Es war ein feiger Überfall auf einen Gmundner Taxifahrer. Grund: Geldnot. Beamte der Sondereinheit Cobra konnten schließlich in Salzburg das Pärchen verhaften. Nun drohen dem Duo bei einer Verurteilung bis zu 15 Jahre Haft. Am 18. Oktober vergangenen Jahres bestiegen der 28-jährige Gmundner Milos N. und seine 27-jährige Geliebte aus Schwanenstadt gegen 3:30 Uhr am Gmundner Rathausplatz ein Taxi und ließen sich vom 40-jährigen Taxilenker nach Wien chauffieren. Das ursprünglich angegebene Fahrziel Linz wurde während der Fahrt auf Wien geändert.
Auf Höhe der Autobahnausfahrt Loosdorf hielt der Taxilenker auf Wunsch seiner Fahrgäste in einer Pannenbucht gegen 06.30 Uhr das Fahrzeug an, da der 28-Jährige seine Notdurft verrichten wollte. Nachdem der Fahrgast im Fahrzeug hinter dem Taxilenker wieder Platz genommen hatte, vernahm dieser das Durchladen einer Faustfeuerwaffe. Unmittelbar darauf wurde ihm eine solche vom Gmundner Milos N. an den Hals gehalten und er wurde mit dem Umbringen bedroht. N. forderte vom Taxilenker weiters die Herausgabe seines Handys, der Fahrzeugschlüssel und der Geldbörsen samt Tageslosung.
Schwerer bewaffneter Raub wegen 330 Euro
Der Taxilenker legte seine Geldbörsen auf den Beifahrersitz und konnte noch in der Pannenbucht die Flucht aus dem Taxi ergreifen. Der 40-Jährige lief daraufhin in der Finsternis um sein Leben. Stürmte über zwei Fahrstreifen der Westautobahn und irrte ohne jeglicher Ortskenntnis umher, bis er in einem nahegelegenen Wirtshaus um Hilfe bat. Milos N. und seine Geliebte flüchteten mit dem gestohlenen Taxi in Richtung Wien. Beute: das Taxi, 330 Euro Tageslosung sowie zwei Handys. Aufgrund sofort eingeleiteter umfangreicher Erhebungen der Gmundner Polizeibeamten konnte der 28-jährige Serbe und seine 27-jährige Lebensgefährtin, als Beschuldigte ausgeforscht werden.
Nach Handypeilung — Cobra-Beamte nahmen Pärchen fest
Das Pärchen quartierte sich nach ihrem Coup in Wien-Hitzing in einem Hotel ein und parkte das gestohlene Taxi davor. Am Folgetag fuhr das Duo mit dem Zug nach Salzburg. Aufgrund der intensiven Ermittlungen konnte der 28-Jährige nach einer Handypeilung in Salzburg ausgeforscht werden. Beamte der Sondereinheit Cobra stellten schließlich das Pärchen in Salzburg. Die beiden Beschuldigten wurden über Anordnung der Staatsanwaltschaft St. Pölten in die Justizanstalten St. Pölten und Krems an der Donau eingeliefert. Bei einer Verurteilung am 23. Jänner drohen dem Pärchen bis zu 15 Jahre Haft.