Gmundner Sozialpreise 2023 gehen an Thomas Bergthaler, Lola Wagner und Pfadfinder
Bei einem Galaabend im Stadttheater wurden am Donnerstag, 23. November, zum zweiten Mal die Sozialpreise der Stadt Gmunden in den drei Kategorien Einzelperson, Projekt und Team verliehen.

In der Kategorie Team geht der Sozialpreis 2023 an die Pfadfindergruppe Gmunden, die ihre Kernkompetenz in der ehrenamtlichen Kinder- und Jugendarbeit sieht und großes Augenmerk auf ein soziales Miteinander sowie auf Offenheit und Diversität gegenüber allen Mitgliedern und den Menschen in der Stadtgemeinde Gmunden legt. Aktuell zählen die 1946 gegründeten Gmundner „Pfadis“ mehr als 100 Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene im Alter von sieben bis 20 Jahren. In ihrer Entwicklung zu verantwortungsbewussten und selbstsicheren jungen Leuten werden sie von 15 ehrenamtlichen Leitern und Leiterinnen unterstützt. Soziales Engagement steht für die Pfadfindergruppe Gmunden an vorderster Stelle und wird immer wieder in verschiedenster Weise unter Beweis gestellt: So wurden beispielsweise eigene Projekte wie das Traunsee-Clean-up, bei dem das Gmundner Ufer des Traunsees mit selbstgebauten Floßen von Müll befreit wurde, organisiert. Ebenso half die Pfadfindergruppe Gmunden ehrenamtlich bei Unterstützungsaktionen wie humanitären Hilfstransporten in die Ukraine mit.
Der Sozialpreis in der Kategorie Projekt geht an Lola Wagner. Meldungen über verbale und tätliche Übergriffe auf Pflegepersonal, zunehmend rauere Kommentare in den sozialen Medien sowie Berichte des Pflegepersonals in den Gmundner Gesundheitseinrichtungen und von im Sanitätsdienst Tätigen über belastende Situationen im Arbeitsalltag sowie generell Spaltungstendenzen in der Gesellschaft ließen bei Wagner die Idee reifen, ein Zeichen für ein menschlicheres, respektvolleres Miteinander zu setzen. Daraus resultierte ihr Projekt mit dem Titel #Nächstenliebe.wagnerlola.at, das auf großes Echo stieß und bedeutende Spenden einbrachte. Wie Wagner selbst sagt, sei bei allen Übergabeterminen die Freude spürbar gewesen, die in den Arbeitsalltag der betroffenen Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen gebracht werden konnte: „Ich beobachte mit großer Freude, wie sich in meinem Alltag mit diesem Projekt einiges positiv verändert. Ich gehe noch bewusster auf Menschen zu und versuche in vielen Gesprächen oder in kurzen Augenblicken, meine Lebensfreude und Zuversicht weiterzugeben.“
Diesjähriger Gewinner in der Sparte Einzelperson ist Thomas Bergthaler (50), der seine soziale Ader bereits zu Schulzeiten entdeckte. Der gelernte Gärtner und Florist war jahrelang Chef des Sozialamtes in der Stadtgemeinde, führte die Gmundner Rotkreuz-Ortsstellen und leitet aktuell das Bezirksseniorenheim Weinberghof. Seine ehrenamtlichen Tätigkeiten erstrecken sich auch auf die röm.-kath. Stadtpfarre, bei der er 1980 – siebenjährig – als Ministrant begann, 1992 – mit 18 Jahren – zum jüngsten Pfarrgemeinderat gewählt wurde und aktuell als Pfarrgemeinderatsobmann tätig ist. Im politischen Gemeinderat der Stadt Gmunden ist Bergthaler Mitglied der ÖVP-Fraktion und in den Ausschüssen für Soziales, Jugend, Familien und Senioren, Natur- und Katastrophenschutz sowie Gesundheit und Integration aktiv. Sein Engagement wurde unter anderem mit dem Goldenen Verdienstzeichen des Landes OÖ, der Goldenen Verdienstmedaille der Stadtgemeinde Gmunden, der Rettungsdienstmedaille in Bronze des Landes OÖ sowie jeweils der Silbernen Verdienstmedaille des Roten Kreuzes und des Blutspendewesens gewürdigt.
Bergthaler, der die über 120 erschienenen Gäste als Moderator durch den Abend führte, bedankte sich für den Preis und musste schmunzeln: „Im Vorfeld habe ich natürlich gewusste, dass ich nominiert bin. Es ist extrem schwer, so einen Abend zu moderieren und dann auch Nominierter dazustehen. Ich mag die Leute, und die Leute spüren so etwas, wenn man sie mag, und haben dann Vertrauen.“
Fotos: Wilfried Fischer
Der Gmundner Künstler Martin Kunze schuf die Preise in Form von mit den Namen der Geehrten bedruckten Kacheln, die wiederum als „Memory of Mankind“ im Hallstätter Salzberg eingelagert werden und so quasi für „ewige“ Zeiten als Erinnerung dienen sollen. Ein Duplikat dieser Kacheln wurde den Preisträgern von Bürgermeister Stefan Krapf, Sozialausschussobmann Peter Trieb und der neuen Sozialamtsleiterin Emina Kazic übergeben. Letztere war es auch, die den Galaabend organisierte und für die Anwesenden zu einem unvergesslichen Erlebnis machte. „Es war das erste große Fest, das ich veranstalten durfte“, so Kazic, deren Einstand in ihrer nunmehrigen Funktion zu einem vollen Erfolg wurde.
Gratuliere den Preisträgern!