Traurige Mitteilung aus Südafrika. Eine Missionsschwester ist dort am Coronavirus verstorben. Die gebürtige Oberösterreicherin wurde am 25. Juli 1940 in Puchkirchen am Trattberg im Bezirk Vöcklabruck geboren. Sie war bis zuletzt für die Ihrigen mit großem Engagement im Einsatz.
Es waren die ersten Corona-Fälle in einem Konvent in Südafrika, und diese wirkten sich dramatisch aus. Es gab innerhalb kürzester Zeit fünf Todesfälle. Glen Avent ist das Provinzialat der Missionsschwestern vom Kostbaren Blut. 40 Schwestern umfasst die Gemeinschaft und dient auch als Heim für die Älteren.
„Am 2. Juni ist eine Schwester, die als Krankenschwester im St Mary’s Hospital in Mthatha arbeitet, positiv getestet worden“ berichtet P. Winfried Egler CMM, der seit kurzem in einem kleinen Häuschen gleich neben den Schwestern wohnt. Sie wurde sofort aus der Gemeinschaft herausgenommen und anderswo untergebracht.
Sr. Celine Nxopo war die erste, die am 6. Juni mit Atembeschwerden ins Krankenhaus eingeliefert wurde, am 8. Juni ist sie verstorben. Am 12. Juni verstarb Sr. Maria Corda. „Ich habe sie noch ein paar Tage zuvor angerufen, um zu hören wie es ihr geht“, so P. Winfried. „Da war bei ihr noch keine Befürchtung von Corona.“ Am 13. Juni verstarb Sr. Martha Anne Dlamini, am 14. Sr. Beautrice Khofu und am 17. Sr. Ambrose Shabalala. Die Beerdigung der ersten Verstorbenen fand im Beisein des Bischofs bereits statt, die weiteren mit Sr. Maria Corda wurden am 20. Juni bestattet.
Laut P. Winfried Egler wurden mittlerweile alle Schwestern auf Covid-19 getestet, 17 davon positiv. Alle positiven Fälle wurden in einen eigenen Trakt verlegt. Jene Schwestern, die zwar positiv sind, aber keine Symptome zeigen, kümmern sich um die Alten und gesundheitlich Angeschlagenen. Inzwischen betreuen auch ein Arzt und Krankenschwestern die Infizierten.
Stationen ihres Wirkens in Südafrika
Mathematik-Lehrerin im St. Francis College in Mariannhill, Therapeutin in der Ikhwezi Lokusa School in Mthatha, Pfarrassistentin und Studentenseelsorgerin in Pretoria, Mathematik-Lehrerin in Landschulen in KwaZulu-Natal, Oberin im Konvent Mariannhill, Projekt-Finanzverantwortliche, Religionslehrer-Betreuerin in Ixopo und im letzten Jahrzehnt Managerin im Ikhwezi Lokusa Rehabilitationszentrum in Mthatha.
Gemeinsam mit einem Team engagierter Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen gab sie ihr Bestes, um jungen Erwachsenen mit unterschiedlichen körperlichen und geistigen Beeinträchtigungen in Nähen, Töpfern, Kunsthandwerk und in der Fertigung von Lederwaren auszubilden. Ihr Herz und ihr Einsatz gehörten in ihrem letzten Lebensabschnitt insbesondere diesen Menschen: „Es ist eine Freude, die Veränderung dieser oft vernachlässigten Jugendlichen zu beobachten“, sagte sie in einem Interview, das sie im Vorjahr dem katholischen Wochenblatt The Southern Cross gab.
Persönlich hatte sie über Jahre hinweg mit schweren Wirbelsäulenerkrankungen und einer Reihe von Operationen zu kämpfen, begleitet von oft großen Schmerzen. Sie starb am 12. Juni 2020 im Glen Avent Convent, Mthatha, im 80. Lebensjahr und im 60. Jahr ihrer Profess.
„Ich bin Gott sehr dankbar, dass ER mich so vielseitig gewähren ließ. In jeder Situation habe ich ein erfülltes Leben erfahren.“
Sr. Corda Maria Waldhör in ihren abschließenden Worten zum Beitrag über ihr Leben im Buch „Mission und kirchliche Entwicklungszusammenarbeit aus Oberösterreich — Aus der Freude am Evangelium – im Dienst an den Menschen“.
Für heuer hätte Sr. Maria Corda ihren Heimaturlaub geplant gehabt, um anlässlich ihres 80ers ihre Familie, die Schwesterngemeinschaft in Österreich und Freunde zu besuchen.
Mit der Missionsstelle der Diözese Linz stand sie noch bis Ende Mai in Kontakt. Das Ikhwezi Lokusa Rehabilitationszentrum wurde durch die Heimatdiözese Linz regelmäßig unterstützt.
Spenden für das ihr so sehr am Herzen liegende Ikhwwzi Lokusa Rehabilitationszentrum sind weiterhin möglich über
Missionsstelle der Diözese Linz
Kennwort: Sr. Corda
IBAN: AT71 5400 0000 0038 3117
Fotos © Diözese Linz & Ikhwezi Lokusa Rehab