Workshops mit „lebenden Büchern“ in der Arbeiterkammer Vöcklabruck

Rund 100 Jugend­li­che der Berufs­schu­le Vöck­la­bruck und der Sport- und Inte­gra­ti­ons­haupt­schu­le Vöck­la­bruck erleb­ten  ver­gan­ge­nen Mon­tag und Diens­tag in Work­shops in der Arbei­ter­kam­mer Vöck­la­bruck kul­tu­rel­le Viel­falt haut­nah. Ziel der Work­shops war es, aus ers­ter Hand mehr über ande­re Kul­tu­ren zu erfahren.

In Koope­ra­ti­on mit dem Ver­ein „living­books“ lud die Arbei­ter­kam­mer Vöck­la­bruck drei Öster­rei­cher mit Migra­ti­ons­hin­ter­grund als „leben­de Bücher“ ein, die die Schü­le­rin­nen und Schü­ler der Berufs­schu­le Vöck­la­bruck und der Sport- und Inte­gra­ti­ons­haupt­schu­le Vöck­la­bruck näher ken­nen ler­nen durf­ten: Dia­na Sarace­vic, eine aus Bos­ni­en stam­men­de kopf­tuch­tra­gen­de Muslimin.

Die Mut­ter von vier Kin­dern stu­diert erfolg­reich Kul­tur­wis­sen­schaf­ten. Sükrü Kes­kin, einen Aus­tro-Tür­ken, der als Betriebs­rat in der Len­zig Pla­s­tics GmbH arbei­tet. Das drit­te „leben­de Buch“ warEf­ga­ni Dön­mez. Aus der Tür­kei stam­mend, hat er sich vom Lehr­ling zum Bun­des­rat der Grü­nen hin­auf gear­bei­tet. Die Jugend­li­chen durf­ten den leben­den Büchern Fra­gen stel­len, die ihnen schon längst unter den Nägeln brann­ten: „Kannst du über­haupt arbei­ten gehen, wenn du vier Kin­der hast?“, „Trägst du das Kopf­tuch auch zu Hau­se?“, wur­de bei­spiels­wei­se Dia­na Sarace­vic gefragt. Die Fra­gen „Isst du Schwei­ne­fleisch?“ und „Kannst du Ski­fah­ren?“ wur­den Sükrü Kes­kin häu­fig gestellt.

Ohne sich ein Blatt vor den Mund zu neh­men wur­den sol­che und vie­le ande­re Fra­gen behan­delt und auch vie­le Miss­ver­ständ­nis­se geklärt, die oft im kul­tu­rell viel­fäl­ti­gen Zusam­men­le­ben ent­ste­hen kön­nen. „Pri­vat und beruf­lich erle­ben Jugend­li­che kul­tu­rel­le Viel­falt viel häu­fi­ger als wir Erwach­se­ne“, erklärt Dr.in Mar­ti­na Ober­mai­er, Bezirks­stel­len­lei­te­rin der Arbei­ter­kam­mer Vöcklabruck.

„Mit­ein­an­der Reden anstatt über­ein­an­der ist sehr wich­tig und das haben wir mit den Work­shops mög­lich gemacht“, betont sie, „uns geht es vor allem dar­um, Ver­ständ­nis für das „Ande­re“ zu ent­wi­ckeln und auf­zu­zei­gen, wie berei­chernd Viel­falt ist.“ Die Jugend­li­chen waren von den Work­shops begeis­tert. „Wir wür­den so etwas sofort wie­der machen. Direkt etwas über ande­re Kul­tu­ren zu erfah­ren, offen Fra­gen stel­len zu dür­fen und sich nicht auf das, was ande­re sagen ver­las­sen zu müs­sen, ist toll“, bestä­ti­gen die Schü­le­rin­nen und Schü­ler der Berufs­schu­le Vöcklabruck.

Nähe­re Infor­ma­tio­nen zu den Work­shops fin­den Sie unter www.vielfalt-ooe.at und www.livingbooks.at.