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Pfarrer Pucher beeindruckte mit seinem Vortrag „Wie arm ist arm?“

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Pfarrer PucherBet­teln ist Arbeit“
Der Jugend­rat der Stadt beschäf­tig­te sich mit dem The­ma „Bet­teln“. In Zusam­men­ar­beit mit Armuts­netz­werk und ÖGB lud man den Gra­zer „Armen­pfar­rer“ Wolf­gang Pucher als Refe­rent ein. Rund 130 Besu­cher kamen am 29.4 zum sei­nem Vor­trag „Wie arm ist arm“ in die Arbei­ter­kam­mer. Dazu gab es noch Dis­kus­sio­nen mit Schü­le­rIn­nen  der NMS der Fran­zis­ka­ne­rin­nen, des Bun­des­gym­na­si­ums, der BAK­IP, der HTL und der Poly­tech­ni­schen Schule.

Ein­drucks­voll und lei­den­schaft­lich erzähl­te Pfar­rer Pucher, Grün­der der  Vin­zenz­ge­mein­schaft  Eggen­berg von sei­nem Enga­ge­ment für Obdach­lo­se und Bett­ler. Mit sei­nen Sozi­al­ein­rich­tun­gen, den „Vin­zi­wer­ken“  hat er sich ganz der Bekämp­fung der „häss­li­chen Armut“, wie er sie nennt ver­schrie­ben. „Bet­teln ist mei­ne Arbeit“ mit die­ser Aus­sa­ge eines slo­wa­ki­schen Roma aus Hosti­ce, war­um er in Graz bet­telt,  brach­te es Pucher auf den Punkt.

In den Hei­mat­ge­mein­den der Roma in der Slo­wa­kei und in Rumä­ni­en gibt es eine Arbeits­lo­sen­ra­te von über 90 Pro­zent, kaum sozia­le Unter­stüt­zun­gen und Schuld­bil­dung, deso­la­te Woh­nun­gen und eine mas­si­ve Dis­kri­mi­nie­rung durch die staat­li­chen Behör­den. Die ein­zi­ge Per­spek­ti­ve die die Men­schen haben ist es, in die öster­rei­chi­schen Städ­te bet­teln zu gehen. Pucher wider­sprach auch dem weit ver­brei­te­ten Vor­ur­teil von „orga­ni­sier­ten Bet­tel­ban­den“. Was erbet­telt wird, wird nach Hau­se geschickt,  um dort die Not etwas zu lin­dern. Auch Bern­hard Weis­sen­ba­cher, Stell­ver­tre­ten­der Lei­ter der Sicher­heits­wa­che bestä­tig­te, dass es in Vöck­la­bruck kei­nen Ver­stoß gegen die Geset­ze, die „orga­ni­sier­tes“ und „agres­si­ves“ Bet­teln ver­bie­ten, gebe.

Die „Vöck­la­bru­cker Bett­ler“ kom­men mehr­heit­lich aus dem Dorf Bar­ca im Bezirk Rimons­ka Sobo­ta im unga­risch-spra­chi­gen Teil der Slo­wa­kei. Pucher rief dazu auf, per­sön­lich in Kon­takt zu tre­ten: „Fah­ren sie nach Bar­ca und schau­en sie sich an, wie die Roma dort leben. Grün­den sie eine Part­ner­schaft Vöck­la­bruck-Bar­ca“. Er ver­wie­se auf die Hilfs­pro­jek­te im slo­wa­ki­schen Hosti­ce. Zahl­rei­che Bewoh­ner haben nun Arbeit bei der Pro­duk­ti­on von Nudeln und Essig­gurkerln. Woh­nun­gen, auch mit EU-Gel­dern, sind entstanden.

 „Unser Ziel mit die­ser Ver­an­stal­tung für das The­ma Bett­ler zu sen­si­bi­li­sie­ren, auf­zu­klä­ren, Ver­ständ­nis zu schaf­fen und Vor­ur­tei­le abzu­bau­en, haben wir erreicht“, so die Jugend­rä­tin­nen Sarah Loth­ring und Sr. Ida Vorel abschließend.

Pfarrer Pucher

Pfar­rer Wolf­gang Pucher mit Jugend­rä­tin­nen, Arbeits­kreis­mit­glie­dern und Poli­ti­ke­rIn­nen, v.l. GR Roland Pröll-Bachin­ger, STR Ste­fan Hin­din­ger, Mar­tin Schach­rei­ter, Sr. Ida Vorel, Lois Satt­le­der, Bob Bach, Pfar­rer Wolf­gang Pucher, VBgm Hubert May­er, Sarah Loth­ring, Maria Eicher, STR Alo­is Schrattenecker

Bil­der: Armutsnetzwerk

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