re Gesell­schaft durch die Bevöl­ke­rungs­ent­wick­lung, den rasan­ten tech­no­lo­gi­schen Fort­schritt und die eben­so rasan­te Erneue­rungs­ra­te unse­res Wissens.

ACADEMIA-SUPERIOR

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Abschluss­dis­kus­si­on des ACA­DE­MIA-SUPE­RI­OR-Sym­po­si­ums mit Lan­des­haupt­mann Josef Püh­rin­ger am Sonn­tag in der Vil­la Toscana

Die­se Publi­kums­ver­an­stal­tung war der Höhe­punkt des nun­mehr zwei­ten “Sur­pri­se-Fac­tors-Sym­po­si­ums”, zu dem ACA­DE­MIA SUPE­RI­OR — Gesell­schaft für Zukunfts­for­schung an die­sem Wochen­en­de nach Gmun­den ein­ge­la­den hat. ACA­DE­MIA SUPE­RI­OR lädt jedes Jahr im Früh­jahr her­aus­ra­gen­de inter­na­tio­na­le und natio­na­le Per­sön­lich­kei­ten nach Gmun­den ein, um über die The­men und Her­aus­for­de­run­gen der Zukunft zu dis­ku­tie­ren — heu­er über das The­ma “Das Neue Alt”.

Prof. Mar­kus Hengst­schlä­ger, der zugleich auch Wis­sen­schaft­li­cher Lei­ter von ACA­DE­MIA SUPE­RI­OR ist, ver­wies dar­auf, dass wir in einer Zeit leben, in der sich das Wis­sen der Mensch­heit sehr schnell wei­ter­ent­wi­ckelt: Jede Minu­te wer­de eine neue che­mi­sche For­mel ent­wi­ckelt, alle drei Minu­ten ein neu­er phy­si­ka­li­scher Zusam­men­hang ent­deckt und alle fünf Minu­ten eine neue medi­zi­ni­sche Erkennt­nis gewon­nen. Eben­so haben sich die Jah­res­ab­stän­de der Wis­sens­ver­dop­pe­lung enorm verkürzt:

Wäh­rend es um 1800 hun­dert Jah­re gedau­ert habe, bis sich das Wis­sen ver­dop­pelt hat, ver­dop­pel­te sich das Wis­sen im 20. Jahr­hun­dert schon in Abstän­den von fünf Jah­ren und seit Anfang des 21. Jahr­hun­derts alle vier Jah­re. Dem­zu­fol­ge sei beim dies­jäh­ri­gen “Sur­pri­se Fac­tors Sym­po­si­um” die Ver­än­der­lich­keit und Rela­ti­vi­tät der Begrif­fe Alt und Neu dis­ku­tiert wor­den, so Hengstschläger:

• Das neue Neu — Wel­che neu­en Ent­wick­lun­gen wer­den Bestand haben, wer­den uns auch in Zukunft beglei­ten und neu bleiben?
• Das neue Alt — Wel­che neu­en Trends aber wer­den nach einem ers­ten Hype wie­der ver­blas­sen und dem­nächst schon wie­der alt sein?
• Das alte Neu — Wel­che alten Wer­te wer­den in Zukunft wie­der neu auf­le­ben und uns mit neu­en Ant­wor­ten bereichern?
• Das alte Alt — Wel­che alten Kon­zep­te wer­den alt blei­ben und aus unse­rem Gedächt­nis verschwinden?

Prof. Carl Dje­r­as­si ver­wies dar­auf, dass auf­grund der stei­gen­den Lebens­er­war­tung der Dia­log zwi­schen den Genera­tio­nen völ­lig neu gedacht wer­den müs­se: Es gehe nicht mehr nur um das Ver­hält­nis zwi­schen Alt und Jung, son­dern auch die Genera­ti­on 60+ müs­se man bereits als zwei Genera­tio­nen den­ken, jene die auch mit 60 Jah­ren und mehr noch arbei­ten und jene, die dann tat­säch­lich im Ruhe­stand sei­en. Wei­ters müss­ten auch völ­lig neue demo­kra­tisch­po­li­ti­sche Ansät­ze dis­ku­tiert werden:

Wenn in der Demo­kra­tie die Mehr­heit ent­schei­de und die Älte­ren die Mehr­heit bil­den, was bedeu­te das dann für die “jun­ge Min­der­heit’ ”, die immer mehr von ihrem Ein­kom­men für sozia­le Siche­rungs­sys­te­me aus­ge­ben müs­se? Hier müs­se dafür Sor­ge getra­gen wer­den, dass sich nicht eine gan­ze Genera­ti­on in irgend­ei­ner Form “aus dem Sys­tem ausklinke”.

Wei­ters hob er her­vor, dass sich die Welt in ger­ia­tri­sche und päd­ia­tri­sche Län­der auf­ge­teilt habe, also jene Län­der, die auf­grund der hohen Gebur­ten­ra­te ihren Wei­ter­be­stand sichern wür­den und jenen, in denen eine sin­ken­de Gebur­ten­ra­te einen mas­si­ven Rück­gang der Bevöl­ke­rung abseh­bar sei. Hier sei­en jene Län­der noch begüns­tigt, die attrak­tiv für Migra­ti­on sei­en, wäh­rend in Län­dern mit wenig Zukunfts­per­spek­ti­ven auch noch zusätz­lich die jun­gen Men­schen abwan­dern würden.

Auf die erfolg­rei­che Ver­knüp­fung von Alt und Neu in der Wirt­schaft ver­wies die Unter­neh­me­rin Mag. Alek­san­dra Izdebs­ka, deren Fir­ma DiTech den Ver­kauf über her­kömm­li­che Geschäfts­stel­len mit dem Online-Ver­trieb verknüpfe.

Im Rah­men des Sym­po­si­um plä­dier­te Prof. Dr. Hel­mut Kra­mer, Vor­stands­vor­sit­zen­der Öster­rei­chi­sche Platt­form für Inter­dis­zi­pli­nä­re Alters­fra­gen und ehe­ma­li­ger WIFO-Chef, dafür, jun­ge Men­schen so aus­zu­bil­den, dass sie auch uner­war­te­te und über­ra­schen­de Pro­ble­men bewäl­ti­gen könn­ten und nicht nur Risi­ken, son­dern auch Chan­cen sehen. So sei auch die demo­gra­phi­sche Ent­wick­lung nicht nur eine Gefahr, son­dern bie­te durch­aus auch Chancen.

Lan­des­haupt­mann Dr. Josef Püh­rin­ger beton­te, erfolg­rei­che Poli­tik sei jene, die Ver­än­de­run­gen recht­zei­tig erken­ne und dann auch wis­se, wohin der künf­ti­ge Weg gehen sol­le. Daher sei es zu begrü­ßen, dass ein Think-Tank wie ACA­DE­MIA SUPE­RI­OR Exper­ten ein­la­de, sich mit den Fra­gen der Zukunft zu befas­sen und dazu auch gleich kon­kre­te Lösungs­an­sät­ze erar­bei­te: “Die Exper­ten­dis­kus­si­on im Rah­men von ACA­DE­MIA SUPE­RI­OR ist kei­ne Dis­kus­si­on im Elfen­bein­turm, son­dern befasst sich auch gleich mit kon­kre­ten Umset­zun­gen. So sind die Vor­schlä­ge, die im Rah­men des Sym­po­si­ums im ver­gan­ge­nen Jahr im Gesund­heits­be­reich erar­bei­tet wor­den sind, in ein kon­kre­tes Prä­ven­ti­ons­pro­jekt des Lan­des ein­ge­flos­sen.” Auch bei dem dies­jäh­ri­gen Sym­po­si­um wer­de die Poli­tik die Hand­lungs­emp­feh­lun­gen, die dar­aus ent­ste­hen wer­den, wie­der aufnehmen.

Auch die Wirt­schafts­po­li­ti­sche Reform­agen­da und der neue Schwer­punkt ‘Ener­gie’ im Rah­men von ACA­DE­MIA SUPE­RI­OR sind Ergeb­nis­se des ers­ten ‘Sur­pri­se Fac­tors Sym­po­si­um’ im ver­gan­ge­nen Jahr gewe­sen”, ergänz­te der Obmann von ACA­DE­MIA SUPE­RI­OR, LAbg. Mag. Micha­el Strugl.

Die Erkennt­nis­se des heu­ri­gen Sym­po­si­ums wür­den wie­der eine Basis der Arbeit des Think-Tanks in die­sem Jahr bil­den, mit dem Ziel, der Poli­tik wie­der kon­kre­te Lösungs­an­sät­ze zur Umset­zung anbie­ten zu kön­nen. Als ers­ten Schritt dazu wer­de Alan Web­ber, Autor und ehe­ma­li­ger Her­aus­ge­ber der “Har­vard Busi­ness Review”, die Ergeb­nis­se wie­der in einem schrift­li­chen Report zusammenfassen.

Bewährt habe sich beim dies­jäh­ri­gen Sym­po­si­um auch, dass mit dem im Peking behei­ma­te­ten Desi­gner und Fil­me­ma­cher Har­ri­son Liu und sei­ner Gat­tin Jehan­ne deBio­l­ley, eben­falls Desi­gne­rin, erst­mals auch Künst­ler in die Zukunfts­dis­kus­si­on ein­ge­bun­den wor­den sei­en. Wei­ters sei heu­er auch zum ers­ten Mal jun­gen Stu­die­ren­den die Mög­lich­keit gebo­ten wor­den, ihre Sicht­wei­se ein­zu­brin­gen. Die Ein­bin­dung jun­ger Nach­wuchs­wis­sen­schaf­ter in die Arbeit des Think-Tanks wer­de ein wei­te­rer Schwer­punkt von ACA­DE­MIA SUPE­RI­OR bil­den, kün­dig­te Strugl an.

Bei der Publi­kums­ver­an­stal­tung am Sams­tag Abend konn­te ACA­DE­MIA-SUPE­RI­OR-Obmann Strugl auch zahl­rei­che pro­mi­nen­te Besu­cher aus Poli­tik, Wis­sen­schaft, Wirt­schaft und öffent­li­chem Leben begrü­ßen: LH-Stv. Franz Hiesl, Lan­des­rat Max Hie­gels­ber­ger, OÖVP-Klub­ob­mann und ACA­DE­MIA-SUPE­RI­OR-Obmann-Stv. Mag. Tho­mas Stel­zer, OÖVP-Lan­des­ge­schäfts­füh­rer-Stv. Dr. Wolf­gang Hatt­manns­dor­fer, OÖVP-Bezirks­par­tei­ob­mann LAbg. Johan­nes Pein­stei­ner, den Prä­si­den­ten der oö. Indus­tri­el­len­ver­ei­ni­gung, Klaus Pöt­tin­ger, den Unter­neh­mer Mag. Man­fred Asa­mer, den Vor­sit­zen­den des Rats für For­schung und Tech­no­lo­gie für , DI Gün­ter Rübig, Sicher­heits­di­rek­tor Alo­is Lißl, Gmun­dens Bezirks­haupt­mann Dr. Alo­is Lanz, den Prä­si­den­ten der Katho­li­schen Akti­on , Dr. Bert Brand­stet­ter, sowie die Mit­glie­der des Wis­sen­schaft­li­chen Bei­ra­tes von ACA­DE­MIA SUPE­RI­OR, Dekan Univ.-Prof. Dr. Erich Peter Kle­ment, Univ.-Prof. DI Dr. Erich Gor­nik, Univ.-Prof. Dr. Fried­rich Schnei­der, Univ.-Prof. Dr. Peter Kam­pits und ACA­DE­MIA-SUPE­RI­OR-Geschäfts­füh­re­rin Dr. Clau­dia Schwarz.

 

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3 Kommentare

  1. Schau, Ste­fan, wenn jemand Lan­des­haupt­mann wird mit dem Wahl­slo­gan “In Ober­ös­ter­reich Ver­trau­en regiert”, dann kann ich nur mit Meis­ter Yoda ant­wor­ten: “Dun­kel die Zukunft ist, wenn Poli­ti­ker Deutsch nicht mehr können.” 

    Da umgibt man sich halt mit gekauf­ten Wis­sen­schaft­lern wie Herrn Hengst­schlä­ger, der mit wis­sen­schaft­li­chen Erkennt­nis­sen bril­liert wie der, dass es kei­ne Men­schen­ras­sen gibt. Das nächs­te mal wird er uns erklä­ren, dass es kei­ne Apfel­sor­ten gibt.

    Poli­ti­cal Cor­rect­mess rules, auch wenn jeder halb­wegs nor­ma­le Mensch weiß, dass das alles ein Schwach­sinn ist, dass sich die Bal­ken biegen. 

    Des Kai­sers neue Klei­der, kann ich nur sagen.

    Übri­gens: Lila ist das neue Schwarz!

  2. Stefan Böck am

    Die­ser Kom­men­tar bezieht sich auf das oben ersicht­li­che Video:

    Wirk­lich nett anzu­se­hen, das Salzi.tv-Video zum 2. Sym­po­si­um der Aca­de­mia Supe­ri­or in Gmun­den: adrett geklei­de­te Men­schen in gepfleg­ter Atmo­sphä­re, inter­na­tio­na­ler Flair und gro­ße Namen in noch grö­ße­ren Leder­fau­teuils. Wäre da nicht die­se unsäg­li­che Lee­re in prak­tisch allen getä­tig­ten Aus­sa­gen – mit Aus­nah­me der Frau Mag. Izdebs­ka – man könn­te mei­nen, hier gin­ge wirk­lich etwas wei­ter. Falls mir der wer­te Leser hier noch nicht fol­gen kann, bit­te lesen Sie weiter.

    Begin­nen wir beim Titel: Das Neue Alt, oder doch bes­ser: Das neue Alt, oder gar: Das Neue alt — man weiß es nicht genau. Im Lauf des dies­jäh­ri­gen Sym­po­si­ums soll­te es jeden­falls dar­um gehen, „die Ver­än­der­lich­keit und Rela­ti­vi­tät der Begrif­fe Alt und Neu“ zu debat­tie­ren. Dazu der Obmann der Aka­de­mie, ÖVP-Lan­des­par­tei­se­kre­tär Land­tags­ab­ge­ord­ne­ter Mag. Micha­el Strugl im Ori­gi­nal­ton: „Das The­ma haben wir uns aus­ge­sucht für das heu­ri­ge Sym­po­si­um, weil das ein­fach eine Ent­wick­lung ist, die in allen Gesell­schaf­ten (…) zu mas­si­ven Ver­än­de­run­gen füh­ren wird. (…)“

    Aha. Wenn ich also bis hier­hin auf­merk­sam zuge­hört habe, dann wird das „Neue Alt“ auf der gan­zen Welt – „nicht nur in Öster­reich“ — zu erheb­li­chen Ver­wer­fun­gen füh­ren. Bloß: Was meint der Mann damit? Gin­ge es viel­leicht ein wenig kon­kre­ter? In jedem Fall müss­te man dar­über nach­den­ken, „was das Alles bedeu­ten wird.“

    Doch es kommt noch bes­ser: Laut Mode­ra­ti­on bei 1´20´´ brau­chen wir uns bei Aca­de­mia Supe­ri­or „kei­ne Sor­gen machen“ bezüg­lich „Durch­schnitt oder Mit­tel­maß“. Voll­kom­men rich­tig, wie ich mei­ne: Die­sen Kri­te­ri­en dürf­te in Gmun­den erneut vor­treff­lich ent­spro­chen wor­den sein.

    Es folgt der wis­sen­schaft­li­che Lei­ter der AS, Prof. Mar­kus Hengst­schlä­ger, wel­cher freu­dig betont, man habe nach Gmun­den „wirk­li­che“ — also ech­te! — Exper­ten ein­ge­la­den. Komisch. Gibt es denn auch unech­te Fach­leu­te? Oder etwa Spe­zia­lis­ten, die zwar eine Men­ge zu sagen hät­ten, aber bit­te nicht auf die­ser Ver­an­stal­tung? Hier kön­nen wir nur mutmaßen.

    Im Fol­gen­den erklärt Lan­des­haupt­mann Dr. Joseph Püh­rin­ger sozi­al kom­pe­tent, es gin­ge dar­um, einen älte­ren Men­schen nicht von Haus aus als Für­sor­ge­fall zu betrach­ten. Aha. Tut das denn jemand? Gera­de erst for­der­te die EU-Kom­mis­si­on, das Pen­si­ons­an­tritts­al­ter ehest mög­lich auf 73 Jah­re hin­auf zu set­zen. Was jetzt? Die Rea­li­tät dürf­te sein, dass in abseh­ba­rer Zeit kaum genug Mit­tel vor­han­den sein wer­den, um allen Betrof­fe­nen die ent­spre­chen­de Ver­sor­gung zukom­men zu las­sen – vom 20-jäh­ri­gen Alters­dia­be­ti­ker bis zum 35-jäh­ri­gen Bur­nout-Pati­en­ten, wohl­ge­merkt. Die Über­al­te­rung der Gesell­schaft, poli­tisch kor­rekt als demo­gra­phi­scher Wan­del bezeich­net, kommt hier noch erschwe­rend hinzu.

    Viel­leicht liegt´s ja ein klein wenig am nächs­ten Inter­view­part­ner, Prof. Karl Dje­r­as­si, auch ger­ne als Vater der Anti-Baby-Pil­le (Welch schö­ner Name!?) bezeich­net. Sei­ne Wort­spen­de lässt auf­hor­chen: Jeder, der „ein intel­lek­tu­el­les Leben wei­ter­füh­ren möch­te“, wird sich selbst „neu erfin­den“ müs­sen. Doch nicht nur das: Man habe auch „eine Gesell­schaft neu (zu) erfin­den“. Moment, Herr Pro­fes­sor. Etwa so, wie´s die EU gera­de ver­sucht? Mit Gen­der-Wahn und gene­rel­ler Ein­eb­nung der Geschlech­ter? Oder wie jüngst in den USA mit der Unter­zeich­nung des Natio­nal Defen­se Aut­ho­riz­a­ti­on Act, durch den die Befug­nis­se des Mili­tärs erneut aus­ge­wei­tet wur­den, ame­ri­ka­ni­sche Bür­ger und Aus­län­der auf Ver­dacht zeit­lich unbe­grenzt zu inhaf­tie­ren? Das Gestam­mel des ält­li­chen Pro­fes­sors ist in der Tat nahe­zu uner­träg­lich. Er scheint auch intel­lek­tu­ell längst schon am Krück­stock zu gehen.

    Da lobe ich mir die Schluss­wor­te des Herrn Lan­des­haupt­mann Dr. Josef Püh­rin­ger. Sie fal­len zwar nicht wirk­lich inhalts­schwer aus, sind dafür aber zumin­dest elo­quent vor­ge­tra­gen. Ich für mei­nen Teil bin gespannt, ob die nor­ma­ti­ve Kraft des Fak­ti­schen beim nächs­ten Sym­po­si­um im Jahr 2013 end­lich ech­te Dis­kus­sio­nen her­vor­brin­gen wird.