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30.000 Unterschriften für den Erhalt des Skigebietes Kasberg in Grünau

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Dem Tra­di­ti­ons­ski­ge­biet im Alm­tal droht der Todes­stoß, weil das Land Ober­ös­ter­reich künf­tig einen Defi­zit­aus­gleich nur noch dann leis­ten will, wenn die Ach­ter-Gon­del­bahn auch für den Som­mer­tou­ris­mus genützt wird. Dage­gen spre­chen sich aller­dings fünf der 14 betrof­fe­nen Grundeigentümer:innen aus unter­schied­li­chen Grün­den aus.

Das dro­hen­de Ende für das weit über die Regi­on hin­aus belieb­te und beson­ders von Fami­li­en geschätz­te Ski­ge­biet bewegt die Gemü­ter nicht nur bei den Men­schen im Alm­tal. Die­se befürch­ten durch den Weg­fall des tou­ris­ti­schen Leit­be­trie­bes den Ver­lust hun­der­ter Arbeits­plät­ze. Der Tou­ris­mus im Alm­tal erleb­te in den ver­gan­ge­nen Jah­ren eine Renaissance.

Bei vie­len Dienst­leis­tungs­be­trie­ben, die direkt und indi­rekt vom Besuch der Gäs­te pro­fi­tie­ren, setz­te sich wie­der Opti­mis­mus durch, Inves­ti­tio­nen wur­den getä­tigt. Ein ste­ter wirt­schaft­li­cher Auf­schwung war spür­bar. Das Alm­tal wur­de auch aus die­sem Grund zu einem – beson­ders bei Jung­fa­mi­li­en – ange­sag­ten Wohngebiet.

Wird die­se Ent­wick­lung nun unter­bro­chen, belas­tet das mit­tel- und lang­fris­tig das Bud­get des Lan­des Ober­ös­ter­reich: Denn ohne Urlaubs­gäs­te gehen Arbeits­plät­ze ver­lo­ren, das Woh­nen im Alm­tal wird unat­trak­tiv, Men­schen zie­hen weg, Betrie­be müs­sen zusper­ren. Wenn die Gemein­den weni­ger kom­mu­na­le Steu­ern ein­neh­men, muss das Land mit Inves­ti­tio­nen mit Finanz­hil­fen einspringen.

30.000 Unter­schrif­ten gesammelt

Ange­sichts die­ser Aus­sich­ten star­te­ten die Ski­klubs aus Grün­au, Scharn­stein, Pet­ten­bach, Vorch­dorf und der CAOS Snow­board­club eine Peti­ti­on für den Erhalt des Ski­ge­bie­tes. Sie sam­mel­ten bin­nen weni­ger Wochen knapp 30.000 Unterschriften.

Die­se wer­den am Sams­tag, 3. Juni vor dem Land­haus an Lan­des­haupt­mann Mag. Tho­mas Stel­zer über­reicht. Dazu kom­men hun­der­te sport­be­geis­ter­te Kas­berg-Fans aus dem Alm­tal nach Linz. Wem die gesi­cher­te Zukunft die­ses Ski­ge­bie­tes ein Anlie­gen ist, der soll­te sich in den gemein­sa­men Marsch vom Haupt­bahn­hof (ca. 10:30 Uhr) über die Land­stra­ße zum Land­haus einreihen.

 Die Freun­de des Kas­bergs fah­ren mit öffent­li­chen Ver­kehrs­mit­tel nach Linz — auch um zu doku­men­tie­ren, dass das Ski­ge­biet dank der Alm­tal­bahn kli­ma­scho­nend erreicht wer­den kann. Die Initia­to­ren wün­schen sich von den poli­tisch Verantwortlichen:

+ eine Zusa­ge, von Lan­des­haupt­mann Mag. Tho­mas Stel­zer dass trotz der fest­ge­fah­re­nen Ver­hand­lungs­po­si­tio­nen die Sai­son 2023/24 im Ski­ge­biet Kas­berg ermög­licht wird. Die
ver­blei­ben­de Zeit soll für Ver­hand­lun­gen einer von allen akzep­tier­ten Lösung für die nach­hal­ti­ge, ganz­jäh­ri­ge Nut­zung des Nah­erho­lungs­ge­bie­tes Kas­berg genutzt werden.

+ Wirt­schafts­lan­des­rat Mar­kus Ach­leit­ner möge einen mit Vertreter:innen aus der Regi­on gebil­de­ten Len­kungs­aus­schuss ideell und finan­zi­ell unter­stüt­zen und außer­dem ermög­li­chen, dass ein Kon­zept für einen Ganz­jah­res­tou­ris­mus im Alm­tal mit Lift­be­trieb auf dem Kas­berg erar­bei­ten wird. Dabei sol­len beson­ders die in der Regi­on erar­bei­te­ten Ideen berück­sich­tigt werden.

Die Initia­to­ren der Peti­ti­on sind davon über­zeugt, dass der Som­mer­be­trieb der Kas­berg-Gon­del­bahn die Wirt­schaft in der Regi­on zusätz­lich belebt und damit auch vie­le Men­schen an die­sem Erfolg teil­ha­ben kön­nen. „Die bereits getä­tig­ten Inves­ti­tio­nen im Ski­ge­biet und das enor­me Poten­ti­al eines Som­mer­be­triebs machen den Kas­berg zu einer erst­klas­si­gen Urlaubs- und Nah­erho­lungs­re­gi­on“, ist Bern­hard Alt­man­nin­ger, Spre­cher der Initia­ti­ve ” #unser­KAS­BERG “, überzeugt. 

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3 Kommentare

  1. Mei­ner Mei­nung nach müss­te man ja eher bei den fünf Grund­ei­gen­tü­mern inter­ve­nie­ren und nicht beim Land , das eine Lösung vor­ge­schla­gen hat.
    Fin­de es per­sön­lich (aus nost­al­gi­schen Grün­den) auch scha­de, wenn das Ski­ge­biet ein­ge­stellt wird. Im Übri­gen ver­ste­he ich aber, dass man nicht Gel­der rein­schüt­ten kann/soll/will, wenn Bedin­gun­gen des Geld­ge­bers (Land ) nicht erfüllt wer­den (wol­len).
    Und über die Sinn­haf­tig­keit und Not­wen­dig­keit von öffent­li­chen Zuschüs­sen könn­te man ewig diskutieren..

    Aber sicher­lich schneit es des­halb nicht mehr.

    • Sehr rich­tig. Das nach­jam­mern hilft nichts, die Kas­berg-Schi­zei­ten sind halt vor­bei, zumal wenns nichts mehr tragt. Die Welt ändert sich laufend.

  2. Die Natur lässt sich auch von 30.000 Unter­schrif­ten nicht beein­dru­cken. Schnei­en wirds des­we­gen nicht mehr.

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