Die Markt- und Würfelspielgemeinde Frankenburg im Bezirk Vöcklabruck bewirbt sich um die Landesausstellung im 400. Gedenkjahr des Oberösterreichischen Bauernkriegs. Dort wo die erste große Freiheitsbewegung Oberösterreichs ihren Anfang nahm, sehen die Frankenburger auch das logische Zentrum einer Landesausstellung im Gedenken an den OÖ. Bauernkrieg 1626. Unter Historikern gelten der Frankenburger Aufstand und das darauffolgende Blutgericht, das als „Frankenburger Würfelspiel“ in die Geschichte einging, als einer der Auslöser des Volksaufstands unter Stefan Fadinger.
Für das 400. Bauernkriegs-Gedenkjahr im Jahr 2026 bewirbt sich die Markt- und Würfelspielgemeinde Frankenburg daher als Austragungsort der oberösterreichischen Landesausstellung. Ein umfangreiches Konzept mit dem Titel „RECHT — GERECHTIGKEIT — WIDERSTAND: EINE GRATWANDERUNG“ wurde beim Land eingereicht.
Das Frankenburger Ausstellungskonzept geht weit über die Bauernkriegsthematik hinaus. Diese ist der geschichtliche Angelpunkt, an dem das leider zeitlose Thema der Gerechtigkeit aufgehängt wird. Frankenburg setzt mit seiner Bewerbung also nicht nur auf das historische Fallbeispiel für gerechtfertigten Widerstand in den Jahren 1625 und 1626. Besonderes Augenmerk wird auf die demokratiepolitisch immer aktuellen Fragen gelegt, ab wann die Einschränkung der Rechte des Einzelnen zu Unrecht und ab wann Widerstand zur Pflicht wird. Eine Gratwanderung, die auch 2026 nichts an Brisanz eingebüßt haben wird.
Als Ausstellungszentrum bietet sich in Frankenburg das historisch bedeutende Schloss Frein an, das dadurch einer würdigen und nachhaltigen Nutzung zugeführt werden kann. Ein Expertenteam mit dem Obmann der Würfelspielgemeinde Anton Streicher, Mag. Hans Gebetsberger, Mag. Hannes Koch und Amtsleiter Gerhard Huber, MBA, MPA hat die mögliche Nachnutzung des Gebäudes bereits konkretisiert.
Als Mulifunktionshaus soll das Schloss ein verwaltungstechnisch, bildnerisch und kulturell genutztes Kommunikationszentrum werden und generationenübergreifend der Tagesbetreuung junger und alter Menschen dienen. Bereits während der Adaptierungsphase in den 14 Jahren bis zur Landesausstellung wird Schloss Frein durch eine entsprechende Vornutzung zur Attraktivierung der Marktgemeinde Frankenburg am Hausruck beitragen.
Die reibungslose Abwicklung von Großveranstaltungen hat in Frankenburg Tradition. „Wir können auf eine 87-jährige Erfahrung mit den Aufführungen des „Frankenburger Würfelspiels“ zurückgreifen. Eine Erfahrung, die wir bei einer Landesausstellung zum kulturellen Gewinn für ganz Oberösterreich umsetzen können.“, betont Würfelspiel-Obmann Anton Streicher. Ein Bauernkriegsgedenkjahr ohne Frankenburg kann er sich nicht vorstellen: „In Frankenburg begann der Bauernaufstand, in Frankenburg beginnt auch das Gedenken an den Oberösterreichischen Bauernkrieg. Es wird zum Ausgangspunkt für die Frankenburger Landesausstellung RECHT – GERECHTIGKEIT – WIDERSTAND.“.
Stich (der Marktgemeinde Frankenburg, koloriert von Franz Bucar) aus Topographia Austriae superioris modernea von Georg Matthäus Vischer: Schloss Freyn nach dem großzügigen Ausbau durch Graf Franz Christoph Khevenhüller 1622 ‑24:
Vom Schloss Freyn aus befahl Adam Graf von Herberstorff am 15. Mai 1625 alle Männer der Grafschaft Frankenburg „ohne Wehr und Waffen“ zur großen Linde auf dem Haushamerfeld, wo die Verursacher „solchen Aufruhrs und solcher Meuterei“ Gnade finden sollten.