Rudolf Plainer – Ehrenmitgliedschaft und zugleich Abschied von der Marktmusik

2013 ging die akti­ve Musik­lauf­bahn eines sehr geschätz­ten Mit­glied der Markt­mu­sik Timel­kam zu Ende. Beim Cäci­li­en­kon­zert im Novem­ber 2013 ver­ab­schie­de­te sich der mitt­ler­wei­le 83-jäh­ri­ge Rudolf Plai­ner nach 68 akti­ven Mit­glieds­jah­ren in den wohl­ver­dien­ten musi­ka­li­schen Ruhestand.

Im Zuge der Gene­ral­ver­samm­lung wur­de des­halb die­ser her­aus­ra­gen­de Musi­ker mit einem Rück­blick auf sein musi­ka­li­sches Wir­ken geehrt und ihm als Dank für die jahr­lan­ge Mit­glied­schaft die Ehren­mit­glied­schaft der Markt­mu­sik Timel­kam verliehen.

Als Rudolf Plai­ner zu sei­nem 10. Geburts­tag die lang ersehn­te Zieh­har­mo­ni­ka geschenkt bekam, begann auch sein musi­ka­li­scher Wer­de­gang. Zum 13. Geburts­tag erhielt er eine Kla­ri­net­te, auf der er so gro­ßes Talent zeig­te, dass er in der, nach Kriegs­en­de 1945 neu auf­ge­stell­ten und durch die Mit­wir­kung meh­re­rer ehe­ma­li­ger Mili­tär­mu­si­ker auf beacht­li­chem Niveau spie­len­den, Musik­ka­pel­le Timel­kam auf­ge­nom­men wurde.

In den 50er Jah­ren begann auch sei­ne Lei­den­schaft für Tanz- und Unter­hal­tungs­mu­sik und er grün­de­te mit Freun­den die im Bezirk weit­um bekann­te Tanz­ka­pel­le „Sil­ber­band“. Der Wech­sel zu Char­ly Graus­gru­ber,  der sei­ne Auf­trit­te vor­wie­gend in ame­ri­ka­nisch gepräg­ten Loka­len hat­te, war anfangs für ihn rück­bli­ckend eine rie­si­ge, aber sehr lehr­rei­che Her­aus­for­de­rung. Fast stän­dig fehl­te das Noten­ma­te­ri­al für die ame­ri­ka­ni­schen Schla­ger und er muss­te des­we­gen ler­nen aus­wen­dig zu  spie­len und zu improvisieren.

Eine her­aus­ra­gen­de Zeit erleb­te er wäh­rend dem 4‑jährigen Enga­ge­ment als Bar-Trio mit Char­ly Graus­gru­ber und „Wuckerl“ Dan­ner in der „Här­ting Die­le“ in Bad Schal­ler­bach. Ende der 1960 er Jah­re bis Ende 1973 folg­te die Mit­wir­kung des inzwi­schen als Klarinetten‑, Saxophon‑, Gesangs- und auch Trom­pe­ten­so­lis­ten geschätz­ten Uni­ver­sal­tanz­mu­si­kers bei der Schwa­nen­städ­ter Band „Gol­den Devils“.

Bei der Markt­mu­sik wech­sel­te er spä­ter von der Kla­ri­net­te (mit der er auch die Werks­ka­pel­le Lenzing ca. 2 Jah­re ver­stärk­te) zu dem von ihm stets bevor­zug­ten Saxo­phon. Mit dem Es- sowie mit dem B‑Saxophon trat er oft­mals als Solist auf, zuletzt als fast 82- Jäh­ri­ger beim
Gala­kon­zert in Timel­kam im Juni 2012.
Rudolf Plai­ner war auch im Vor­stand vie­le Jah­re aktiv, bei­spiels­wei­se als Kapell­meis­ter-Stell­ver­tre­ter und zeit­wei­se auch Schrift­füh­rer und Kas­sa­prü­fer. In den letz­ten Jah­ren als begab­ter Uni­ver­sal­tanz­mu­si­ker begeis­ter­te er im Unter­hal­tungs­trio mit sei­nen Kol­le­gen Alfred Lug­stein und Karl Mayr­ho­fer, bis zu des­sen Erkran­kung und Tod 2008.

Danach war die Markt­mu­sik sein allei­ni­ger Wir­kungs­be­reich. Trotz kör­per­li­cher und geis­ti­ger Fit­ness emp­fand er, dass sei­ne instru­men­ta­li­schen Leis­tun­gen nicht mehr sei­nen per­sön­li­chen Ansprü­chen gerecht wur­den und fass­te daher den Ent­schluss den musi­ka­li­schen Ruhe­stand anzutreten.

Rudolf Plai­ner war und ist durch sein lang­jäh­ri­ges, musi­ka­li­sches Wir­ken für vie­le Musi­ke­rIn­nen der Markt­mu­sik Timel­kam stets Inspi­ra­ti­on und Vor­bild zugleich. Die Markt­mu­sik wird den bis zuletzt voll inte­grier­ten und bei Jung und Alt glei­cher­ma­ßen geschätz­ten und belieb­ten Kame­ra­den sehr ver­mis­sen und wünscht ihm viel Gesund­heit und Freu­de auf sei­nem wei­te­ren Lebensweg.