Operettenstadt Bad Ischl: das österliche Konzert im großen Saal des Kongress- und Theaterhaus machte Lust auf das kommende Lehár-Festival mit einem Querschnitt auch aus den drei geplanten Operetten von Johann Strauß, Leo Fall und Franz Lehár. Dirigent Walter Erla leitete mit viel Einfühlungsvermögen als großer Kenner dieser Musikgattung das feine Ensemble der Kurmusik Bad Ischl durch den Nachmittag. Gut eingespielt und stimmungsvoll präsentierten sich die Musiker in Juwelen der Operettenliteratur wie die Ouvertüre „Orpheus in der Unterwelt“ von Jacques Offenbach, Franz Lehárs Walzer „Gold und Silber“, sowie in „Tik-Tak“, Polka schnell op. 365, „Fledermaus — Polka“, Polka francaise, op. 362 und im Walzer „Rosen aus dem Süden“ von Johann Strauß. Aufgefallen sind die Stimmführer der Klarinetten und Oboen mit ihren schönen Soli. Unvergesslich bleiben die Violinkadenzen des Konzertmeisters Jossip Maticic in der 2. Ungarischen Rhapsodie des wenig bekannten bayrischen Opern- und Operettenkomponisten Josef Rixner.

Zweifelsohne: mit den temperamentvollen und pathetischen Melodien hätte der Komponist auch ein berühmtes Violinkonzert schaffen können. Eine Klasse für sich waren die Solisten des Konzertes. Rita Peterl präsentierte sich als junge, interessante und vielversprechende Mezzosopranistin mit dem Couplet des Orlofsky „Ich lade mir gerne Gäste ein“ aus der Operette „Die Fledermaus“ von Johann Strauß. Der Tenor Jevgenij Taruntsov sang das Walzerlied „O Rose von Stambul“ des Achmed aus der Operette „Die Rose von Stambul“ von Leo Fall und das Auftrittslied des Harold „Also hier das Revier“ aus der Operette „Die Juxheirat“ von Franz Lehár. Taruntsov überzeugte dabei im zweiten Stück. Sopranistin Regina Riel begeisterte mit ausgeglichenen Stimmlagen und glänzte mit Virtuosität, Eleganz und Anziehungskraft im Csárdás der Rosalinde „Klänge der Heimat“ aus der Operette „Die Fledermaus“. Der Intendant des Lehár-Festivals Bad Ischl Michael Lakner erläuterte die Werke fachkundig sowie spannend und machte das Publikum im gut verkauften Kongress- und Theaterhaus neugierig auf den Sommer.
Foto: Yuliya Atzmanstorfer