Eine rasche Erledigung, ein Einkauf auf dem Weg, ein Espresso mit der Freundin, das Mittags-Menü in einem der Gasthäuser — dafür sollen die Gmundnerinnen und Gmundner im Herbst und Winter wieder für maximal eine Stunde auf dem Rathausplatz parken dürfen.
“Das Winterparken dort habe sich im Vorjahr sehr bewährt, viele positive Rückmeldungen gebracht, deshalb soll es diese Form der Innenstadt-Belebung weiterhin geben”, sagt Bürgermeister Mag. Stefan Krapf. Seine Fraktion, die ÖVP, wird diesen Antrag im Gemeinderat einbringen und hofft, dass viele andere Mandatare sich anschließen werden.

Details des Vorschlages:
Mo., 14. 10. 2019 – Mo., 6. 1. 2020
Parken auf 7 Plätzen in einer Reihe entlang der Straße und auf 13 Plätzen in nur einer Reihe nördlich vor dem BrunnenDi., 7. 1. 2020 – So., 29. 3. 2020
Parken auf 7 Plätzen in einer Reihe entlang der Straße und auf 29 Plätzen in je einer Reihe vor und hinter dem BrunnenErlaubnis für 3 Taxis vor dem Rathaus
Dauer: montags bis sonntags, 9 – 17 Uhr, maximal 60 Minuten, Kosten 50 Cent pro halber Stunde
Ausnahmen mit keiner Parkerlaubnis: Wochenmärkte, alle Wochenenden des Weihnachtsmarktes (Freitag – Sonntag), Glöcklerlauf und andere Veranstaltungen
“Das Winterparken hat viele positive Rückmeldungen gebracht.”
Lieber Herr BM Krapf, hören SIe auch die negativen Rückmeldungen?
Das ist ja entsetzlich! Parkplätze sollen die Stadt beleben?
Hat man denn immer noch nichts gelernt von den lebensraumtötenden Verkehrserschließungen der Nachkriegszeit bis in die 90-ziger Jahre?
Anstatt den Beispielen von tausenden Städten weltweit zu folgen und den nicht wohnhaften Autoverkehr gänzlich aus der Stadt zu verbannen, möchte ein Bürgermeister mit seiner Fraktion unter Beweis stellen, daß er nichtmal 50m von der Tiefgarage zu seinem Büro zu gehen imstande ist? Einem solchen Armutszeugnis soll noch zugestimmt werden?
Noch nicht einmal ein Jahr hier wohnend, ist das Einzige, was wirklich stört, der zugelassene Durchfahrtverkehr, der schlicht und einfach unterbunden gehörte.
Im sehr autoorientierten Wien, haben sich gegen ein Donnerwetter von Verkehrsplanungsignoranz doch die Weisen durchgesetzt und die Mariahilferstraße (20 Jahre zu spät) so gut wie autofrei gemacht. Das immer gleiche zeremonielle Geschrei der angesiedelten “Wirtschaft” hat sich wie überall, wo die Blechkübeln aus dem öffentlichen Raum verschwinden in betretenes Schweigen verwandelt. JedeR kann sich überzeugen, was für eine Lebensqualität dies nun ermöglicht hat und die Straße nun fast täglich so voll ist, wie zu Einkaufssamstagen im Advent; vielleicht nicht mit nur shoppenden Menschen, aber solchen, die sich tagtäglich die früher verstopften 2 Autospuren (+Parkspuren) als Flanierraum zurückholten.
In solch einem Ort muß man nicht einen geschwinden Cafe hineinschütten oder viel zu hastig sein Menü runterwürgen, sondern hat schon von der Struktur her auch die Möglichkeit zu gesunder Langsamkeit.
Sowas nenne ich Fortschritt.
In Gmunden 20 Parkplätze am zentralen Rathaus-Platz zuzulassen mutet wie ein Schildbürgerstreich an.
Die vernünftigen Kräfte mögen mithelfen, die nicht zwingend notwendige Durchfahrt durch’s Zentrum selbstverständlich zu unterbinden — und so die Menschen in die Straßenbahn zu bringen, über die die Stadt mehr als stolz sein kann.
Die Anbindung des Busverkehrs in alle Richtungen ist vergleichsweise vorbildhaft, doch viele Menschen sind offenbar nicht imstande, ein solch wirklich gutes öffentliches System auch zu nützen.
Das Geschäftesterben darf sich die gemeinderätliche Verkehrtpolitik der letzten Jahrzehnte auf die Fahnen heften, in denen man riesige Geschäftszentren durch günstige Erschließung am Ortsrand gefördert hat (doch selbst der ist öffentlich erstaunlich gut erschlossen). Dieser in Österreich leider immer noch von übereifrigen Bürgermeistern nicht durchschaute Wahnsinn soll nun wiederum durch 20 lebensraumtötende Parkplätze im schönen Stadtzentrum aufgewogen werden?
Diese werden einen Niedergang der Geschäfte eher noch vorantreiben, als ihn verhindern.
Ohne wirklich neue Steuern zu befürworten, ist man geneigt, suboptimales verkehrspraktisches Verhalten zu bestrafen und das Fahren in Städten einfach so zu verteuern, daß man den übrigen Verkehr wenigstens mal ins Denken einkalkuliert (Öffis, Hauszulieferungen, (Anrufsammel-)Taxis, Leih(lasten)Räder etc.); dann würde man bemerken, wie günstig und vor allem gesund man mobil sein kann und dies besonders im schönen Gmunden — eine der fußläufigsten Städte, die ich kenne und in denen es sich ohne Auto sehr bequem Leben läßt.
Angesicht von hysterischen Klimadiskussionen, sollte man im 21. Jhdt in derlei Angelegenheiten doch nichtmehr um 50 Jahre zurückfallen…
Mein Credo: Fahrschüler sollten in Fahrschulen in den ersten Theoriestunden vor allem Fahrplanlesen lernen; eine Fähigkeit, welche unter Autofahrern massenweise fehlt.
Welche innenstadtbelebung? Wo ist Gmunden noch eine Stadt? Gut, in Österreich gibt es Städte mit 79 Einwohnern.
Krapf hat seinen Arbeitsplatz im Rathaus, da kann er doch seine Einkäufe fussläufig erledigen!l
Selbst vom Birkenweg, wo er offenbar wohnt, kann er fussläufig Einkäufe tätigen & dieses kleine Säckchen als Leistungssportler heim tragen.
Ach ja, Gmunden gehört zur schlimmsten aller menschlichen Siedlungsformen, der Kleinstadt. Die 2 Essays im “Standard”, einer Qualitätszeitung — dürften an BM vorbeigeschlurft sein, sonst hätte nicht er sich wieder aufgeregt.
Das nächste Nonsensprojekt!
Um die “Traunseetram” den Gmundnern schmackhaft zu machen, hat die Stadtregierung versprochen, den Stadtplatz nach Fertigstellung der Großbaustelle zur AUTOFREIEN ZONE zu erklären: Wegen der optimalen Erreichbarkeit der Innenstadt durch öffentliche Verkehrsmittel bestünde keine Notwendigkeit mehr, den Stadtplatz als Parkfläche für Autos zu missbrauchen. Die Durchbindung der Straßenbahn hat dem Steuerzahler ca. 30 Millionen Euro gekostet. https://www.stadtregiotram-gmunden.at/index.php/Kosten_Finanzierung.html Das Kalkül, mit der Investition die Innenstadt zu beleben und vom Autoverkehr zu entlasten, ist offensichtlich nicht aufgegangen — die Traunsetram wird kaum genutzt. Anstatt sich umweltfreundliche Alternativen zu überlegen, unterwirft man sich der Forderung der Innenstadtwirtschaft und macht weiter als wäre nichts gewesen.
Fridays For Future lassen grüßen!
Guten Morgen Salzi Team.
Bitte um Korrektur des Textes.
Dort steht nämlich: Di., 7. 1. 2019 – So., 29. 3. 2020
Sollte sicher der Dienstag 07.01.2020 sein — ODER
Schens WE nu
DANKE!