Die neuesten Klimaprojektionen, die im Zuge des Projekts „Cost of Inaction“ (COIN) ausgewertet wurden, verdeutlichen, dass die Temperaturen im Bezirk Gmunden bis zum Ende dieses Jahrhunderts deutlich steigen werden. Die durchschnittliche Jahresmitteltemperatur wird von derzeit etwa 9,8 Grad Celsius auf rund 13,3 Grad Celsius ansteigen. Dabei handelt es sich um eine Erhöhung von 2,5 Grad Celsius. Sowohl die mittleren Jahreswerte als auch die saisonalen Temperaturen zeigen eine klare Aufwärtsentwicklung. Die durchschnittliche Wintertemperatur wird sich insgesamt in dem Zeitraum bis zum Ende des Jahrhunderts um 3,4 Grad Celsius steigern.
Besonders in den Sommermonaten ist mit einem markanten Temperaturanstieg zu rechnen, während die Winter milder werden und weniger kalte Tage aufweisen. Auch die durchschnittlichen Minimal- und Maximaltemperaturen nehmen kontinuierlich zu. Dies weist darauf hin, dass der Bezirk Gmunden insgesamt wärmer wird und extreme Temperaturen künftig häufiger auftreten.

Ein wichtiger Indikator für diese Veränderungen sind die sogenannten „besonderen Tage“. So ist ein deutlicher Rückgang von Frost- und Eistagen zu beobachten – also Tagen, an denen die Temperaturen unter dem Gefrierpunkt bleiben. Die Eistage sind seit 1981 davon 27 auf 18 Tage gesunken und bis 2100 wird sich dieser Wert weiter auf 8 minimieren. Gleichzeitig steigt die Anzahl der Sommertage mit Temperaturen über 25 Grad Celsius auf 99 Tage deutlich an. Auch Hitzetage mit über 30 Grad Celsius werden in Zukunft wesentlich häufiger erwartet.
Im Bezirk Gmunden wird auch ein starker Anstieg der Tropennächte prognostiziert, in denen die nächtlichen Temperaturen nicht mehr unter 20 Grad Celsius fallen. Bis zum Ende des Jahrhunderts soll es 22 dieser Nächte geben. Diese Entwicklungen stellen besondere Herausforderungen für die Bevölkerung, die Landwirtschaft sowie das Gesundheitswesen dar und erfordern angepasste Maßnahmen und Strategien.

„Die Klimaveränderungen sind keine ferne Bedrohung mehr – sie sind längst Realität und verlangen unser entschlossenes Handeln. Wegschauen ist keine Option mehr. Die Politik und die Regierungen müssen jetzt klare Verantwortung übernehmen, aktiv gegensteuern und konkrete Lösungen vorantreiben. Nur so können wir unsere Heimat schützen und eine lebenswerte Zukunft für alle sichern“, so Klima- und Umweltlandesrat Stefan Kaineder.