Linz/Regau — Die Freien Bauern Oberösterreich schlagen Alarm. Obmann DI Dr. Arthur Kroismayr aus Regau warnt vor massiven Eingriffen eines US-Konzerns in den heimischen Rindermarkt. „Die Globalisierung frisst unsere regionale Landwirtschaft auf. Wir dürfen nicht tatenlos zusehen“, so Kroismayr.
Ein amerikanischer Fleischriese baut seine Macht in Österreich aus. 2017 wurde der Schlachthof Alpenrind übernommen. 2024 übernahmen die Amerikaner dann die renommierte Grandits Group, welche laut Eigenaussage von mehr als 10.000 Landwirten beliefert wird. Ziel ist es offenbar, Bauern an die eigene Struktur zu binden. Das gefährdet regionale Kreisläufe und drückt auf Sicht die Preise auf Hofebene. Die momentan recht zufriedenstellenden Erlöse für Rinder sollen die Bauern offenbar beruhigen, warnen Brancheninsider. Über kurz oder lang werden wenige Monopolisten die Preise für die Lieferanten wieder drücken.
„Das ist kein normales Wachstum“, sagt Kroismayr. „Hier geht es um Marktmacht. Erst werden Lieferketten eingesammelt. Am Ende ersetzt man sie. Dann bestimmen Konzerne, wohin das Tier fährt und was es kostet. Gleichzeitig werden die Türen für Schlachtkörperimporte aus Übersee geöffnet. Die großen Konzerne bereiten sich bereits auf die Zeit nach der Ratifizierung des Mercosur ‑Abkommens vor. Unsere Bauern zahlen die Zeche. Die Wertschöpfung wandert ab und Betriebe sterben. Außerdem verliert Österreich endgültig die Kontrolle über Qualität und Preise“, so Kroismayr weiter.
Kroismayr fordert das zuständige Ministerium daher auf: „Worte reichen nicht. Jetzt brauchen unsere Bauern Taten! Wir müssen einen Übernahme-Stopp im Rindfleischsektor durch internationale Konzerne durchsetzen und regionale Schlachtkapazitäten schützen. Außerdem brauchen wir transparente Verträge und faire Abnahmebedingungen für bäuerliche Betriebe. Keine Knebelungen über Infrastruktur-Bindungen. Grundsätzlich muss gelten ‚Regional vor global‘ bei Einkauf und Vergabe. Und: Der Landwirtschaftsminister muss das Mercosur- Abkommen verhindern!“
„Unser Weg ist klar“, schließt Kroismayr. „Wir stehen für eine regionale Infrastruktur, faire Preise und starke Höfe. Wer den Markt zentralisiert, zerstört das Land. Globalisierung und vor allem Mercosur sind ein großer Fehler. Jetzt ist die Politik am Zug.“