Schwerhörigkeit schmälert die Lebensqualität massiv. Fast 20 Prozent der ÖsterreicherInnen leiden an einer Hörminderung, wobei die Ursachen dafür unterschiedlich sein können. An der Abteilung für Hals‑, Nasen- und Ohrenerkrankungen (HNO) am Landes-Krankenhaus Vöcklabruck kann in vielen Fällen durch mikrochirurgische Eingriffe das Hörvermögen wiederhergestellt oder zumindest verbessert werden.
„Bei einer Perforation des Trommelfells können durch die sogenannte Myringoplastik sehr gute Ergebnisse erzielt werden“, sagt Prim. Dr. Christian Tejkl, der Leiter der HNO-Abteilung. Bei dieser speziellen Operationstechnik wird das perforierte Trommelfell mit einem Transplantat aus körpereigenem Bindegewebe, körpereigener Beinhaut oder auch körpereigenem Knorpel unterfüttert und die Öffnung so wieder verschlossen.
Ebenso erfolgreich können mit der Tympanoplastik eingezogene und in das Mittelohr verlagerte Trommelfellanteile entfernt und dadurch bereits zerstörte Gehörknöchelchen, genannt Hammer, Amboss und Steigbügel, wieder hergestellt werden.
„Wir verwenden dafür entweder Prothesen aus Titan oder wir rekonstruieren in Kleinarbeit die Gehörknöchelchen aus körpereigenen Knochen, die dann als Ersatz in das Mittelohr eingebracht werden“, erklärt Prim. Tejkl und ergänzt: „Sowohl mit Titan, als auch mit körpereigenen Knochen kann ein gutes postoperatives Hörergebnis erreicht werden“. Bevor ein mikrochirurgischer Eingriff am Mittelohr vorgenommen wird, werden die Patienten exakt über die geplante operative Vorgehensweise an Hand von Modellen aufgeklärt.
Durchgeführt werden diese „hörverbessernden Operationen“ in der Regel in Vollnarkose. Nach einer durchschnittlichen Aufenthaltsdauer von fünf bis sieben Tagen im Krankenhaus, sind noch entsprechende ambulante Nachkontrollen erforderlich. Die Ergebnisse sind sehr zufriedenstellend.