„Das Ziel der Grünen ist und bleibt ein europaweiter Atomausstieg und der Umstieg der Gemeinden auf 100% Ökostrom“, betonen Bezirkssprecherin Marianne Gugler und Umweltstadtrat Stefan Hindinger anlässlich des ersten Jahrestages der Atomkatastrophe von Fukushima am 11. März.
„Wir wollen in der Stadt noch aktiver werden, noch vehementer auf die Gefahren der Atomkraft hinweisen, die Menschen sensibilisieren und die Chancen der Energiewende aufzeigen und den Druck auf die Verantwortlichen auf Gemeinde- und Landesebene deutlich erhöhen“, ergänzt Umweltsprecher Günther Mayer. Mit der symbolischen Absperrung des Vöcklabrucker Rathauses (siehe Foto) haben die Grünen ihre Forderung untermauert.

Bürgermeister verweigert Umstieg auf Ökostrom
“Die Klimabündnisstadt Vöcklabruck hätte schon jetzt die Möglichkeit, Sofortmaßnahmen in Sachen Atomausstieg zu setzen, wie z.B. den Umstieg auf einen zertifizierten Ökostromanbieter.
Die Umstellung auf Ökostrom bringt neben einer deutlichen CO2-Reduktion ein vollständiges Aus für Strom aus Atom‑, Öl- Gas- oder Kohlekraftwerken. Denn nur zertifizierter Ökostrom beinhaltet 100% sauberen Strom aus erneuerbaren Energien. Im März 2011 hat der Gemeinderat die “Petition zum weltweiten Atomausstieg” einstimmig beschlossen und trotz einem auch finanziell attraktiven Angebot eines Ökostromanbieters halten Bürgermeister und ÖVP am bisherigen Lieferanten fest“, ärgert sich Mayer und betont: „Wir brauchen keine Lippenbekenntnisse, sondern Taten“.
Grüne leisten Widerstand — und fordern die Grüne Energiewende JETZT!
Noch sind allerdings 143 Reaktoren in Europa in Betrieb. Und Länder wie Frankreich und Tschechien diskutieren sogar über einen weiteren Ausbau der Atomenergie. In den nächsten Monaten wird sich entscheiden, ob aus Fukushima die notwendigen Konsequenzen hin in Richtung eines gesamteuropäischen Atomausstieges gezogen werden. „Gegen diesen fatalen Kurs müssen und werden wir uns auch weiter vehement wehren. Die Bedrohung von Leib und Leben und alle anderen Risiken tragen wir alle, während die Gewinne weltweit einige wenige Konzerne einstreifen.
Die Haftung für Atomunfälle ist mit Obergrenzen beschränkt, keine Versicherung der Welt versichert einen Super-Gau“, bekräftigt Marianne Gugler und erläutert: „Wir müssen den alternativen Weg, die große Chance durch die Energiewende – Umstieg auf erneuerbare Energie und Steigerung der Energieeffizienz – noch viel stärker aufzeigen. Ein Weg, der in Oberösterreich dank der Grünen bereits erfolgreich gegangen und weiter forciert wird. Nur die Grüne Energiewende schützt vor der Atomgefahr! Weg von schmutzig, teuer und gefährlich. Hin zu sauber, innovativ und 100% erneuerbar!“
Jeder kann mitmachen: Umstieg auf Ökostrom
Wie einfach und auch kostengünstig der Umstieg auf sauberen Ökostrom ist, zeigt der von Günther Mayer entwickelte Vöcklabrucker Ökostrompool. Über 50 Haushalte und drei Betriebe sind bereits an dieser Ökostrom-Einkaufsgemeinschaft beteiligt. Die Mitgliederzahlen wachsen stetig.
Das Projekt erhielt im Herbst 2011 eine Auszeichnung der Aktion „Wir retten das Klima“ von Klimabündnis, Umweltressort des Landes und OÖN. In diesen Ökostrom-Pool kann jeder Haushalt oder Betrieb einsteigen, der Interesse an sauberem Strom hat, sich bei der Stromrechnung einige Euro ersparen und vor allem einen Beitrag zum Klimaschutz leisten möchte! Informationen unter: www.voecklabruck.org.