„Seit die Gemeinde unseres schönen Ortes beschloss, unseren geliebten Skatepark (mitsamt Streetsoccer-Platz und Basketball-Korb) abzureißen, um den zentralen Standort stattdessen für ein „Geld einbringendes“ Modelleisenbahnmuseum zu nutzen, gibt es für uns keine Möglichkeiten mehr, uns in unserer Freizeit an einem öffentlichen Platz zu treffen.
Es geht darum, dass wir gemeinsam Sport ausüben, Spaß haben, Leute kennen lernen oder einfach nur abhängen können. Wir Jugendliche brauchen einen Ort an dem wir uns erwünscht fühlen, ohne dabei auf ein pralles Geldbörserl angewiesen zu sein“, erklärt Max Gandolf, einer der Initiatoren der Initiative „Einen Platz für unsere Jugend“.
Jugendkultur ist vielfältig, die geschaffenen Räume sind aber oft einseitig. Auch hinterlässt die Jugend unerwünschte Spuren, wenn sie sich Objekte des öffentlichen Raumes aneignet und zweckentfremdet. Oft entstehen Konflikte mit den ursprünglichen NutzerInnen. Wenn Jugendliche öffentlichen Raum für Jugendkultur beanspruchen – sei es Graffitikunst, Skateboarden oder andere Ausdrucksformen – tun sie dies nicht aus Zerstörungswut oder dem Willen, andere zu belästigen. Das Aufkommen von Nutzungskonflikten liegt vielmehr an mangelnden Freiräumen.
„Wir kennen das Problem aus vielen anderen Gemeinden in Oberösterreich. Es wird über die Köpfe der jungen Menschen hinweg entschieden, Freiräume werden eingeschränkt, anstatt ausgebaut. Auch die Nutzung von Sportanlagen oder Bandproberäumen ist meist mit hohen Kosten verbunden, was gerade für Jugendliche ohne eigenes Einkommen ein großes Hindernis darstellt! Jugend braucht Raum um sich in Selbstorganisation und Eigeninitiative zu üben, das ist aber nur möglich, wenn der nötige Entfaltungsraum zur Verfügung steht“, beteuert Fiona Kaiser, Landesvorsitzende der Sozialistischen Jugend Oberösterreich, die missliche Lage in Mondsee.
Auch die SPÖ in Mondsee stellt sich klar auf die Seite der Jugendlichen und versucht die GemeindevertreterInnen der anderen Partei von der Wichtigkeit von Jugendfreiräumen zu überzeugen. Franz Vockner, zweiter Vizebürgermeister von Mondsee, dazu: „Wir setzen uns für eine Lösung ein, die den Bedürfnissen der jungen Menschen gerecht wird. Der jetzige Standort des Skateparks ist eine Notlösung. Wir nehmen die Anliegen der jungen Menschen ernst und dürfen deshalb in der Gemeinde die bereits über 500 gesammelten Stimmen für den Freizeitpark nicht ignorieren!“
„Es muss in Mondsee wieder einen ordentlichen Skatepark geben. Einen Platz den wir gemeinsam, indem wir alle an einem Strang ziehen, kreieren und auf dem man auch skaten kann ohne sich ein Bein zu brechen. Es dürfen nicht immer nur andere Interessen im Vordergrund stehen. Jetzt heißt es einen Freiraum für die jungen Menschen aus der Region zu schaffen, um ihnen endlich wieder Freizeit- und Entfaltungsmöglichkeiten bieten zu können“, sind sich Gandolf, Kaiser und Vockner einig.
Die Petition kann unterschrieben werden unter: https://www.change.org/de/Petitionen/gemeinde-mondsee-einen-platz-für-unsere-jugend
Bildtext: Der Skatepark, wie er zurzeit aussieht. Für jeden Skater und jede Skaterin ersichtlich: Hier ist zu wenig Platz. Fotocredit: SPÖ