
Das Rote Kreuz im Bezirk Vöcklabruck stellt mit 1. Oktober ihr langjähriges NAW-Notarztsystem auf ein ebenso seit Jahren in vielen Bezirken bestens etabliertes NEF-System um. Kurz gesagt, anstelle eines Notarztwagen (NAW) kommt zukünftig ein Notarzteinsatzfahrzeug, kurz NEF, zu akuten Notfällen. Stationiert ist das neue, hochmoderne NEF beim Roten Kreuz Vöcklabruck und wird von der Rettungsleitstelle Vöcklabruck disponiert.
Seit 1986 gibt es den Notarztdienst im Bezirk Vöcklabruck. Der Notarztwagen (NAW) war damals der erste außerhalb von Linz und hat sich schnell als Meilenstein in der notfallmedizinischen Versorgung etabliert. Der Notarztdienst entwickelte sich außerdem zu einem Musterbeispiel gelungener Zusammenarbeit zwischen Rotem Kreuz, dem Krankenhaus Vöcklabruck und den niedergelassenen Ärzten im Bezirk.
Den Notarzt, die Notärztin so rasch als möglich zum Notfallpatienten zu bringen um ehestmöglich lebensrettende Maßnahmen einzuleiten — die einem Arzt vorbehalten sind — dass ist die erste Aufgabe des organisierten Notarztsystems, egal ob diese Hilfe auf der Straße oder aus der Luft kommt.
Neues Notarztsystem nimmt Dienst in Vöcklabruck auf
Nach 28 Jahren bricht am 1. Oktober eine neue Ära der notärztlichen Versorgung im Bezirk an. Das Notarzteinsatzfahrzeugs (NEF) löst den Notarztwagen (NAW) ab. Mit 1. Oktober 2014 existiert somit nun ein flächendeckendes NEF-System in Oberösterreich. Im Zuge der Umstellung wurde auch das medizinische Gerät modernisiert und entspricht internationalen Standards zur optimalen Patientenversorgung. Kommt es zu einem medizinischen Notfall, sollte sich niemand scheuen, den Notruf 144 zu wählen.
Effiziente Einsatztätigkeit durch flexible Zusammenarbeit
Notarzteinsatzfahrzeuge werden vom Roten Kreuz eingesetzt um ein Notarztteam, bestehend aus einem Notarzt und einem Notfallsanitäter, samt hochmoderner medizinischer Ausrüstung zum Einsatzort zu bringen. Gleichzeitig entsendet die Leitstelle immer auch ein Rettungsfahrzeug der nächstgelegenen Rotkreuz-Ortsstelle. „Ist es im Einzelfall nach der Behandlung vor Ort erforderlich, den Patienten auch ins Krankenhaus zu begleiten, steigt der Notarzt in das Rettungsauto um. Erweist sich jedoch nach der Behandlung eine Begleitung als nicht nötig, ist das Notarztteam sofort wieder frei für die nächste Alarmierung“, so der Rotkreuz-Bezirksgeschäftsleiter Mag. Gerald Schuster.
Der Vorteil dieser Vorgangsweise, die sich in den vergangenen Jahren in vielen Teilen Europas etabliert hat, liegt in der hohen Flexibilität und Effektivität des Systems. Das Team des NEF Vöcklabruck besteht aus 4 Rot Kreuz Notfallsanitätern. Die Notärzte kommen von der Akutaufnahme des Salzkammergutklinikums Vöcklabruck. Sie üben ihre Tätigkeit in ihrer Dienstzeit im Krankenhaus aus und werden vom Land Oberösterreich finanziert.
Starkes Fahrzeug, moderne Technik
Die Anforderungen an die Leistungsfähigkeit eines Nortarzteinsatzfahrzeuges (NEF) sind in den vergangenen Jahren stetig gewachsen. Es ist mit einer, dem aktuellen internationalen Standard entsprechenden, umfassenden medizinisch/technischen und medikamentösen Ausrüstung ausgestattet. Dadurch wird das normale Rettungsfahrzeug optimal ergänzt. Bei diesem, von einer Expertengruppe des Oberösterreichischen Roten Kreuzes entwickelten und in Containerbauweise ausgeführten, Spezialfahrzeug handelt es sich um einen VW-Amarok.
„Das Einsatzfahrzeug bietet höchste passive Sicherheit für die Fahrzeugbesatzung. Es gibt die Möglichkeit der optimalen Konfiguration der gesamten medizinisch/technischen Ausrüstung im Containeraufbau und die Anschaffungs- und Betriebskosten sind sehr günstig. Ein besonderes Plus ist die maximale Beweglichkeit durch die ausgeprägten Offroad-Eigenschaften“, so Dienstführender des Notarztdienstes in Vöcklabruck Joachim Feichtinger.
Starkes Team, hohe Kompetenz
Die ständige Besatzung des Notarzteinsatzfahrzeuges besteht aus einem Notarzt und einem Notfallsanitäter. Langjährige Erfahrung und Routine im Bereich der Notfallmedizin zeichnet dieses Team aus. „Wir setzen auf eine hohe medizinische Qualität und darüber hinaus auf den Teamgeist, der oft schwierige und belastende Einsätze für alle Beteiligte erträglicher macht. Wir sind 24 Std. rund um die Uhr 365 Tage im Jahr für die Menschen in unserem Bezirk da und tun unser Möglichstes, um Leben zu Retten“, erklärt Prim. Mag. Dr. Günther Sumann, ärztlicher Leiter des Notarztdienstes in Vöcklabruck und Abteilungsleiter der Anästhesie- und Intensivmedizin im Salzkammergutklinikum.