Der Vöcklabrucker Rechnungsabschluss für 2011 weist im ordentlichen Haushalt bei Einnahmen von € 30.803.623,63 und Ausgaben von € 30.876.222,03 einen Fehlbetrag von € 72.598,40 auf. Im außerordentlichen Haushalt beträgt der Soll-Überschuss bei Einnahmen von € 4.308.497,16 und Ausgaben von € 4.602.859,69 € 294.362,53. Bei der Erstellung des Voranschlages für das Jahr 2011 wurde noch von einem Abgang von € 870.700,00 ausgegangen.
Wie bereits in den Vorjahren war auch die Erstellung des Voranschlages 2011 äußerst schwierig und vor allem davon geprägt, die Ausgabensituation in den Griff zu bekommen. Dass es letztendlich im Ergebnis 2011 „nur“ zu einem Abgang in Höhe von € 72.600,00 gekommen ist, liegt an mehreren Faktoren. Einerseits eine zum Teil sehr gute Einnahmen-entwicklung (+ € 210.000,00), andererseits beträchtliche Minderausgaben (- € 588.000,00) gegenüber dem VA 2011.
Die Transferzahlungen sind im Vergleich um rd. € 207.600,00 gestiegen, davon alleine im Sozial- und Gesundheitsbereich um fast € 180.000,00. Trotz des relativ guten Ergebnisses müssen in Zukunft sowohl die Einnahmen, als auch die Ausgaben genau beobachtet werden. Die Transferzahlungen steigen in Summe noch immer stark an und engen den Spielraum weiter ein. Das „verbesserte“ Ergebnis gegenüber dem Voranschlag darf aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Einnahmensituation nach wie vor und in Bezug auf die künftige wirtschaftliche Entwicklung sehr schwierig ist und sein wird.
Die Transferzahlungen steigen noch immer über Gebühr an, vor allem im Sozial- und Gesundheitsbereich. Zu Buche schlagen auch die höheren Kosten der Städtischen Kindergärten und des Schülerhortes, von € 962.400 im Jahr 2010 auf € 1,137.600 im Jahr 2011. Trotz Zusagen des Landes, den Mehraufwand zur Gänze abzudecken, ist der Gesamtabgang von € 370.500 auf 396.000 gestiegen.
Stadträtin Mag. Dr. Elisabeth Kölblinger: „Diese Entwicklung der Einnahmen durch die Kommunalsteuer sowie Ertragsanteile und die unverändert überproportional ansteigenden Ausgaben beim Krankenanstaltenbeitrag und bei der Sozialhilfeverbandsumlage lassen erkennen, dass es zur nachhaltigen Sanierung der Gemeindebudgets strukturelle Veränderungen braucht. Hier gibt es nach wie vor dringenden Handlungsbedarf.“
Erhebliche Einsparungen beim Personal und bei den Subventionen Zum erfreulichen Ergebnis des Rechnungsabschlusses 2011 haben ganz maßgeblich die Einsparungen beim Personal und bei den Subventionen beigetragen. Der Personalstand der Stadtgemeinde Vöcklabruck wurde in den letzten fünf Jahren im Bereich der Verwaltung um 2 und im Bauhof um 4,37 Personaleinheiten gesenkt. Verschiedene andere kleinere Reduktionen ergeben ein weiteres Minus von 1,65 Personaleinheiten. Insgesamt brachte diese Verringerung des Personalstandes um 8,02 Personaleinheiten eine jährliche Einsparung von € 344.000,00.
Bei der Kultur und Freizeit GmbH. wurden im selben Zeitraum die Personaleinheiten um 3,85 reduziert. Das entspricht einer Einsparung von € 190.000,00. Die freiwilligen Ausgaben ohne Sachzwang wurden in den letzten fünf Jahren von € 558.600,00 auf € 376.500,00 gesenkt. Das entspricht einer Verringerung der Subventionen um € 182.100,00 (32,6 %). Betrugen die freiwilligen Leistungen pro Einwohner im Jahr 2008 noch € 43,93, sind es heute nur mehr € 29,61. Bürgermeister Mag. Herbert Brunsteiner: „Mit deutlich spürbaren Ausgabensenkungen beim Personal und bei den Subventionen für die Vereine sind wir mittlerweile an der Grenze des Zumutbaren angelangt. Weitere Einschränkungen in diesen Bereichen sind aus heutiger Sicht nicht mehr vertretbar.“