Winfried Aubell war nicht nur lange Jahre Direktor der österreichischen Salinen, sondern auch ein begnadeter Künstler und Liebhaber des Salzkammergutes. Mit seinem Zeichenstift hielt er Situationen aus dem Bergmannsleben, Motive aus dem Alltag der einfachen Leute und der Landschaft des Salzkammergutes fest. Am Freitag, 14. September, findet die Vernissage zur Gedenkausstellung „Mit Zeichenstift & Pinsel“ in der Ebenseer Galerie „Akzente“ statt. Die Ausstellung läuft bis 31. Oktober.
Das Salzkammergut übte schon immer eine besondere Faszination auf Menschen aus. Viele verliebten sich in diese einzigartige Gegend mit ihren bodenständigen Menschen und ihrem außergewöhnlichen Brauchtum. Einer davon war Winfried Aubell. Der in Leoben geborene Winfried Aubell studierte Bergbau an der Montanuniversität Leoben. Wie schon seine Vorfahren fühle sich Aubell früh zum Bergmann berufen.
Sein Weg führte ihn ins Salzkammergut, wo er ab 1949 in verschiedenen Funktionen für die österreichischen Salinen tätig war. 1967 wurde er zum Direktor der Saline Ebensee bestellt. Neben seiner „Bergmannstätigkeit“ hatte Aubell eine weitere große Leidenschaft, die sehr eng mit seinem beruflichen Engagement zu tun hatte. In der Tradition der sog. „Salinen-Zeichner“ eignete er sich im Selbststudium alle wesentlichen Techniken zum Zeichnen und Aquarellmalen an. Immer interessiert an Weiterbildung, führte ihn sein Weg schließlich auch an die von Oskar Kokoschka gegründete „Schule des Sehens“ an die Salzburger Sommerakademie.
Der Zeichenstift wurde zu Aubells ständigem Wegbegleiter. Er hielt fest, was sein Interesse fesselte: das Berginnere, Salinenarbeiter bei ihrer Arbeit, Maschinen, aber auch die Natur und die Menschen des Salzkammergutes, die in ihrer kargen Freizeit das oft jahrhunderte alte Brauchtum pflegten. Seine Motive waren unter anderem Schützen, Seitelpfeifer, Flinserl, Altausseer Knappentänzer, Ebenseer Fetzen, Glöckler, Vogelfänger und Volksmusiker. Das besondere an Aubells Zeichnungen und Aquarelle ist, dass diese immer spontan vor Ort entstanden. Er hatte die besondere Fähigkeit, in kürzester Zeit Situationen zu erfassen und zu Papier zu bringen. Jedes seiner Bild ist ein Unikat, keines der Bilder entstand je im Atelier.
Winfried Aubell wurde auch mehrfach für seine künstlerischen Arbeiten ausgezeichnet. Unter anderem erhielt er den OÖ Kulturpreis und den Roland-Mitsche-Preis. Am Freitag, dem 14. September, wird in der Galerie „Akzente“ des Ebenseer Malers Rudolf Kerschbaum die Gedenkausstellung „Mit Zeichenstift & Pinsel“ eröffnet. Die Vernissage findet um 19.00 Uhr statt und wird von Aubells Enkel Clemens Aubell eröffnet.
Es werden hochrangige Vertreter von Land, Gemeinde und der Saline erwartet. Die musikalische Begrüßung übernimmt die Salinenmusik Ebensee. In der Ausstellung wird ein repräsentativer Querschnitt durch das Werk des engagierten und beliebten Künstlers gezeigt. Zeichnungen, Aquarelle aber auch Ölbilder geben spannende Einblicke in die Welt des Bergbaus, in das Leben der einfachen Leute und in die Kultur- und Naturlandschaft des Salzkammergutes. Da Aubell seine Bilder zu Lebzeiten kaum verkaufte, sonder viel lieber verschenkte, gibt es erstmals in Rahmen dieser Ausstellung die Möglichkeit, Aubell-Bilder zu erwerben. Die Ausstellung ist bis 31. Oktober geöffnet.