Hallstatt am Burgtheater

Die an der HTBLA Hall­statt durch­ge­führ­te Diplom­ar­beit „Opti­mie­rung des his­to­ri­schen Belüf­tungs­sys­tem des Wie­ner Burg­thea­ters“ wur­de mit dem BMHS-Award 2019 in der Kate­go­rie Inno­va­ti­on aus­ge­zeich­net! Die Über­ga­be des Prei­ses erfolg­te im Bei­sein des Bun­des­mi­nis­ters Faß­mann, des Bil­dungs­di­rek­tors für OÖ Klamp­fer und wei­te­rer Ehren­gäs­te aus Gewerk­schaft, Wirt­schafts­kam­mer und Schul­ver­wal­tung in der Wirt­schafts­kam­mer Österreich.

„Opti­mie­rung des his­to­ri­schen Belüf­tungs­sys­tems des Wie­ner Burgtheaters”
Diplo­man­din­nen: Pau­la Bucheg­ger, Bene­dikt Gschwandt­ner, Jana Obern­ber­ger, Sophie Preimesberger
Betreu­ung: Dr. Gün­ther Kain, Dr. Fried­rich Idam

Das gesam­te Belüf­tungs­sys­tem des Wie­ner Burg­thea­ters, das in sei­nen wesent­li­chen Tei­len unver­än­dert erhal­ten geblie­ben ist, stellt vom Luft­brun­nen bis zum Bla­sen­gel ein beein­dru­cken­des Bei­spiel dar, wie Gebäu­de­kon­di­tio­nie­rung über einen lan­gen Zeit­raum hin­weg ener­gie­ef­fi­zi­ent bewerk­stel­ligt wer­den kann. Die Zuluft sinkt im Volks­gar­ten durch einen Luft­brun­nen mit sechs Metern Durch­mes­ser in das drit­te Kel­ler­ge­schoß. Dort führt ein ein­hun­dert Meter lan­ger Zuluft­ka­nal, wo die Zuluft durch Boden­ener­gie im Win­ter vor­ge­wärmt, im Som­mer hin­ge­gen abge­kühlt wird, in die Lüf­tungs­zen­tra­le. Durch ein hoch­kom­ple­xes Sys­tem aus Gän­gen, Schäch­ten und Kam­mern wird die vor­kon­di­tio­nier­te Luft nun wei­ter spe­zi­fisch nach Bedarf kon­di­tio­niert und im gesam­ten Gebäu­de ver­teilt, letzt­end­lich gesam­melt und über Dach beim Bla­sen­gel ausgeleitet.

In der Diplom­ar­beit “Opti­mie­rung des his­to­ri­schen Belüf­tungs­sys­tems des Wie­ner Burg­thea­ters” wur­de von einem Team des schul­au­to­no­men Aus­bil­dungs­zwei­ges Restau­rier­tech­nik der HTBLA Hall­statt das Belüf­tungs-Sys­tem des Wie­ner Burg­thea­ters aus dem 19. Jahr­hun­dert ana­ly­siert. In der Metho­dik kamen neben einer Quel­len­re­cher­che bau­phy­si­ka­li­sche Ver­suchs­rei­hen an Ort und Stel­le zur Anwen­dung. Das Wie­ner Burg­thea­ter wur­de dabei vom drit­ten Kel­ler­ge­schoß bis zum Dach­bo­den mit Mess­sen­so­ren ver­wanzt wel­che die Luft­vo­lu­men­strö­me sowie die Luft- und Bau­teil­tem­pe­ra­tu­ren auf­zeich­ne­ten. Aus der Inter­pre­ta­ti­on der gewon­ne­nen Daten wur­den Vor­schlä­ge zur Opti­mie­rung des bestehen­den Sys­tems aus­ge­ar­bei­tet, wobei die außer Betrieb ste­hen­de Luft­be­feuch­tungs­an­la­ge aus der Errich­tungs­zeit für die adia­ba­ti­sche Küh­lung wie­der ein­ge­setzt wer­den soll­te. Die­se Vor­schlä­ge las­sen eine ver­bes­ser­te Gebäu­de­kühl­leis­tung bei gerin­gen Zusatz­ener­gie­be­darf erwarten.

Um die gewon­ne­nen Erkennt­nis­se den Mit­ar­bei­tern des Pro­jekt­part­ners, der “Bun­des­thea­ter Hol­ding” leicht zugäng­lich zu machen wur­de im Rah­men die­ser Diplom­ar­beit ein eige­nes Enter­pri­se-Wiki erstellt in das die gewon­nen Erkennt­nis­se über­sicht­lich und leicht zugäng­lich ein­ge­pflegt wurden.

Fotos: pri­vat