Leserbrief: Saufen für einen guten Zweck?

Das „Okto­ber-Fest“ in Eben nach dem See bei Alt­müns­ter war das letz­te Zelt­fest für 2012. Ver­an­stal­tet wie vie­le ande­re im Bezirk Gmun­den, von der Frei­wil­li­gen Feu­er­wehr. Einer unver­zicht­ba­ren ehren­amt­li­chen Orga­ni­sa­ti­on, die einen wich­ti­gen Dienst für uns alle leistet.

Bei den Zelt­fes­ten, Blau­licht­dis­cos, Sire­nen-Bars usw. fra­ge ich mich nur immer, ob unse­re Feu­er­weh­ren die­se bedenk­li­che Art der Geld­be­schaf­fung wirk­lich not­wen­dig haben. Da kommt die Dorf­ju­gend aus dem jewei­li­gen Ort, fesch her­ge­rich­tet in Dirndl und Leder­ho­se, zusam­men und ….  dann wird dort gesof­fen bis der Not­arzt kommt. Das Vor­glü­hen beim Anmarsch zum Fest­zelt mit mit­ge­brach­ten Spi­ri­tuo­sen ist obligatorisch.

Spä­ter schen­ken erwach­se­ne  Feu­er­wehr­män­ner teil­wei­se in Uni­form geklei­det hin­ter der Bar, jedem noch so betrun­ke­nen Gast, ger­ne so vie­le  Cola-Rum oder Vod­ka-Bull ein, wie er bezah­len kann. Egal ob der Gast noch selbst­stän­dig zur Bar gehen konn­te oder ob ihn sei­ne Beglei­ter auf­grund sei­nes Zustan­des bereits dort­hin tra­gen muss­ten. Jeder der als Anrai­ner oder als „Eltern-TAXI“ die Zustän­de in und um das Fest­zelt wahr­nimmt, schlägt die Hän­de über dem Kopf zusam­men. Beim Fest­zelt in Eben lag ein Mäd­chen im Dirndl­kleid bei strö­men­dem Regen, vol­ler Dreck, im Stra­ßen­rand und kotz­te sich die See­le aus dem Leib.

Die Bur­schen um sie her­um, mit einem Gesichts­aus­druck von geschätz­ten 3 Pro­mil­le, nüt­zen die Gele­gen­heit und film­ten die „Gau­di“ mit dem Han­dy.  Das ist gewiss bit­te kein Ein­zel­fall!!! Jeder Taxi-Fah­rer, jeder Poli­zist, jeder Arzt im Kran­ken­haus oder Anrai­ner einer sol­chen Ver­an­stal­tung,  kann noch schlim­me­re Bege­ben­hei­ten berichten.

Mei­ne Fra­ge an die Feu­er­weh­ren im Bereich Gmun­den: Gehört das was dort gebo­ten wird, auch zu der  viel gelob­ten  Jugend­ar­beit der Feu­er­weh­ren? Zelt­fes­te von Sport­ver­ei­nen sind da lei­der auch kei­ne Aus­nah­me, dort herr­schen oft die glei­chen Zustän­de. Es ist eine Schan­de für die Ver­an­stal­ter, wenn dort die jun­gen Gäs­te abge­füllt wer­den bis sie nicht mehr ste­hen kön­nen. Dass die Ver­an­stal­tun­gen teil­wei­se total aus­ar­ten, dafür tra­gen auch  die Per­so­nen beim Aus­schank die Verantwortung!

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