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Verein “Objekt 21” ausgehoben — 3,5 Millionen Euro Schaden angerichtet

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Verein Objekt 21 ausgehobenEin äußerst bru­tal agie­ren­des, rechts­ra­di­ka­les Netz­werk konn­te eine Son­der­kom­mis­si­on in den Bezir­ken Vöck­la­bruck und Ried aus­he­ben. 24 Ver­däch­ti­ge wur­den laut Staats­an­walt­schaft fest­ge­nom­men. Mehr als 80 Per­so­nen ein­ver­nom­men. Der Gesamt­scha­den dürf­te min­des­tens 3,5 Mil­lio­nen Euro betra­gen und von vier amts­be­kann­ten Gewalt­tä­tern aus der rech­ten Sze­ne — die an der Spit­ze der Orga­ni­sa­ti­on ste­hen — initi­iert wor­den sein.

Ver­ein “Objekt 21” im Visier der Beamten
Das Haupt­quar­tier der Grup­pe vom Ver­ein “Objekt 21” war ein Haus in Win­dern bei Des­sel­brunn im Bezirk Vöck­la­bruck, das in den letz­ten Jah­ren immer wie­der als Ver­eins­sitz mit über 200 Mit­glie­dern vor­al­lem in der Rech­ten Sze­ne auf­fäl­lig wur­de und von der Exe­ku­ti­ve genau unter Beob­ach­tung stand.

In den ver­gan­ge­nen Mona­ten und Jah­ren waren im Groß­raum Ober­ös­ter­reich zusam­men­hän­gen­de straf­recht­lich rele­van­te Vor­gän­ge zu bemer­ken, wel­che durch eine orga­ni­siert struk­tu­rier­te und arbeits­tei­lig vor­ge­hen­de Grup­pie­rung ver­ur­sacht wur­den. Auf­grund von anony­men Hin­wei­sen, wel­che in die­sem Zeit­raum bei Beam­ten der koor­di­nier­ten Kri­mi­nal­diens­te der Bezir­ke Vöck­la­bruck und Ried im Inn­kreis sowie bei den Staats­an­walt­schaf­ten Wels und Ried/I ein­gin­gen, wur­de eine Arbeits­ge­mein­schaft gegrün­det, um die kri­mi­nel­len Machen­schaf­ten die­ser Orga­ni­sa­ti­on zu beleuch­ten und ans Tages­licht zu brin­gen.”, berich­tet die Staats­an­walt­schaft Wels.

 Rechtsradikales Netzwerk ausgehoben

Im Vor­feld wur­den durch den koor­di­nier­ten Kri­mi­nal­diens­te Ried/I und das Lan­des­kri­mi­nal­am­tes Erhe­bun­gen betref­fend diver­se Ver­bre­chen nach dem Sucht­mit­tel­ge­setz geführt, wobei sich die Ver­däch­ti­gen auch für Bunt­me­tall­dieb­stäh­le aus einer Fir­ma in Brau­nau ver­ant­wort­lich zeig­ten. Durch Obser­va­ti­ons­maß­nah­men konn­te eine Ver­bin­dung zwi­schen den Tätern in Ried/I und Kri­mi­nel­len im Groß­raum Vöck­la­bruck mit einer zen­tra­len Anlauf­stel­le im Groß­raum Vöck­la­bruck her­ge­stellt werden.

Sei­tens der Poli­zei kam es in der Fol­ge zur Grün­dung einer „SOKO“ bestehend aus Poli­zei­be­am­ten des Bezir­kes Vöck­la­bruck, der PI Ried/I. und dem Lan­des­kri­mi­nal­am­tes unter der Lei­tung der Staats­an­walt­schaft Wels. Nach Durch­füh­rung umfang­rei­cher Ermitt­lungs­maß­nah­men wie Tele­fon­aus­wer­tun­gen, Haus­durch­su­chun­gen und Obser­va­tio­nen sowie durch Ein­ver­nah­me von mehr als 80 Per­so­nen konn­ten zahl­rei­che straf­ba­re Hand­lun­gen ermit­telt werden:

Die Mit­glie­der die­ser kri­mi­nel­len Ver­ei­ni­gung fan­den ihre finan­zi­el­len Ein­nah­me­quel­len im Bereich

  • von Gewalt‑, Eigen­tums- und Ver­mö­gens­de­lik­ten als unmit­tel­ba­re Täter bzw. Bestim­mungs­tä­ter (Raub, Ein­bruch, Nöti­gung, Gefähr­li­che Dro­hung, Körperverletzung,Sachbeschädigung, Dieb­stäh­le wäh­rend Haft­aus­gän­gen, orga­ni­sier­te Schwarz­ar­beit, Betrügereien, …)
  • der Sucht­gift­sze­ne
  • der Rot­licht­sze­ne (Auf­trags­ar­bei­ten für Ange­hö­ri­ge der Rot­licht-Sze­ne in Form von Brand- und Buttersäureanschlägen)
  • des Waf­fen­han­dels, wobei man von einer Gesamt­scha­dens­sum­me von min­des­tens 3,5 Mil­lio­nen Euro aus­ge­hen kann.

Zu den Gewalt‑, Eigen­tums- und Vermögensdelikten:
Ein­bruchs­dieb­stäh­le und schwe­re Raub­über­fäl­le sol­len nicht nur von den Mit­glie­dern, son­dern zum Teil auch von der Füh­rungs­rie­ge selbst aus­ge­führt wor­den sein bzw. sol­len die­se aktiv mit­ge­wirkt haben. Es sol­len Fir­men­be­sit­zer, Betrei­ber von Bor­del­len und teils auch eige­ne Mit­glie­der aus ver­schie­de­nen Grün­den genö­tigt, bedroht, miss­han­delt oder in eine finan­zi­el­le Abhän­gig­keit gebracht wor­den sein, um sie für Straf­ta­ten gefü­gig zu machen, damit sie Gel­der aus ihren Fir­men, Bor­del­len und kri­mi­nel­len Machen­schaf­ten abliefern.

Teils sol­len spä­te­re Täter schon in den Haft­an­stal­ten ange­wor­ben bzw. finan­zi­ell abhän­gig gemacht und bereits bei den ers­ten Haft­aus­gän­gen dazu ange­hal­ten wor­den sein, durch straf­ba­re Hand­lun­gen Gel­der zu beschaffen.

Die füh­ren­den Mit­glie­der der kri­mi­nel­len Ver­ei­ni­gung des „Objekts 21“ sind verdächtig,

  • teils durch Dro­hung, Gewalt und Nötigung,
  • durch ihre Rede­ge­wandt­heit und ihren mani­pu­la­ti­ven Ein­fluss als Anführer,
  • durch den Auf­bau einer finan­zi­el­len und sozia­len Abhän­gig­keit wei­te­re Mit­glie­der zur Bege­hung von Straf­ta­ten in Form von
  • schwe­ren, teils bewaff­ne­ten Raubüberfällen
  • ins­ge­samt ca. 23 gewerbs­mä­ßi­gen Einbruchsdiebstählen
  • Inter­net­be­trü­ge­rei­en mit gestoh­le­nen oder ver­fälsch­ten Ausweisen
  • Ver­kauf von unter­schla­ge­nem Bunt­me­tall und Werkzeug
  • Ent­füh­rung und Miss­hand­lung eines Bordellbetreibers
  • Kör­per­ver­let­zun­gen bestimmt zu haben.

Zur Sucht­gift­sze­ne:
Im Zuge meh­re­rer Durch­su­chun­gen bei Ange­hö­ri­gen der kri­mi­nel­len Ver­ei­ni­gung konn­ten immer wie­der Sucht­mit­tel sicher­ge­stellt wer­den. Es gibt nie­der­schrift­li­che Belas­tun­gen, dass sich die Mit­glie­der der kri­mi­nel­len Ver­ei­ni­gung auch mit dem Sucht­mit­tel­han­del ein Ein­kom-men ver­schafft hätten.

Zur Rot­licht­sze­ne:

  • Sei­tens der Orga­ni­sa­ti­on soll ein Escort-Ser­vice zur Ver­schleie­rung der ille­ga­len Pro­sti­tu­ti­on gegrün­det und die arbei­ten­den Mäd­chen mit­tels Gewalt und Dro­hung unter Druck gesetzt wor­den sein.
  • Im Fall des Bor­dells BB in Schär­ding ist eben­falls von einer Betei­li­gung bzw. von einer ver­such­ten Über­nah­me durch Mit­glie­der der Ver­ei­ni­gung aus­zu­ge­hen. In die­sem Fall sei es zu einem Brand­an­schlag auf ein Kfz gekommen
  • Im Fall des Bor­dells Tau­ben­schlag in Inzers­dorf soll es im Jahr 2009 ist zur Ent­füh­rung und Miss­hand­lung des dama­li­gen Geschäfts­füh­rers und einem Brand­an­schlag mit einem Scha­den von 407.000 Euro gekom­men sein.
  • In die­sem Umfeld soll es im Mai 2011 schließ­lich zu einem über Auf­trag aus­ge­führ­ten Brand­an­schlag auf den Sau­na­club CEN­TAU­RUS in Wien gekom­men sein, wobei ein Scha­den in der Höhe von 2.500.000.- Euro ent­stand. Im Zuge der Fest­nah­me des Anstif­ters und der bei ihm durch­ge­führ­ten Durch­su­chung in sei­nem Lokal konn­ten ua. auch ille­ga­le Waf­fen, etwa eine Pis­to­le GLOCK mit Visier­ein­rich­tung sicher­ge­stellt werden.

Zum Waf­fen­han­del:
Die füh­ren­den Mit­glie­der der Ver­ei­ni­gung sind über­dies drin­gend ver­däch­tig, einen regen Han­del mit teils ver­bo­te­nen Schuss­waf­fen, Kriegs­ma­te­ri­al sowie Muni­ti­on und Zube­hör be-trie­ben zu haben. Bei meh­re­ren Haus­durch­su­chun­gen mit Unter­stüt­zung der Schul­ab­tei­lung des BZS Linz konn­ten unter anderem

  • ein AK 47 Sturm­ge­wehr samt Trom­mel­ma­ga­zin und Munition
  • eine Skor­pi­on Maschi­nen­pis­to­le samt Muni­ti­on meh­re­re ille­ga­le Faust­feu­er­waf­fen samt Munition
  • eine abge­säg­te Schrot­flin­te sowie Schlag­stö­cke, Schlag­rin­ge und vie­les mehr
  • sowie 10 kg Spreng­stoff sicher­ge­stellt werden.

Der­zeit befin­den sich 10 Per­so­nen, dar­un­ter die Füh­rungs­rie­ge der kri­mi­nel­len Ver­ei­ni­gung sowie die unmit­tel­ba­ren Täter der Brand­stif­tun­gen und Raub­über­fäl­le, in Unter­su­chungs­haft. Die Ermitt­lun­gen der SOKO dau­ern der­zeit noch an. Für alle betei­lig­ten gilt die Unschuldsvermutung.

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2 Kommentare

  1. An Stöf­ferl: Bit­te deutsch schrei­ben, wenn Sie hier etwas mit­tei­len wol­len. Ihr Geschreib­sel hier erin­nert an ja an das Gestam­mel eines Schwachsinnigen!

  2. Sperrts es weg des gesin­del, firn rest von ern­an leben! fami­li­en mit kin­dern haum se um erna leben firch­ten mias­sn de wis­sen jo goa­ned wos damit olles anrich­ten! neo­na­zis ghern genau so hart bestraft wie mör­der!!!! denn de wis­sen jo goa­ned wos de mit ern­a­ra mei­nung vertreten!!